Lüneburg träumt vom Titel: „Ein Team, das niemals aufgibt“
Ein bisschen aufgeregt ist Stefan Hübner dann wohl doch. Ein historisches Finale mit der SVG Lüneburg, der erste Titel der Vereinsgeschichte zum Greifen nah – nervös? „Ich bin immer nervös“, behauptete der so erfahrene Trainer im NDR-Sportclub und schob mit einem Lachen hastig hinterher: „Also eher positiv erregt.“
Den eigenen Stärken ist sich Hübner vor dem ersten Duell der Best-of-five-Serie am Sonntag (16.00 Uhr/Dyn) jedenfalls bewusst. „Wir wollen auf eine gewissen Art und Weise spielen, unsere Kultur aufs Feld bringen“, erklärte der 49-Jährige: „Wenn wir das schaffen, dann wissen wir, dass wir eine Mannschaft sind, die schwer zu schlagen ist. Wir sind ein Team, das niemals aufgibt.“
Davon kann der kommende Gegner ein Lied singen. Keine andere Mannschaft stellte die sonst so souveränen Volleys in dieser Spielzeit so oft vor Probleme wie die Lüneburger. Da wären die umkämpften Champions-League-Partien, in denen die SVG den Berlinern das Viertelfinalticket wegschnappte. Oder die bislang einzige Saisonniederlage des Rekordmeisters in der Liga gegen die Norddeutschen.
Zuletzt hatten sich Berlin und Friedrichshafen elfmal in Folge in der Endspielserie gegenübergestanden. Der bislang letzte Meister, der nicht aus diesen beiden Städten kam, war 1997 die SV Bayer Wuppertal. Und nun? Gelingt es Lüneburg, den Dominator des deutschen Volleyballs nach acht Titeln in Serie vom Thron zu stürzen?
„Es geht gegen solche Top-Teams immer darum, die Sätze möglichst lange sehr eng zu gestalten, um in diese Crunch-Time kommen“, erklärte Hübner. Und dann müsse „auch mal einer das Herz in die Hand“ nehmen, etwas „Spektakuläres, etwas Tolles“ machen – „dann passieren solche Dinge, wie sie in diesem Jahr passiert sind“.
Das „eine Rezept“ für einen solchen Werdegang gebe es nicht, sagte Hübner: „Ich glaube, wir haben unseren Weg gefunden.“ Als er vor elf Jahren in Lüneburg angefangen habe, waren da „Träume. Und aus diesen Träumen werden Visionen.“ Mit „viel Fleiß, Arbeit und Geduld“ könne sich daraus schließlich „etwas Tolles entwickeln“ – möglicherweise sogar ein historischer Meistertitel.
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