Jubeln über Bronze: Julia Sude und Karla Borger sind bei der EM in Wien Dritte geworden. (Foto: CEV/Conny Kurth)

16Aug2021

Rückblick auf die Beach-EM: Bronze für Borger/Sude, Norweger nicht zu Stoppen, Wirbel um Behrens/Ittlinger

Vier Tage lang wurde bei der Europameisterschaft in Wien Beachvolleyball zelebriert. Besonders erfolgreich lief das Turnier für Karla Borger und Julia Sude. Nach dem enttäuschend frühen Olympia-Aus gewann das DVV-Duo die Bronzemedaille. Bei den deutschen Männern ging eine negativ Serie weiter, während die Norwegischen Olympiasieger ihren vierten EM-Titel in Folge feierten. Für Wirbel sorgte ein Instagram-Post von Kim Behrens, in dem sie den DVV und das Management von Ludwig/Kozuch stark kritisierte. Ein Rückblick.

Bronze und drei Top-Ten-Platzierungen für die deutschen Frauen-Teams

Borger/Sude feierten in Wien ihre erste gemeinsame EM-Medaille, nachdem Karla Borger 2016 an der Seite von Britta Büthe und Julia Sude 2017 an der Seite von Chantal Laboureur bereits jeweils die Bronzemedaille gewonnen hatten. Nach einem dramatischen Halbfinale gegen die späteren Siegerinnen Nina Betschart und Tanja Hüberli (SUI), in dem Borger/Sude eine 14:11-Führung im Tie-Break noch aus der Hand gaben, besiegte das DVV-Duo im Spiel um Platz drei die Lettinnen und Olympia-Vierten Tina Graudina und Anastasija Kravcenoka nach Rückstand noch mit 2:1 (14:21, 21:17, 15:8).

"Wir sind sehr stolz auf uns. Nach Olympia haben wir darüber gesprochen, ob wir hier überhaupt spielen sollten, aber wir haben gezeigt, dass wir gute Spielerinnen sind. Alles ist möglich, wenn man nur daran glaubt", sagte Karla Borger. Für den deutschen Frauen-Beachvolleyball ist es bereits die 24. Medaille (achtmal Gold, siebenmal Silber, neunmal Bronze) der EM-Geschichte. Keine Nation hat mehr. Silber ging an Katja Stam/Raïsa Schoon aus den Niederlanden. Bieneck/Schneider und Laboureur/Tillmann schieden beide im Viertelfinale aus (fünfter Platz), für Behrens/Ittlinger war im Achtelfinale Schluss (neunter Platz).

Deutsche Männer erneut ohne Medaille – Norweger schreiben Geschichte

Für den deutschen Männer-Beachvolleyball geht unterdessen eine schwarze Serie weiter: Seit 2012, als Julius Brink und Jonas Reckermann Europameister wurden, hat kein deutsches Männer-Team mehr eine Medaille bei einer EM erreicht. In Wien verpassten Ehlers/Pfretschner nur knapp das Halbfinale. In einer starken Partie mussten sie sich im Viertelfinale den Niederländern Alexander Brouwer und Robert Meeuwsen knapp mit 1:2 (19:21, 21:13, 11:15) geschlagen geben. Julius Thole und Clemens Wickler schieden bereits im Achtelfinale aus (neunter Platz), Alexander Walkenhorst und Sven Winter kamen nicht über die 1.K.O.-Runde hinaus (17. Platz). 

Die Norweger Anders Mol und Christian Sørum schrieben unterdessen in Österreich Geschichte: Als erstes Team haben sie zum vierten Mal in Folge den EM-Titel gewonnen. Und das gerade einmal eine Woche nach ihrem Sieg bei den Olympischen Spielen. Im Finale von Wien setzten sie sich mit 2:1 gegen die Niederländer Stefan Boermans und Yorick de Groot durch. Bronze ging an die Polen Piotr Kantor/Bartosz Losiak.

Aufregung um Behrens/Ittlinger

Kim Behrens hat am Sonntag in einem Instagram-Post "das Gremium von Sportdirektor und Bundestrainer" kritisiert, da es eine Beantragung für eine Wildcard für die EM für Behrens/Ittlinger abgelehnt hatte. Der DVV schreibt in einer Stellungnahme auf seiner Homepage, dass insgesamt vier Wildcard-Anträge für die EM vorlagen. Ein Gremium aus den Bundestrainern und dem Sportdirektor habe über die Anträge beraten und eine Entscheidung getroffen, für welches Team der DVV beim Europäischen Verband CEV eine Wildcard beantragt wird (die von der CEV allerdings nicht genehmigt wurde). Die anderen drei Teams erhielten laut DVV fristgerecht eine Absage, hätten dagegen jedoch Einspruch einlegen können. "Der Einspruch wurde nach den Absagen von keinen der drei Teams in Anspruch genommen", schreibt der DVV. 

Desweiteren kritisiert Kim Behrens das Management von Ludwig/Kozuch, dass bei Behrens/Ittlinger am Montag vor der EM angefragt habe, ob sie aus Respekt gegenüber Laura Ludwig ihren Startplatz bei der EM freiwillig abmelden würden, damit sie Laura Ludwig die Bühne in Wien schenken, da der Sport ihr so viel zu verdanken habe. Zum Hintergrund: Margareta Kozuch wollte die EM nicht spielen, die Punkte von Laura Ludwig und einer möglichen Interimspartnerin hätten jedoch nicht ausgereicht, um vor Behrens/Ittlinger gesetzt zu sein. Kim Behrens bezeichnet die Anfrage des Managements als "Frechheit".  "Kein Sportler der Welt hat bei meinem sportlichen Verständnis das Recht einen Startplatz auf Kosten von einem anderen Sportler geschenkt zu bekommen", schreibt Kim Behrens. Eine Reaktion von Kozuch/Ludwig beziehungsweise deren Management blieb bisher aus.

Von:  leb

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining