Neuer Bundestrainer der DVV-Männer: Der Pole Michal Winiarski (Foto: Trefl Gdansk)

06Apr2022

Ein Pole für die DVV-Männer: Michal Winiarski wird neuer Bundestrainer

Die Suche nach einem neuen Bundestrainer für die Männer-Nationalmannschaft war erfolgreich: Michal Winiarski, Trainer des polnischen Erstligisten Trefl Gda?sk, ist ab sofort der neue Mann an der Seitenlinie bei den DVV-Männern. Der 38-jährige Pole übernimmt die Position von Andrea Giani, der im März 2022 kurzfristig zu Olympiasieger Frankreich gewechselt war. Winiarski hat einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben. 

"Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, mit der deutschen Nationalmannschaft zu arbeiten. Es ist eine große Herausforderung für mich", sagte Winiarski. "Deutschland hat ein großartiges Team, das international sehr präsent ist. Mein Ziel wird es sein, täglich mein Bestes zu geben." Das erwarte er auch von den Spielern, "denn ich glaube, dass die tägliche Arbeit im Training den größten Unterschied machen wird, um erfolgreich zu sein".

2017 begann der ehemalige Weltklasse-Außenangreifer seine Trainerkarriere als Co-Trainer des polnischen Teams PGE Skra Belchatów. Seit 2019 ist Winiarski Trainer des polnischen Erstligisten Trefl Gdansk. Der langjährige polnische Nationalspieler und Weltmeister von 2014 wird das deutsche Team bereits in den nächsten Wochen kennenlernen. Einige kennt er bereits: Lukas Kampa und Moritz Reichert spielen aktuell unter ihm bei Trefl Gdansk, auch mit Ruben Schott hat er bereits gearbeitet. "Ich halte sie für sehr professionelle und fleißige Spieler. Ich bin davon überzeugt, dass das auch die Mentalität des gesamten Teams ist."

Der DVV habe sich "für einen jungen und aufstrebenden Trainer entschieden, der bereits als Spieler ein Gewinner war, als Trainer in der hart umkämpften polnischen Liga bisher das Maximum aus den Möglichkeiten des Clubs herausholt und im kommenden Jahr zu einem Top-Club (Zawiercie) wechseln wird", sagte DVV-Sportdirektor Christian Dünnes. Winiarski könne sowohl erfahrene Spieler führen als auch junge Spieler weiterentwickeln und aus einer Gruppe ein Team formen. Das Ziel für die nächsten Jahre ist klar: "Wir gehen das große und schwer erreichbare Ziel der Olympiaqualifikation für Paris 2024 an und wollen uns dabei von Jahr zu Jahr und Turnier zu Turnier steigern, sowie in den nächsten Jahren in der Weltrangliste unter die Top 10 zurückkehren", so Dünnes.

Lukas Kampa, Kapitän der deutschen Männer, freut sich, dass der DVV "in der kurzen Zeit einen so hochkarätigen Nachfolger gefunden hat". Der Zuspieler erwartet "eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit". "Natürlich hat Michal weniger Erfahrung als eventuelle andere Kandidaten, aber er ist sehr motiviert mit uns die nächsten drei Jahre anzugehen. Er steht noch am Anfang seiner Trainerkarriere, hat meiner Meinung nach aber schon gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt", so Kampa, der ihn auch noch als aktiven Spieler erlebt hat. "Man merkt, dass er ein Weltklasse-Spieler war. Er hat eine sehr gute Ansprache und ist ein sehr zugänglicher Typ, sehr kommunikativ, spricht gut Englisch, Italienisch und sogar die ersten Wörter auf Deutsch."

Neben der Volleyball Nations League (7. Juni bis 24. Juli) wartet in diesem Sommer mit der Weltmeisterschaft Ende August das große Saison-Highlight auf die DVV-Männer. Nachdem die WM 2018 verpasst wurde, will das deutsche Team 2022 wieder angreifen und mit einer erfolgreichen Gruppenphase den internationalen Schwergewichten Stand halten. Nachdem die FIVB Russland das Turnier Anfang März 2022 entzogen hatte, steht bislang kein neues Ausrichterland fest.

Zur Person: 

Michal Winiarski wurde 1983 in Bydgoszcz, Polen geboren. 2003 wurde der talentierte Außenangreifer Junioren-Weltmeister, 2006 Vize-Weltmeister mit der A-Nationalmannschaft und 2009 Europameister. Zwischen 2004 und 2014 bestritt er mehr als 200 Länderspiele für die polnische Nationalmannschaft und führte sein Team bei der Heim-WM 2014 als Kapitän zum Weltmeistertitel. Winiarski spielte in der polnischen, italienischen und russischen Liga, sammelte nationale Meister- und Pokaltitel und gewann 2009 mit Trentino die Champions League. Die zweifache Olympia-Teilnahme mit Polen in Peking (Platz 5) und London (Platz 5) sowie 2012 der Sieg in der Weltliga und schließlich der Weltmeistertitel 2014 krönen seine Karriere.

Von:  pm/leb

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining