Noch ruht der Ball, damit er weiter fliegen kann, werden die Vereine entlastet

20Apr2020

Corona-Krise: VBL legt Maßnahmenpaket vor

Die Volleyball Bundesliga (VBL) hat weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht, um ihre Vereine mit möglichst unbeschadet durch die Corona-Krise zu bringen. Der VBL-Vorstand legte ein Paket mit 29 Punkten vor, dessen vorrangiges Ziel es ist, die Vereine von finanziellen und organisatorischen Anforderungen zu entlasten. Das Paket hat ein Volumen von knapp 200.000 Euro an Zahlungsreduktionen für die Vereine sowie weiteren rund 100.000 Euro Direkteinsparungen im Haushalt der VBL.

„Unsere Vereine sollen ihre Energie in die Wiederaufnahme des Spielbetriebs stecken und sich auf das Krisenmanagement fokussieren können“, sagt VBL-Präsident Michael Evers. Die nun vorgeschlagenen Maßnahmen sind mit Blick auf die Vereinbarkeit von kurz- und mittelfristigen Erleichterungen, aber auch unter Berücksichtigung längerfristiger Ziele gewählt worden. „Eine Streichung von Ausgaben und Lizenzanforderungen mit dem Rasenmäher ist absolut kontraproduktiv. Es geht schließlich auch um die Zukunftsfähigkeit der Bundesliga. Wer weiterhin Erlöse aus Medienrechten und Sponsoring erzielen möchte, braucht dafür auch ein attraktives Produkt“, sagt Evers.

Das vorgelegte Maßnahmen-Paket, das die Vereine in dieser Woche in ihren Arbeitskreisen besprechen, anpassen und verabschieden sollen, folgt unterschiedlichen Leitgedanken. „Der Erhalt und die wirtschaftliche Stabilisierung aller Standorte hat oberste Priorität“, sagt VBL-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung: „Damit wir das erreichen können, wird allen Vereinen bei Problemen angeboten, zusammen mit der Liga standortspezifische Einzelfalllösungen zu entwickeln.“

Die in den vergangenen Jahren etablierte Professionalisierung soll möglichst unangetastet bleiben, um für Sponsoren und Medienpartner ein attraktiver und verlässlicher Partner zu bleiben. Es ging daher darum, Punkte zu identifizieren, die Vereine von finanziellen und organisatorischen Anforderungen entlasten, ohne dabei die Vermarktung der 1. Bundesliga negativ zu beeinflussen.

In der 2. Bundesliga liegt der Fokus auf der Erhaltung aller Standorte und der Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Solidarisch zeigen sich in diesem Maßnahmenpaket auch die Schiedsrichter, die auf Teile ihrer Honorare verzichten. „Das ist ein starkes Zeichen des Zusammenhalts innerhalb der Volleyball-Familie. Dafür bedanken wir uns recht herzlich“, sagt Evers. 

Aufgrund desAusscheidens der drei Männer-Erstligisten Eltmann, Rottenburg und Alpenvolleys fehlt der VBL ein sechsstelliger Betrag im Haushalt. „Wir werden diese Summe durch interne Maßnahmen kompensieren, ohne die Klubs zusätzlich zu belasten“, betont Jung.

Um Liquiditätsengpässen vorzubeugen, ermöglicht die VBL ihren Vereinen, die Lizenzgebühren in Raten zu zahlen. In weiten Teilen sollen zudem die Geldstrafen für Verstöße gegen das Lizenzstatut ausgesetzt werden. Die wirtschaftliche Lizenzierung für die 1. Liga soll auf eine Runde (1. September) verkürzt werden, die Lizenzierungsrunden zum 1. Juni und 31. Juli sollen ersatzlos entfallen. Auf die wirtschaftliche Lizenzierung in der 2. Bundesliga könnte vollständig verzichtet werden. Aufsteiger aus der 3. Liga erhalten das Angebot einer freiwilligen Prüfung und Beratung.

Um den reibungslosen Ablauf des Spielbetriebs zu gewährleisten, sollen alle bestehenden Ausnahmegenehmigungen für Spielhallen verlängert werden, die in der Saison 2019/20 lizenziert waren. Neue Ausnahmeregelungen sollen insbesondere unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet und durch den VBL-Vorstand genehmigt werden.

Über die Verabschiedung des Maßnahmen-Pakets beraten die Vereine in dieser Woche. Alle Maßnahmen sollen ausschließlich für die Saison 2020/2021 gelten.

 

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