Es gibt Tage, an denen sollte man gar nicht aufstehen. Einfach liegen bleiben und darauf warten, dass er vorübergeht. Einen solchen Tag erwischten Karla Borger und Julia Sude am Freitag in Timmendorfer Strand. Die Titelverteidigerinnen aus Stuttgart suchten nach ihrer Form, vor allem aber hatten sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im Achtelfinale gegen Aulenbrock/Ferger bekam Julia Sude einen harten Schmetterball voll ins Gesicht und musste sich behandeln lassen.
Doch es sollte noch ärger kommen: Im Viertelfinale lag das Nationalteam gegen Kim Behrens und Cinja Tillmann mit 0:1-Sätzen zurück, als Karla Borger beim Spielstand von 11:13 zum Angriff anlief. Es folgte eine normale und harmlos anmutende Aktion, doch danach verzog die Abwehrspielerin ihr Gesicht. Die Schulter schmerzte, da stimmte etwas nicht. Karla Borger nahm eine medizinische Auszeit und ließ sich vom Turnierarzt behandeln. Eis auf der lädierten Schulter, doch das brachte keine schnelle Heilung.
Daneben saß Julia Sude und verbarg ihr Gesicht unter einem Tuch. Es flossen Tränen, denn auch der Blockspielerin ging es nicht gut. Sie war beim Abschlusstraining vor den Titelkämpfen umgeknickt, ihr rechter Fuß musste seitdem permanent behandelt werden. 15 Minuten vor Ende der Einheit, und das auch noch einen Tag vor ihrem Geburtstag. Das Duo versuchte die Verletzung möglichst lange geheim zu halten, doch nun ging nichts mehr. Es flossen Tränen des Schmerzes und der Enttäuschung: „Das sind Deutsche Meisterschaften, da beißt man auf die Zähne“, sagte Julia Sude, „ich wollte mir das nicht nehmen lassen.“
Es war ein Ende, das bitter schmeckte und das auch die Gegnerinnen nicht unberührt ließ. Es sei „blöd, so weiterzukommen“, sagte Kim Behrens: „Menschlich tut einem das weh.“ Nun gelte es, „die Daumen zu drücken, dass die beiden in zwei Wochen wieder fit sind und die EM spielen können“.
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