Der Diplom-Psychologe Lothar Linz hat sich im Spitzensport einen Namen gemacht. Er arbeitet mit einer ganzen Reihe von Top-Athleten, unter anderem auch mit Weltmeister Julius Brink. Im vm schrieb Linz, was beim Thema Teambuilding zu beachten ist: 

Wie oft in Ihrem Leben handeln Sie ohne eine Absicht? Wie oft verlassen Sie das Haus, ohne zu wissen, wohin Sie wollen? Wahrscheinlich ganz selten. Unser bewusstes Handeln ist ­immer zielgerichtet. Wir sagen zwar gerne, dass der Weg das Ziel sei. Das mag auch oftmals stimmen. Aber zunächst einmal ist es umgekehrt: das Ziel bestimmt den Weg! Denn auf das Erreichen Ihrer Ziele muss das weitere Handeln ausgerichtet sein. Damit ist keineswegs garantiert, dass Sie am Ende Ihr Ziel auch erreichen werden. Das ist eine ganz andere Frage. So vieles kann dazwischen kommen und den Erfolg verhindern. Aber: Je genauer ich weiß, wohin ich will, desto leichter fällt es mir, auch dort anzukommen.

Schon mehrfach habe ich es ­erlebt, dass die Chance auf ein besseres Abschneiden vertan wurde. Die Ursachen dafür waren unterschiedlich. Oftmals war es  das Formulieren eines Saisonziels, bei dem die Möglichkeiten der Mannschaft nicht ausgereizt wurden. Am Ende bekam man das, was man gewollt hatte, aber nicht das, was möglich gewesen wäre.

Wichtig ist, die Saisonziele vor der Saison zu benennen. Nur dann können sie ihre volle Kraft entfalten. Ebenso wichtig ist es jedoch auch, realistische Ziele zu formulieren. Realistische Ziele bedeutet für mich, dass sie mutig gesteckt sind aber den Beteiligten noch glaubhaft erscheinen. Machen wir das an einem Beispiel deutlich. Unter der Prämisse, dass sich der VV Leipzig nicht deutlich verstärkt, wäre der Verein schlecht beraten, sich in der kommenden Saison die Meisterschaft als Ziel zu setzen. Dazu ist der Abstand zu den Topklubs viel zu groß.