Letzter Aufschlag: Die Volleyball Bisons Bühl werden nach zwölf Jahren nicht mehr in der 1. Liga spielen. (Foto: Volleyball Bisons Bühl)

07May2021

Bühl zieht sich aus der Bundesliga zurück

Nach zwölf Jahren ist in Bühl Schluss mit Erstligavolleyball. Die Bisons verzichten auf den Lizenzantrag für die kommende Saison. Wie der Verein mitteilt, stellt sich die Situation nach der schwierigen abgelaufenen Corona-Spielzeit noch schlechter dar als im Vorjahr.

Bereits letzte Saison haben sich viele Sponsoren von ihrem Engagement zurückgezogen und das Budget der Bisons deutlich gemindert, teilt der Verein mit. Mit einem abgespeckten Kader, entsprechenden Kosteneinsparungen und den Corona-Hilfen hatten sich die Bisons am Leben gehalten. Trotz der Widrigkeiten gelang es den Bühlern, sportlich für Überraschungen zu sorgen.

Dennoch zogen sich weitere Sponsoren aus dem Projekt zurück. Zudem ist noch nicht klar, ob die Zuschauer in der kommenden Saison in die Hallen zurückkehren dürfen. Ungewiss ist auch, ob die Corona-Hilfen auch über das Jahr hinaus nochmals verlängert werden. Hinzu kommt, dass die Kosten weiter steigen. "Die Schwere zwischen Einnahmen und Ausgaben öffnet sich deutlich zu Ungusten der Bisons", schreibt der Verein auf seiner Homepage. Es gäbe zu viele Fragezeichen im wirtschaftlichen Budget und keine Planungssicherheit. 

"Es wäre unseriös, unter diesen Umständen eine Lizenz zu beantragen", sagt Achim Kammerer, Geschäftsführender Gesellschafter der Volleyball Bisons. Die Verantwortlichen hätten lange über Lösungsansätze nachgedacht und abgewogen, ob nicht doch eine Möglichkeit für eine weitere Saison in Aussicht gestellt werden kann. Noch weiter an der Personalkostenschraube zu drehen und noch weniger Spieler zu noch weniger Budget zu verpflichten kam jedoch nicht in Frage. "Der Spielbetrieb macht nur Sinn, wenn wir eine wettbewerbsfähige Mannschaft aufs Feld stellen können", sagt Gesellschafter Stefan Zachmann. "Kein Sponsor und Fan möchte zusehen, wie die Bisons sich von Spiel zu Spiel geschlagen geben müssen und nicht mithalten können."

Den Volleyball Bisons ist es nicht gelungen, weitere Sponsoren für ihr Projekt zu gewinnen.  „Wir haben es nicht geschafft, einen z.B. Namensponsor ähnlich den Helios Grizzlys Giesen zu finden", sagt Manager Oliver Stolle. Auch auf weitere Unterstützung aus der Politik – wie beispielsweise in Berlin, wo der Senat den Profiligen (außer Fußball) einen Zuschuss in Höhe von 2,1 Millionen Euro gewährte – können die Bühler nicht bauen. 

"Abschließend blicken wir auf 12 Jahre Volleyball im Oberhaus zurück und verabschieden uns mit ein wenig stolz auf das Geleistete aus dem Bühler Hexenkessel", verabschiedet sich der Verein auf der Homepage. "12 Jahre 1. Volleyballbundesliga in und mit dem kleinen Bühl aus Baden ist sicherlich eine kleine Ehrennadel wert. Danke an alle, die das Projekt mitgetragen, unterstützt und gefeiert haben."

Von:  pm/leb

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