Am Ende reichte die Kraft nicht mehr. Laura Ludwig wäre liebend gern zum achten Mal Deutscher Meister geworden und hätte ihren Rekord ausgebaut. Doch dieser Traum ging nicht in Erfüllung. Die Ausnahmeathletin und ihre Partnerin Margareta Kozuch durften sich glücklich schätzen, überhaupt bis ins Endspiel gelangt zu sein, im Viertelfinale gegen Grüne/Walkenhorst waren Kozuch/Ludwig schon beinahe ausgeschieden und mussten drei Matchbälle abwehren, um im Titelrennen zu bleiben. Auch das Halbfinale gegen Behrens/Tillmann war hart umkämpft, 15:13 im dritten Satz.
Im Finale gegen Chantal Laboureur und Sandra Ittlinger war ebenfalls Nervenstärke gefragt. Nach dem knappen Verlust des ersten Durchgangs (19:21) stellten Laboureur/Ittlinger ihr Spiel um und suchten nun verstärkt Laura Ludwig im Service, weil sie merkten, dass bei der 34-Jährigen die Kräfte schwanden. Und so kamen Laboureur/Ittlinger zurück und schafften mit 21:16 den Satzausgleich.
Am Ende eines kräftezehrenden Turniers ging es also erneut über die volle Distanz. Im Tie Break ließen die Herausforderinnen nichts anbrennen und dominierten mit ihren kurzen Aufschlägen, gegen die Kozuch/Ludwig kein brauchbares Mittel fanden, die Partie. 15:9, am Ende war es deutlich. „Plan A hat nicht funktioniert“, sagte Abwehrspielerin Laboureur, „da musste halt Plan B her.“
Für Chantal Laboureur war es nach 2017 der zweite Titel, damals stand sie mit Julia Sude ganz oben. Sandra Ittlinger erlebte ihre Premiere als Deutsche Meisterin, entsprechend strahlte sie: „Das fühlt sich ziemlich cool an, aber ich glaube, morgen freue ich mich noch ein bisschen mehr.“ Ihre Partnerin erinnerte sich angesichts des Triumphs an schwierige Zeiten, in denen sie zuerst von ihrer damaligen Partnerin Julia Sude verlassen wurde und dann auch noch mit Verletzungen zu kämpfen hatte: „Das Wechselspiel war nicht ganz einfach für mich, und dann auch noch nach der Schulter-OP zurückzukommen – wie geil ist das denn?“ Sandra Ittlinger kam im Lichte des Erfolges sogar gut damit klar, dass lediglich 200 Fans auf dem Center Court anwesend sein durften: „Ehrlich gesagt habe ich die 5800 anderen Zuschauer gar nicht vermisst.“
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