Enttäuscht und verärgert: MTV Stuttgart darf nicht im Supercup antreten (Foto: MTV Stuttgart/Moritz Bosold)

27Jul2020

MTV Stuttgart verärgert über VBL-Entscheidungen

In Stuttgart ist der Ärger und die Enttäuschung über die jüngsten Entscheidungen der Volleyball Bundesliga (VBL) groß. Zuerst waren sie nicht für die Gruppenphase der Champions League gemeldet worden, jetzt dürfen sie auch nicht am Supercup teilnehmen. Profiteur bei der ganzen Geschichte: Der SSC Schwerin.

Zum Hintergrund: Wegen der Corona-Pandemie war die Saison Mitte März ohne Wertung und damit ohne Meister abgebrochen worden. Für die Vergabe der internationalen Startplätze und beim Supercup wurde jedoch ein Ranking benötigt.

Der VBL-Vorstand entschied für die Vergabe des einzigen Champions-League-Platzes eine Drei-Jahres-Wertung als Grundlage zu nehmen. Demzufolge erhielt Schwerin den Startplatz in der Königsklasse und die Stuttgarter muss in die Qualifikation. Die Schwaben kritisieren diese Entscheidung und bemängeln, dass der Prozess nicht transparent ist. Der Verein hat eine Erklärung der VBL gefordert und behält sich rechtlich Schritte vor.

Um den Gegner für Pokalsieger Dresden beim Supercup zu ermitteln, hat die VBL hingegen die Quotientenregelung basierend auf den Ergebnissen der abgebrochenen Spielzeit angewandt. Auch hier lag der SSC Schwerin vor MTV Stuttgart. Es wären jedoch auch andere Varianten möglich gewesen: Ein Losverfahren, ein Dreier-Turnier oder einfach der Meister von 2019 und damit die Stuttgarterinnen.  „Alles wäre fairer gewesen als die nächste politische Entscheidung zu Gunsten des SSC“, sagte Sportchefin Kim Renkema der Stuttgarter Zeitung (StZ). So werde nur noch mehr Unfrieden gestiftet.

Beim Saisonabbruch lag der SSC nur einen Punkt vor dem MTV, das direkte Duell stand noch aus. "Ich wusste, dass uns dies zum Verhängnis werden würde." sagte Renkema der StZ. Sie störe gewaltig, dass Schwerin die Lösungen als fair betrachte. "Doch für mich sind nur Entscheidungen gerecht, die auf dem Spielfeld fallen.“ Auch Geschäftsführer Aurel Irion findet deutliche Worte: "Es gibt bei diesen Beschlüssen der VBL keinerlei Transparenz“, sagt er der StZ, „das alles ist nebulös und komisch – wie so vieles in der Bundesliga.“ Fraglich ist dabei auch die Doppelrolle von VBL-Präsident Michael Evers, der gleichzeitig Manager des Frauen-Rekordmeisters aus Schwerin ist.

Auch bei den Männern gibt es Streit um die Champions-League-Plätze. Wie das VM bereits berichtet hat, kritisieren die United Volleys Frankfurt die Vergabe der Startplätze scharf.

Von:  Lea Becker

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining