Die Ostbeverner Volleyballerinnen beenden wegen der Corona-Pandemie die Zweitligasaison (Foto: BSV)

06Jan2021

BSV Ostbevern zieht sich aus 2. Liga zurück

Der BSV Ostbevern wird in der aktuellen Saison wegen der Corona-Pandemie nicht mehr am Spielbetrieb der 2. Liga Nord Frauen teilnehmen. Der Klub aus Nordrhein-Westfalen nahm die von der Volleyball Bundesliga (VBL) angebotene Möglichkeit zum straffeien Ausstieg aus dem laufenden Spielbetrieb wahr.

Ihr letztes Ligaspiel bestritten die BSV-Frauen am 7. November in Borken. Mit der besten Saisonleistung holten sie beim Favoriten einen Punkt. Lange darüber freuen konnten sie sich aber nicht, denn danach gab es sowohl in Ostbevern als auch in Borken eine Reihe positiver Corona-Tests. Beim BSV waren insgesamt zehn Teammitglieder betroffen, weitere Infektionen folgten bei Angehörigen. "Der Schock saß tief und sitzt es immer noch", sagt Trainer Dominik Münch. "Wir haben die Auswirkungen eines Corona-Clusters mit voller Wucht zu spüren bekommen."

Für das Team war klar: so kann es nicht weiter gehen, das Restrisiko sei zu hoch. "Wir sind zwar unter dem Dach einer professionell organisierten Liga aktiv, jedoch allesamt keine Profis, die den Sport ihren anderen Lebensbereichen überordnen können", erklärt der Trainer die Problematik des BSV-Teams. Die Kontakte, die sie durch den Sport eingehen würden, könnten sie für sich nicht rechtfertigen.

"An dieser Stelle abzubrechen, ist bitter. Aber man muss ehrlich sein: Die Pandemielage hat sich seit November weiter verschärft.", sagt BSV-Teammanager Andreas Schneider. "Ein Szenario, in dem uns ein Wiedereinstieg verantwortbar erscheint und das es gleichzeitig noch möglich macht, die bis dahin ausgefallenen Begegnungen nachzuholen, ist nicht absehbar. Mit diesem Schritt schaffen wir für uns Klarheit und werden auch den Interessen der anderen Zweitligisten gerecht."

Anfang Dezember hatte sich die große Mehrheit der Klubs für die Fortsetzung der Saison in der 2. Liga ausgesprochen. Einzelne Standorte hatten aber aufgrund der individuellen Situation zum Schutz ihrer Spieler und deren Umfeld den Wunsch geäußert, den Spielbetrieb auszusetzen. Für diese Klubs hatte der VBL-Vorstand abseits der bestehenden Statuten die Möglichkeit geschaffen, den laufenden Spielbetrieb zu verlassen.

"Die Position der Mehrheit respektieren wir. Es ist ja nachvollziehbar, dass ein geregelter Spielbetrieb nicht mehr gewährleistet wäre, wenn die Zahl der notwendigen Spielverlegungen noch erheblich ansteigt", sagt BSV-Teammanager Schneider. Aber die eigenen Erfahrungen "zu verdrängen und einfach weiterzuspielen, kam für unser Team nicht in Frage".

Für die Spielwertung bedeutet der Ausstieg Ostbeverns, dass die bereits gespielten und alle noch ausstehenden Partien mit 0:3 gewertet werden. Der BSV gilt damit als erster sportlicher Absteiger – mit der Möglichkeit, sich zur neuen Saison auf einen freien Platz in der 2. Liga zu bewerben.

Aktuell ruhen allerdings auch in den 2. Ligen die Bälle. Mitte Dezember hatte der VBL-Vorstand entschieden, die Saison bis zum 10. Januar zu unterbrechen. Die Fortsetzung des Spielbetriebs ist für das Wochenende 16./17. Januar geplant.

Von:  pm/leb

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining