Immer wieder ein tolles Fest: Pokalsieger feiern in Halle ihren Triumph, wie hier im März 2009. Foto: DVL

03Feb2010

Max Günthör strebt seinen fünften Pokalsieg an

Max Günthör ist zweifelsohne ein alter Hase, wenn es um das Gewinnen von Pokalendspielen geht. In seiner noch jungen Karriere hat der 24-jährige Mittelblocker von Generali Haching schon vier Mal den DVV-Pokalsieg erreicht. Drei Titel holte er mit dem VfB Friedrichshafen zwischen 2005 und 2007, den vierten und vorerst letzten feierte er vor gut einem Jahr mit seinem aktuellen Klub aus Haching.
 
Max Günthör ist aber auch ein Kenner der unvergleichlichen Pokalfinal-Atmosphäre, die seit 2006 alljährlich im GERRY WEBER STADION im ostwestfälischen Halle herrscht. Denn Günthör hat dort alle vier Finals als Spieler erlebt, wenn auch mit drei Vereinen: 2006 und 2007 mit Friedrichshafen, 2008 mit evivo Düren (2:3 gegen Friedrichshafen) und 2009 (3:1 gegen den Moerser SC). Nummer fünf kommt am 7. März hinzu, dann steht der Titelverteidiger Generali Haching im Carolinen Volleyball DVV-Pokalfinale 2010 gegen evivo Düren. Im Interview spricht Günthör, geboren in Friedrichshafen, in München „Produktion und Automatisierung” studierend, über die Lage in Haching und die Chancen auf seinen fünften Pokaltriumph.
 
Herr Günthör die Hachinger sind derzeit arg gebeutelt durch Verletzungen von Leistungsträgern. Erst fiel Sebastian Schwarz mit einem Leistenbruch aus, dann Armin Dewes mit einem doppelten Bandscheibenvorfall. Könnte alles irgendwie  besser laufen, oder?
Das ist natürlich eine schwierige Situation und wir haben uns das alles anders vorgestellt. So ist das nun mal im Profisport. Verletzungen gehören leider dazu. Unser Kader ist aber stark genug, um das im Moment noch aufzufangen. In der Liga sind wir ja noch Zweiter und auf einem guten Kurs.
 
Ist denn mit Schwarz und Dewes fürs Pokalfinale zu rechnen?
Das muss man in beiden Fällen abwarten. Sebastian hatte seine OP vor fünf Wochen und ist jetzt immerhin schon im Aufbautraining. Bei Armin ist das Fragezeichen größer.
 
Haching ist im Januar im Challenge Cup ausgeschieden und die Spieler mussten sich anschließend kritische Worte von Trainer Mihai Paduretu gefallen lassen. Er beklagte zu wenig Einsatz und Leistung im Spiel und im Training. Hat er damit Recht gehabt?
Das waren harte Worte, die aber mal ausgesprochen werden mussten. So gesehen, war das Machtwort okay. Inzwischen läuft es aber wieder besser.
 
Hat sich etwas geändert in der Trainingsarbeit?
Wir arbeiten intensiver und verfolgen streng einen Plan, der uns bis zum Pokalfinale führen soll. Am 7. März werden wir sehen, ob der Plan aufgegangen ist.
 
Es ist schon alles ausgerichtet auf das Endspiel im GERRY WEBER STADION gegen evivo Düren?
Das ist unser nächster Saisonhöhepunkt. Europapokal ist ja leider für uns vorbei und die Meisterschaftsentscheidung steht erst im April und Mai an.
 
2009 – war das das bislang beste Jahr Ihrer Karriere?
Ja, da ist so viel passiert. Pokalsieg gegen Moers, Zweiter in der Meisterschaft, dann die Erfolge mit der Nationalmannschaft. Das waren schon jede Menge toller Phasen.
 
Sie haben mit Friedrichshafen zwei Meisterschaften und Pokalsiege sowie den Gewinn der Champions League erlebt. Damals waren sie aber noch nicht in der ersten Sechs. Der Titel mit Haching war Ihr erster als Stammspieler. Hat der deshalb mehr Gewicht?
Er ist schon was Besonderes gewesen. Aber ich würde ihn mit dem Sieg in der Champions League fast auf eine Stufe stellen. Denn das war auch etwas ganz Einzigartiges, was noch keinem deutschen Klub vorher gelungen ist und was man als Sportler sehr, sehr selten erlebt.
 
Hat sich nach dem Pokalsieg etwas verändert? Wird der Hachinger Volleyball jetzt anders wahrgenommen?
Wir haben eine höhere Aufmerksamkeit erreicht, ganz klar. Vor allem in der Zeit unmittelbar danach war viel los und es hat sich auch positiv auf den Zuschauerzuspruch ausgewirkt.
 
Ist München ein schwieriges Pflaster bei einer sportlichen Konkurrenz wie dem FC Bayern?
Klar, die dominieren viel. Und es gibt ja auch noch die Münchner Löwen und den EHC München. Hier ist schon viel los. Aber durch die erneute Pokalendspielteilnahme in diesem Jahr haben wir die Chance, noch eine Schippe draufzulegen.
 
Das war bei Ihren Stationen zuvor in Friedrichshafen und Düren anders. Da stehen die Volleyballer in der ersten Reihe.
Da sieht die Welt anders aus und alle anderen Sportarten haben das Problem, Zuschauer und Sponsoren zu finden.
 
Sie haben in der Saison 2007/2008 in Düren gespielt. Beschreiben Sie doch mal die aktuelle Mannschaft und deren Stärken?
Sie treten viel geschlossener auf als früher. Christian Dünnes übernimmt als Außenangreifer viel Verantwortung. Mit Jan Umlauft haben sie auch eine wertvolle Stütze in der Annahme dazu bekommen. Und mit dem jungen Fabian Kohl einen Libero, der die Aufgabe mit viel Spaß und Engagement übernommen hat. In Düren stimmt in dieser Saison  das Rund-um-Paket.
 
Aber Haching ist der Favorit für das Pokalfinale?
Nein, da steht es 50:50. Vieles hängt ab von der Tagesform am 7. März und wie das Team mit der Kulisse im GERRY WEBER STADION klarkommt.
 
Bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag in Halle/Westfalen wurde angedeutet, dass Sie vielleicht vor einem ausverkauften Haus spielen können. Ist das noch einmal ein kleiner Motivationsschub?
Auf jeden Fall. Ich habe ja die Premiere 2006 mit 11.100 Fans erlebt, das hat schon was Prickelndes. Wahrscheinlich werden die Dürener viele Fans mitbringen, weil sie die kürzere Anreise haben. Aber wir werden schon dagegen halten. Ich freue mich schon darauf.

Von:  DVL/weg

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