Maß aller Dinge: Anders Mol (vorn) und Christian Sorum

19Jun2022

Beach-WM: Norwegen wieder ganz oben

Es wird an diesem Abend wohl kaum einen Menschen auf dem Gelände des am Ufer des Tiber gelegenen Foro Italico gegeben haben, der vor dem WM-Finale nicht auf die Norweger Anders Berntsen Mol und Christian Sandiie Sorum gewettet hätte. Zu dominant treten die Nordmänner auf, zu überlegen sind sie ihren Gegnern in den meisten Elementen des Sports im Sand. Fast alles haben die Olympiasieger von Tokio gewonnen, seit sie die Herrschaft übernommen haben, einzig der Titel als Weltmeister fehlte noch, um die Sammlung komplett zu machen. Eigentlich waren Mol/Sorum bereits 2019 in Hamburg so weit, doch da machten ihnen Clemens Wickler und Julius Thole in einer denkwürdigen Halbfinalbegegnung einen Strich durch die Rechnung.

Der Makel ist getilgt, das skandinavische Überteam schnappte sich in Rom auch die letzte Trophäe, im jederzeit einseitigen Endspiel gab es ein 2:0 (21:15, 21:16) gegen die Brasilianer Renato Andrew Lima de Cavalho und Vitor Felipe Goncalves. Die Norweger zeigten im Turnierverlauf manch holprige Vorstellung, aber wie echte Champions sind sie in der Lage, sich zu steigern und genau dann das Beste aus sich herauszuholen, wenn es um den großen Wurf geht.

Mol/Sorum kontrollierten das Spielgeschehen und zogen immer dann, wenn sie es für nötig befanden, das Tempo an. Der erste Satz wurde zur Demonstration, die Dominanz der Favoriten war bis auf den letzten Platz des Center Court zu spüren. Zum Ende ein Trickshot von Sorum und ein kurz hinter den Block positionierter Ball des Abwehrmanns – diese Beiden können Beachvolleyball so spielend leicht aussehen lassen.

Ähnlich ging es weiter, bei 1:4 nahmen die Brasilianer eine Auszeit, auf ihren Gesichtern war nichts als Ratlosigkeit zu lesen. Und Mol/Sorum? Die spulten ihr Programm mit geradezu furchterregender Präzision ab. Zum 13. Mal wurden in Rom Weltmeister ermittelt, selten waren die Kräfteverhältnisse bei einem Finale ungleicher verteilt, zum krönenden Abschluss gab es noch einen krachenden Monsterblock von Mol. Ein standesgemäßes Ende einer großen Show, die keine Fragen offen ließ.

Platz drei ging an die Brasilianer George Souto Maior Wanderley und Andre Loyola Stein (Weltmeister von 2017), die das kleine Finale gegen die Amerikaner Theodore Brunner und den ehemaligen Kanadier Chaim Schalk mit 2:1 (15:21. 21:17, 15:11) gewannen und sich nicht nur über die Bronzemedaille, sondern auch über ein Preisgeld von 35000 Dollar freuen dürfen.

Von:  fex

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining