Favoritenschreck: Der TSV Tempelhof-Mariendorf

07Feb2010

RL Nordost: TSV Tempelhof-Mariendorf stürzt Potsdam

In der Regionalliga Nordost der Frauen hat sich am 14. Spieltag der SV Energie Cottbus als neuer Tabellenführer einen Zwei-Punkte-Vorsprung vor dem SC Potsdam II verschafft. Während die Cottbuserinnen beim Neuling VC Angermünde zu einem standesgemäßen 3:0 (25:9, 25:16, 25:15)-Heimerfolg kamen, wurde der bisherige Spitzenreiter SC Potsdam II gestürzt. Den Sturz bewerkstelligt hat der in dieser Saison groß aufspielende TSV Tempelhof-Mariendorf, der auf heimischem Parkett nach 123 Spielminuten als 3:2 (29:31, 21:25, 25:21, 25:16, 15:11)-Gewinner vom Feld ging.

Der 50-jährige TSV-Trainer Gerald Kanig, der seit 1996 die Tempelhof-Mariendorferinnen coacht, hatte sich nach den verlorenen ersten beiden Sätzen entschlossen, drei neue Spielerinnen einzuwechseln. „Der zweite Satzverlust mit 21:25 war eine Folge des umkämpften ersten Satzes, den wir mit 29:31 abgaben. In dieser Phase spielten wir nicht mehr so mutig, so dass man befürchten konnte, wir gehen am Ende mit 0:3 unter. Da musste ich ganz einfach handeln“, sagte Kanig: „Nach den Einwechslungen fanden wir zurück ins Spiel, während die Potsdamerinnen mehr und mehr von der Rolle kamen, was offensichtlich eine mentale Frage war.“ Und trotz des Umstandes, dass sich eine TSV-Diagonalangreiferin am Knie verletzte, ließen sich die Berlinerinnen nicht aus dem Konzept bringen. „Über eine starke Abwehrleistungen fanden wir zum Sieg, den ich für verdient halte“, sagte Kanig. „In den Angriffsleistungen waren beide Teams gleichermaßen gut.“

Nunmehr führt Cottbus (28:2 Punkte) vor Potsdam (28:4) und Tempelhof-Mariendorf (24:6). Potsdam spekuliert als Regionalmeister auf den Zweitligaaufstieg. Und bei Cottbus und Tempelhof-Mariendorf? „Wir denken im Falle eines Staffelsieges über den Aufstieg nach“, antwortete der Cottbuser Trainer Markus Crüger: „Aber das ist natürlich in erster Linie eine Frage des Sponsorings. Und die sehe ich überhaupt nicht gelöst.“ Gerald Kanig von Tempelhof-Mariendorf ist da in einer besseren Position: „Der Vereinsvorstand hat eine Aufstieg in die 2. Bundesliga aus Kostengründen nicht strikt abgelehnt, sondern eine Tür offen gelassen. Aber ehrlich gesagt sehe ich uns nicht wirklich durch diese Tür gehen. Für mich ist nach wie vor Potsdam der Titelfavorit.“ Allgemein wird damit gerecht, dass beim direkten Aufeinandertreffen Potsdam kontra Cottbus am vorletzten Spieltag (6. März) eine definitive Entscheidung fällt.

Unisono sehen Cottbus und Tempelhof-Mariendorf ihre sportliche Zukunft eher in einer 3. Liga, über die gegenwärtig diskutiert wird. Sie soll ab der Saison 2011/2012 mit jeweils vier Staffeln bei den Männern und Frauen (Nord/Nordost, Nordwest/West, Südwest/Süd, Südost/Ost) aus der Taufe gehoben werden – als eine Spielklasse unterhalb der 2. Ligen und in der Verantwortung der jeweiligen Regionalbereiche. „Das kann ich mir sportliche sehr reizvoll vorstellen“, stimmen die Trainer Markus Crüger und Gerald Kanig in ihren Auffassungen überein, wobei beide auch höhere finanzielle Aufwendungen in Anbetracht größerer Fahrtkosten auf die Vereine zukommen sehen. Was dann allerdings unter sportlichen Aspekten für die Regionalliga übrig bleibt, bringt der Cottbuser Trainer so auf den Punkt: „Diese Regionalliga als vierte überregionale Spielklasse ist eine Liga ohne Wert.“

Bei den Männern quälte sich Spitzenreiter WSG Potsdam-Waldstadt zum 3:2 (25:23, 17:25, 18:25, 25:16, 15:11)-Auswärtssieg gegen den MTV 1862 Wittenberg. Potsdam-Waldstadt führt die Tabelle mit 26:4 Punkten an, gefolgt vom spielfreien USV Potsdam (22:8) und dem VC Bad Dürrenberg-Spergau II (16:8), der sich beim abstiegsbedrohten USC Magdeburg mit 3:1 (25:15, 21:25, 27:25, 25:17) durchsetzte.            

Ergebnisse und Tabelle RL Nordost Männer

Ergebnisse und Tabelle RL Nordost Frauen

 

Von:  Jürgen Holz

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