Emotionaler Abschied für Cheftrainer Enard: Die BR Volleys dominieren weiter die Liga. (Foto: Andreas Gora)

07May2023

Hitziges Finalspiel und siebter Titel in Serie: BR Volleys feiern das Triple – Häfler legen Protest ein

Die Berlin Recycling Volleys sind Deutscher Meister 2023. Dem Team des scheidenden Cheftrainers Cédric Enard gelang mit einem hart umkämpften 3:1-Erfolg (25:18, 25:18, 16:25, 27:25) gegen den VfB Friedrichshafen im dritten Match der Best-of-Five-Finalserie der entscheidende dritte Sieg. Für die BR Volleys ist es der krönende Abschluss einer überaus erfolgreichen Saison, in der sie neben der Meisterschaft ebenso den DVV-Pokal und den Bounce House Cup gewonnen hatten und somit das Triple perfekt machten.

Vor 8.553 Fans in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle zeigten sich die Berliner von Beginn an sehr souverän. Dank einer starken Performance, insbesondere in Aufschlag und Block, entschieden sie die Sätze eins und zwei deutlich für sich. Im dritten Satz kamen die Häfler besser ins Spiel und überzeugten vor allem mit einer starken Blockleistung. In Satz vier entwickelte sich ein wahrer Krimi, bei dem die Emotionen zwischenzeitlich überkochten.

VfB muss mit einem Mittelblocker weiterspielen

Beim Stand von 6:6 wurde der Friedrichshafener Mittelblocker Andre Brown aufgrund eines sanktionswürdigenden Verhaltens für den Satz hinausgestellt. Brown blockte Sotola zum 6:6 und löste heftige Diskussionen unter dem Netz aus. In einer unübersichtlichen Situation stand plötzlich der kanadische Mittelblocker auf der Seite des Gegners. Was genau passierte, hatte das Schiedsgericht aber auch nicht gesehen und schickte Brown vermeintlich nach Durchsicht des Videobilds vom Feld. Später legten die Häfler Protest gegen diese Entscheidung ein, da der Videobeweis nicht zur Sanktionierung eines Spielers genutzt hätte werden dürfen. An diesem Sonntag erwarten die Offiziellen eine Reaktion der Volleyball Bundesliga auf den Häfler Protest.

Das Team von Mark Lebedew musste von da an mit nur noch einem etatmäßigen Mittelblocker auskommen. Diesen vermeintlichen Vorteil konnte Berlin zunächst jedoch nicht nutzen. Vielmehr sah es danach aus, als müsste die Entscheidung im Tiebreak fallen.

BR Volleys und VfB teilen sich Titelrekord

Doch mit lautstarker Unterstützung der Fans und einem starken Endspurt, in dem sie drei Satzbälle abwehrten, drehten die Gastgeber den Satz. Der Block gegen Luciano Vicentin zum 27:25 Satzgewinn besiegelte den Sieg. Hierdurch sicherte sich der Hauptstadtklub die siebente Meisterschaft in Folge und den dreizehnten Meistertitel insgesamt. Damit ziehen die BR Volleys mit dem Dauerrivalen VfB Friedrichshafen gleich und teilen sich ab sofort den Titelrekord. 

Dementsprechend groß fiel die Freude bei Berlins scheidendem Chefcoach Cédric Enard aus, der sich unter Standing Ovations gerührt an die Fans wandte: „Dieser Abend ist fantastisch. Ich bedanke mich bei allen für die Reise in den vergangenen fünf Jahren, die wirklich großartig war. Die Verbindung mit Berlin wird für immer stark bleiben.”

„Zu spät, den Entscheidungssatz zu erzwingen”: Lebedew gratuliert Berlin fair

„Berlin war die beste Mannschaft der Saison und ist verdient Meister geworden”, gratulierte Cheftrainer Mark Lebedew dem Gegner. „Wir wissen seit Beginn der Saison, dass die Asse das Fundament des Berliner Spiels sind. In den ersten beiden Sätzen haben sie sehr gut aufschlagen und uns damit, wie schon die ganze Serie, Probleme bereitet. In Satz drei hatten wir dieses Element besser im Griff und hatten mit mehr Selbstvertrauen ein Spiel auf Augenhöhe. Es war aber zu spät, den Entscheidungssatz zu erzwingen.”

 

 

Von:  VBL, VfB Friedrichshafen

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