Weltmeister und Olympiasieger

So arbeiten Champions

Die Erfolge von Julius Brink und Jonas Reckermann sind das Ergebnis vieler Bausteine, die am Ende perfekt aufeinander passten. So war es 2009 bei ihrem Weltmeistertitel, wie es Trainer Jürgen Wagner in einem vm-Interview analysierte, veröffentlicht in der September-Ausgabe 2009: „Für mich ist es wichtig, im Training bewusst, zielgerichtet und einfach zu agieren. Die tollsten Übungsformen bringen nichts, wenn damit nicht eine klar definierte Zielsetzung verfolgt wird.” Zu Wagners Philosophie zählte schon damals: „Die Basistechniken in den einzelnen Spielelementen müssen stabil erlebt werden, später erfolgt der Einsatz in den Spielen über Anwendungsvarianten.”

Drei Jahre später, kurz nach dem Olympiasieg von Brink/Reckermann in London sprechen der Sportpsychologe Lothar Linz und Balltrainer Markus Dieckmann in der Rubrik volleyball-training über wichtige Faktoren, die zum Goldcoup beitrugen. Aufgezeichnet wurden sie von Andreas Künkler, der schreibt:

Über die gute Ballkontrolle sind die Olympiasieger in der Lage, das Spieltempo nach ihren Wünschen zu gestalten. Dieckmann hält es für wichtig, zur rechten Zeit das Tempo zu erhöhen, oder es in anderen Situationen herauszunehmen: „Beim Service soll viel Tempo in die Aktion gebracht werden, um den Gegner zeitlich unter Druck zu setzen. Bei einem schwierigen Zuspiel aus der Defensive hingegen, ist es sinnvoll, das Tempo zu drosseln.”

Die Fähigkeit der guten Ballkontrolle haben sich die Deutschen durch jahrelange Arbeit angeeignet. Im Training integrierte Dieckmann immer wieder unkonventionelle Situationen in das Einspielen und in die Übungsabläufe: „Solche Situationen sind beispielsweise das Spielen des Balles mit einem Arm oder in schwierigen Körperpositionen wie dem Kniestand”, sagt er.

Lothar Linz berichtet in dem Beitrag von den verschiedenen Entwicklungsprozessen des Teams. Linz erklärt, dass beide Spieler auch unter Druck, immer noch lösungsorientiert denken. „Sie überlegen, welche Handlungsoptionen bleiben uns, um aus dieser Situation heraus zu kommen.” Diesen Prozess können beide Akteure initiieren, die Kommunikation im Team funktioniere vorbildlich. „Es wird keine Energie darauf verschwendet, die Aussichtslosigkeit einer Situation zu verarbeiten, sondern nach vorn gedacht.”

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Von:  fex

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