Volleyball Awards 2025: Das sind die Volleyballer des Jahres
Alles auf Anfang: Seit fast 50 Jahren werden die „Volleyballer des Jahres” gekürt, seitdem ist die Leserwahl in der Szene fest verankert. Nun also das Update: Gemeinsam mit dem Deutschen Volleyball-Verband präsentiert sich das traditionsreiche Votum im modernen Gewand. Neben dem „Volleyballer des Jahres” und der „Volleyballerin des Jahres” standen erstmals die „Nachwuchsspielerin des Jahres”, der „Nachwuchsspieler des Jahres” sowie der „Trainer des Jahres” zur Wahl. Ein hochkarätig besetztes Expertengremium hatte jeweils fünf Kandidaten für die Kategorien nominiert.
Und siehe da, die Fans honorierten die Neuausrichtung: Mehr als 7000 Teilnehmer, das ist eine beeindruckende Beteiligung. So groß war das Interesse nie zuvor. Hier sind die fünf Lieblinge der Fans.
Lesen Sie hier: Alle Volleyballerinnen und Volleyballer des Jahres seit 1979
Volleyballerin des Jahres: Lina Alsmeier (29 Prozent):
„Sehr cool!”, rief die Nationalspielerin, als sie von ihrer ersten Wahl zur Volleyballerin des Jahres erfuhr: „Das ist eine super schöne Bestätigung für das vergangene Jahr.” Damit meine sie „nicht nur den Part im Nationalteam, sondern auch, dass viele Menschen mitbekommen haben, dass ich in der italienischen Liga Erfolg hatte. Ich freue mich total!” Mit Novara gewann sie in ihrem ersten Jahr bei einem Topklub den CEV-Cup und wurde Vierte in der Serie A1. Im Nationalteam ist die Außen-Annahmespielerin in eine Führungsrolle hineingewachsen und führte das DVV-Team ins WM-Achtelfinale. „Ich habe gelernt, mit Druck umzugehen und konnte das dann auch in der Nationalmannschaft zeigen”, sagt sie. Mittlerweile übernimmt sie „nicht nur dann Verantwortung, wenn es gut läuft”, sondern auch in schlechten Phasen, wenn es besonders vonnöten ist. Mit ihrem Auftreten verleiht Lina dem deutschen Team Sicherheit. „Durch meine Ruhe auf dem Spielfeld kann ich auf meine Mitspielerinnen einwirken.”
Volleyballer des Jahres: Erik Röhrs (32 Prozent):
Die frohe Kunde erreicht Erik Röhrs nach dem Mittagessen in seiner italienischen Wahlheimat Monza. „Die Leute haben mich tatsächlich gewählt?”, fragt der 24-Jährige: „Das hätte ich nicht gedacht.” Es ist eine Premiere für den sprung- und schlaggewaltigen Außen-Annahmespieler, Röhrs muss sich erstmal sammeln. Am Ende könnten die Eindrücke den Ausschlag für das Votum für den Youngster gegeben haben, die Experten und Fans während der WM sammeln konnten. Das deutsche Team musste auf den Philippinen bereits nach der Vorrunde die Segel streichen, doch das lag nicht an Erik Röhrs. Der Außenangreifer war der einzige deutsche Akteur, der beim Saisonhöhepunkt an sein Leistungsmaximum kam.
Trainer des Jahres: Stefan Hübner (29 Prozent):
Der Begriff historisch wird in der Sportberichterstattung inflationär gebraucht und erscheint auch hier ein wenig hoch gegriffen. Immerhin darf jedoch festgehalten werden, dass es im deutschen Volleyball noch keinem gelungen ist, „Volleyballer des Jahres” und „Trainer des Jahres” zu werden. Stefan Hübner hat das geschafft, nach den Auszeichnungen während seiner aktiven Laufbahn (1998, 2001 und 2002) darf der ehemalige Ausnahme-Blocker nun auch „Trainer des Jahres” auf seiner Visitenkarte verewigen. Kunststück, werden die Puristen einwerfen, die Rubrik ist ja neu und wurde bis dato gar nicht vergeben. Das ist fein beobachtet, und dennoch ist Hübners Leistung nicht hoch genug einzuschätzen. „Sensationell”, sagt der 50-Jährige, als er die freudige Kunde vernimmt. Wie kaum ein anderer steht Hübner für Entwicklung und Kontinuität. Inzwischen im zwölften Jahr lenkt er in Lüneburg die sportlichen Geschicke und hat den Klub zum Titelaspiranten geformt.
Nachwuchsspielerin des Jahres: Leana Grozer (50 Prozent):
Es läuft für Leana Grozer: Deutsche Meisterin ist die ältere Tochter von Topstar Georg Grozer im Alter von gerade mal 18 Jahren bereits geworden, nun hat sie auch den erstmals vergebenen Titel „Nachwuchsspielerin des Jahres” gewonnen. „Das ist eine schöne Anerkennung, die man von den Fans bekommt. Es ist mir eine Ehre”, bedankt sich die Schwerinerin: „Das vergangene Jahr war das erste, in dem ich stabil in der Bundesliga gespielt habe. Diese Verantwortung über einen längeren Zeitraum anzunehmen und zu meistern, war ein Riesenschritt für mich.” Die Außenangreiferin, die sie in Schwerin nur „Bambi” rufen, glänzte vor allem in der Play-off-Serie und prägte das Meisterteam bereits als Teenager. Zu Beginn des Sommers sorgte sie auch bei den DVV-Frauen in der Nations League für Furore.
Nachwuchsspieler des Jahres: Arthur Wehner (30 Prozent):
Fehlendes Selbstbewusstsein, so viel steht fest, gehört mit Sicherheit nicht zu den Defiziten von Arthur Wehner. Der junge Mann weiß genau, was er kann und wo er mit seinen Fähigkeiten landen will, die ihm sämtliche Experten attestieren. Noch drei Jahre läuft der Vertrag des 20-Jährigen, der als Spielmacher mit 2,05 Metern über eine erstaunliche Reichweite verfügt. Unterschrieben hat er ihn beim Branchenführer BR Volleys, wo an die pritschende Belegschaft seit jeher besondere Anforderungen gestellt werden. Wehner schreckt das nicht. Nach einer Eingewöhnungsphase – so sein Plan – will er „im zweiten, spätestens im dritten Jahr als Stamm-Zuspieler agieren”, um dann einen Kontrakt in Polen oder Italien anzustreben. Dass er sich parallel dazu auch in der Nationalmannschaft etablieren will, versteht sich bei diesem Anspruchsdenken von selbst. Das Votum der Fans gebe ihm „Rückenwind für den nächsten Karriereschritt, den ich gerade angehe”. Wehner, der in der vergangenen Spielzeit noch punktuell dazukam, ist inzwischen fest im Kader des Dauermeisters etabliert und soll behutsam an das internationale Niveau herangeführt werden.
Mehr über die Ambitionen der Siegerinnen und Sieger sowie zu den weiteren Abstimmungsergebnissen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Volleyball-Magazins 11/25, das in Kürze hier erhältlich ist.
Ullrich Kroemer und Felix Meininghaus