Jake Hanes: Einst die „Nudel“ – jetzt die „Urgewalt“
Nein, die Nationalsportart Nummer eins kam für Jake Hanes eher nicht infrage. Football? Wohl kaum. Als Kind sei er „nicht besonders stark“ gewesen, erinnert sich der US-Amerikaner, der schon in der Kindheit seine Leidenschaft für Volleyball entdeckte. Dass er später einmal am Netz als „Urgewalt“ bezeichnet werden würde, hätte er dabei aber vermutlich selbst nicht gedacht.
„Wenn du das BR-Volleys-Trikot überstreifst, ist die Erwartung klar. Es ist einfach eine andere Mentalität hier als bei meinen Stationen davor“, sagt Hanes, der zuvor in Frankreich (Arago de Sete) sowie Polen (Bielsko-Biala und Cuprum Lubin) schmetterte: „Ich wollte nach Berlin wegen der Tradition des Gewinnens und wegen der starken Kultur, die der Klub hat.“
Dort muss er in große Fußstapfen treten und die Lücke füllen, die Leistungsträger Marek Sotola hinterlassen hat. Den tschechischen Diagonalangreifer, den es in die Türkei gezogen hatte, zu ersetzen, sei „keine einfache Aufgabe“ gewesen, sagt Volleys-Geschäftsführer Kaweh Niroomand: „Aber inzwischen kann jeder sehen, welches Potenzial Jake hat.“
In Berlin, wo man die 15. deutsche Meisterschaft anpeilt, ist man sowieso längst von den Qualitäten des Angreifers überzeugt. Hanes sei „unglaublich beweglich. Selten war bei uns ein Diagonalspieler auch in der Abwehr so stark“, schwärmt Niroomand. Der US-Amerikaner sprühe „vor Kraft, Ehrgeiz und Siegeswillen“, sei beinahe „eine Urgewalt“.
Diese Eigenschaften stellte er auch schon im US-Team unter Beweis. Für das Olympia-Aufgebot in Paris hatte es nicht gereicht, jedoch betrieb Hanes in der Nations League mit Blick auf die Zukunft und das Heimspiel in Los Angeles 2028 durchaus Eigenwerbung.
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