Fröhliche Verliererinnen: Lousia Lippmann (rechts) und Kira Walkenhorst ließen sich die gute Grundstimmung nicht nehmen Foto: Tom Bloch
Dieses Spiel war nicht nur deshalb mit großer Spannung erwartet worden, weil sich zwei außergewöhnliche Spielerinnen auf dem Center Court in München präsentierten, sondern auch, weil ihr Auftritt eine politische Dimension hatte: Kira Walkenhorst und Louisa Lippmann starten bei den Europameisterschaften mit einer Wild Card, die Olympiasiegerin von Rio de Janeiro und die fünffache „Volleyballerin des Jahres” sollen aus unterschiedlichen Gründen aufgebaut werden. Die Erste, weil sie nach vielen und langwierigen Verletzungen zurück an die Spitze will, die Zweite, weil sie ihre Karriere in der Halle beendet hat, um ihre Zukunft im Sand aufzubauen.
So weit so gut. Für das am Sonntag zu Ende gegangene Elite-16-Turnier in Hamburg war dem Interimsduo der Freifahrtschein verweigert worden, infolge der Auseinandersetzung um die Nominierung war Sportdirektor Niclas Hildebrand von seinem Arbeitgeber Deutscher Volleyball-Verband (DVV) beurlaubt worden, nun überlegt auch Erfolgstrainer Jürgen Wagner, seinen Job als Head of Beach zu kündigen (wir berichteten).
Am Dienstag Mittag waren diese Verwicklungen kein Thema, da ging es auf dem sonnenüberfluteten Center Court auf dem Königsplatz um nichts als Sport. Walkenhorst/Lippmann bekamen es nicht mit Laufkundschaft zu tun, sondern mit Nina Brunner und Tanja Hüberli, die in München als Titelverteidigerinnen und WM-Vierte antreten. Einen dickeren Brocken hätte es zum Einstieg kaum geben können.
Die beiden Deutschen legten ganz stark los, doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr stießen sie an ihre Grenzen. Am Ende stand eine 0:2 (19:21, 9:21)-Niederlage, die von niemandem im Team als Weltuntergang empfunden wurde. Im Gegenteil, die starke Vorstellung im ersten Satz mache Lust auf mehr, „das nehmen wir mit für das morgige zweite Gruppenspiel”, sagte Louisa Lippmann. Kira Walkenhorst konstatierte, sie sei zu Spielbeginn „echt nervös” gewesen, „aber dann waren wir direkt mega drin. Darauf können wir aufbauen.”
Über das, was nach dem ersten Durchgang über sie hereinbrach, deckte Kira Walkenhorst lieber den Mantel des Schweigens. „Welcher zweiter Satz”, fragte sich lachend, als sie von den Journalisten in der Mixed Zone darauf angesprochen wurde. Doch dann fiel der Borkenerin doch noch etwas Sinnvolles zum mehr als einseitigen Spielgeschehen ein: „Gegen solch ein Weltklasseteam kann die Konstanz in unserem Stadium noch nicht da sein. Das ist ganz normal.”
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