Aus und vorbei: Die United Volleys Frankfurt spielen nicht mehr in der 1. Liga. (Foto: Jens Feistel)

12Jul2022

1. Liga Männer: United Volleys Frankfurt erhalten keine Lizenz

Es hatte sich bereits angedeutet, nun ist es auch offiziell: Die United Volleys Frankfurt erhalten von der Volleyball Bundesliga (VBL) keine Lizenz für die 1. Liga. Grund dafür ist der fehlende Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Klubs, wie die VBL am Dienstagnachmittag mitteilte.

"Die beauftragte Spielbetriebsgesellschaft United Volleys GmbH konnte die erforderliche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auch nach Einräumen mehrerer Nachfristen nicht nachweisen", wird VBL-Geschäftsführer Daniel Sattler in der Mitteilung zitiert. Der Lizenzierungsausschuss habe in den zurückliegenden Wochen seinen Ermessensspielraum voll ausgeschöpft. Die Erteilung der Lizenz sei insbesondere nicht möglich gewesen, weil die erforderlichen Einnahmennachweise für die Saison 2022/23 nicht hinterlegt werden konnten.

Wie die United Volleys mitteilten, habe der Klub bereits seit der Gründung mit der Thematik der Sponsorensuche zu kämpfen gehabt. Mittlerweile gebe es in der Mainmetropole sechs Erstligisten (inklusive der Volleyballer), was die Suche nach Geldgebern nicht gerade vereinfache. "Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Jedoch ist der Schritt eine reine Vernunftentscheidung und unumgänglich, um Schaden von der Gesellschaft, allen Mitarbeitern und Geschäftspartnern abzuwenden", sagt Alexander Korosek. Der Geschäftsführender Gesellschafter der United Volleys GmbH betont, dass der Verein keine Insolvenz eingereicht hat und das auch nicht vor habe. Die Entscheidung, kein Teil der 1. Liga in der kommenden Saison zu sein, "beruht auf einer kaufmännischen Vorausschau in dem Ergebnis, dass eine Saison den finanziellen Rahmen überschreitet – gegenübergestellt zu den finanziellen Mitteln die uns zur Verfügung stehen."

Die United Volleys wollen sich in unteren Ligen neu aufstellen und in die Zukunft gerichtet ein nachhaltiges Programm etablieren. Dieses basiert auf Nachwuchsarbeit und „local Heros“. "Mit diesem Konzept, der Förderung und wirtschaftlich koordinierten Neukonzeptionierung, ist es das langfristige Ziel wieder im Volleyball Oberhaus anzutreten", sagt Korosek. Der Rückzug aus der 1. Liga sei nicht das Ende, es könne der Anfang von etwas Neuem und Großen werden, "auch wenn dies natürlich seine Zeit in Anspruch nehmen wird".  

Den übrigen neun Erstligastandorten erteilte der Lizenzierungsausschuss derweil grünes Licht für die kommende Saison. Über die Auswirkungen auf den Spielplan und Spielmodus der 1. Liga Männer werden die Bundesligisten zeitnah in einer außerordentlichen Arbeitskreissitzung beraten. "Für den professionellen Männer-Volleyball in Deutschland ist diese Entwicklung eine herausfordernde Situation", sagt Sattler. "Um so wichtiger ist es daher, dass wir die angestoßenen Prozesse zur Entwicklung weiterer Erstligastandorte und die Reformen unserer Ligen- und Wettbewerbsstruktur in den kommenden Monaten ins Ziel bringen." 

Von:  pm/leb

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