Kein Spiel gegen China: Tobias Krick (Foto) und seine Kollegen verordnen sich eine Sicherheitspause (Foto: Volleyballworld.com)

23Jun2022

Nations League: Deutschland tritt nicht gegen China an

Eigentlich hätten die DVV-Männer heute im Rahmen der Nations League gegen China antreten sollen, doch dazu wird es nicht kommen. Als Begründung schickte das Team die folgende Erklärung:

"Am Samstag, 18. Juni, wurden im Rahmen einer Routinetestung 21 Mitglieder der chinesischen Delegation mit Schnelltests positiv auf das Corona-Virus getestet. Am gleichen Tag wurde dieses Ergebnis durch PCR-Tests bestätigt.

Die Volleyball Nations League (VNL) ist eines der größten Turniere in der Volleyballwelt, und wir machen uns große Sorgen um unseren Fortgang in diesem Turnier, sollten wir im weiteren Verlauf positiv getestet werden. Ein positiver Test würde sowohl eine Isolation für infizierte Personen und enge Kontaktpersonen vor Ort nach sich ziehen, als auch eine Einreise zum nächsten Spielort in Osaka (Japan) mit hoher Wahrscheinlichkeit unmöglich machen. Die gesundheitlichen Folgen einer Infektion sind zudem für Niemanden absehbar.

Ein deutlich erhöhtes Ansteckungsrisiko bei Kontakt zu kürzlich infizierten Personen ist nicht ohne weiteres auszuschließen. Wir haben in zahlreichen Meetings und E-Mails intern versucht, mit dem Weltverband FIVB eine Lösung zu finden, die es uns erlaubt, sicher zu spielen. Aus unserer Sicht würde eine erneute PCR-Testung mit Bestimmung des CT-Wertes eine bessere Aussage über die Ansteckungsgefahr möglich machen. Damit hätte die FIVB die Möglichkeit gehabt, das Risiko für alle Beteiligten zu minimieren.

Für uns ist es deshalb unverständlich, wie die FIVB nicht einmal fünf Tage nach den positiven PCR-Testungen das heutige Spiel gegen China durchführen möchte, ohne mit einer weiteren PCR-Testung für die größtmögliche Sicherheit aller Beteiligten zu sorgen. Diese Sicherheit wird jedoch von der FIVB immer als oberstes Ziel ausgegeben.

Der Weltverband lehnte unsere wiederholten Forderungen auf eine erneute Testung unseres geplanten Gegners ab. Dabei verweist die FIVB ständig auf die örtlichen Isolationsbestimmungen und versichert deren Einhaltung. Diese Mindestbestimmungen sind aus unserer Sicht jedoch keinesfalls ausreichend, um in diesem Fall die nötige Sicherheit zu garantieren.

Unserem Vorschlag auf Verlegung des Spiels auf einen späteren Zeitpunkt wurde bis jetzt ebenfalls nicht stattgegeben. Die körperliche Gesundheit hat für uns als Team die allerhöchste Priorität. Aus diesem Grund haben wir die Entscheidung getroffen, auf das heute geplante Spiel in Quezon City (Philippinen) zu verzichten.

Wir bedauern diesen Schritt, sind aber nach gemeinsamer, gründlicher Überlegung des Teams und Staffs zu dieser Entscheidung gekommen. Als Sportler richten wir den Großteil unseres Lebens nach dem Sport aus – hier muss aber die Vernunft siegen.

Es tut uns leid für die zahlreichen Volleyballfans und auch unsere Gegner, die aus unserer Sicht unverschuldet in diese Lage geraten sind.”

Der Verband äußert sich ebenfalls: „Der DVV kann die Entscheidung des Teams in allen Belangen verstehen und unterstützt die Spielabsage. Die Ablehnung einer Frei-Testung seitens des FIVB stößt bei uns auf Unverständnis. Gerade in Deutschland sind wir einen anderen Umgang mit dem Corona-Virus gewohnt und setzen uns für bessere internationale Standards im Sinne der Athleten ein."

 

Von:  dvv

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