Verzichten aus politischen Gründen auf das Turnier in Doha: Julia Sude und Karla Borger. (Foto: Florian Treiber)

22Feb2021

Beach: Borger/Sude boykottieren Turnier in Doha

Die Beachvolleyball-Elite trifft sich Anfang März erstmals seit einem Jahr wieder bei einem internationalen Turnier. Karla Borger und Julia Sude verzichten jedoch aus politischen Gründen auf einen Start in Doha – sie wollen ein Zeichen setzen gegen die Ungleichbehandlung von Frauen in Katar.

Beim Turnier in Doha müssen die Frauen in T-Shirts und knielangen Hosen spielen – und haben damit mehr an als die Männer, für die es keine Einschränkungen gibt. Karla Borger und Julia Sude haben ihren Start in Doha abgesagt. „Wir haben kein Problem, uns anzupassen, aber wir sollen unsere Berufskleidung für ein Land ändern, das keinen Wert auf Frauen legt”, sagt Karla Borger der Redaktion des VM. Die 32-Jährige pocht nicht darauf, in einem Land, in dem die Lage der Frauen noch vielfach durch die Regeln der Scharia geprägt ist, im Bikini aufzulaufen. „Aber ich finde es politisch einfach nicht korrekt, dass man uns das verbietet.” Nicht nur die Abwehrspielerin fragt sich „warum ausgerechnet in Katar gespielt werden muss”. 

Karla Borger ist enttäuscht, wie wenig Verständnis es von Sportlern und Trainern für ihre Haltung gibt. „Den meisten ist es völlig egal, was da passiert. Wenn du sagst, dass du aus politischen Gründen nicht spielst, wirst du belächelt.” Allerdings räumt sie auch ein: „Wenn das Turnier in Doha darüber entscheiden würde, ob wir zu Olympia fahren oder nicht, wären wir da vermutlich angetreten.”

Für die neue Ausgabe des Volleyball Magazins, die am Donnerstag erscheint, haben wir ausführlich mit Karla Borger über das Thema gesprochen.

 

Von:  Lea Becker

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