„Offene Rechnung“: Lüneburg will den Titelverteidiger ärgern
Als in der blauen Glaskugel ausgerechnet der eigene Vereinsname stand, hielt sich die Begeisterung bei den Volleyballern der SVG Lüneburg in Grenzen. Den Rekordmeister aus Berlin im Viertelfinale des DVV-Pokals? Suboptimal. „Im ersten Moment haben sich alle erstmal nicht so richtig über die Auslosung gefreut“, gab Mittelblocker Joscha Kunstmann im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) zu – doch der vermeintliche Underdog geht mit Selbstvertrauen in das Duell.
In der vergangenen Spielzeit beendete der Klub die erste Champions-League-Teilnahme der Vereinsgeschichte auf dem dritten Platz in der Gruppenphase, danach führte der Weg im CEV-Cup bis ins Finale – auf die außergewöhnliche Vorsaison soll nun die Fortsetzung folgen: In der Volleyball-Bundesliga (VBL) sind die Norddeutschen mit acht Siegen aus neun Spielen Berlin als erster Verfolger ganz dicht auf den Fersen.
Am Samstag (18.00 Uhr/DYN) kommt es im Pokal-Viertelfinale also zum direkten Duell zwischen dem Tabellenzweiten und dem Spitzenreiter, die Unterschiede zwischen beiden Vereinen könnten aber nicht größer sein. Zehn Jahre Bundesliga bejubelten die Lüneburger zuletzt. Acht Meisterschaftstitel, vier Pokalsiege und ein internationaler Titel stehen auf der Gegenseite – im selben Zeitraum.
Der 21-Jährige ist einer der wenigen Verbliebenen und steht sinnbildlich für das Konzept des Klubs – „Jugend forsch(t)“, wie Trainer Stefan Hübner es auf der Vereinswebsite nannte. Dabei war zu Beginn der Saison eher ungewiss, wohin die Reise geht. Gleich sieben Spieler hatten die Lüneburger im Sommer verloren. In der Liga steht dennoch ein starker zweiter Platz, aber bisher kamen die Gegner eher aus der unteren Tabellenhälfte.
Beim Champions-League-Auftakt bewies das junge Team vor kurzem starke Nerven. 0:2 hatten die Lüneburger gegen den französischen Erstligisten Chaumont schon hinten gelegen, ehe die Mannschaft aufdrehte und das Spiel noch an sich riss. Rückenwind gab es in der Bundesliga zuletzt durch den Erfolg bei den Helios Grizzlys Giesen (3:1).
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