Jubel nach dem 3:1: Spielerinnen, Trainer und Betreuer des Dresdner SC. Foto: Tom Schulte/DVL

07Mar2010

Dresden Pokalsieger nach 3:1 gegen Suhl

Aller guten Dinge sind drei: Der Dresdner SC hat es im dritten Anlauf geschafft, im GERRY WEBER STADION im ostwestfälischen Halle einen Triumph zu feiern. Vor 10.200 Zuschauern beim Carolinen Volleyball DVV-Pokalfinale 2010 gegen den VfB Suhl siegte das Team von Trainer Alexander Waibl mit 3:1 (29:27, 16:25, 25:22, 25:19) nach 112 Minuten Spielzeit. 2007 und 2009 hatten die Sächsinnen jeweils gegen den Schweriner SC und die Roten Raben Vilsbiburg das Finale verloren, weil sie vor der riesigen Kulisse und einzigartigen Atmosphäre Nerven gezeigt hatten.
 
Auch gegen den VfB Suhl, Pokalsieger aus dem Jahr 2008, begannen sie nervös. Gleich der erste Aufschlag von Zuspielerin Mareen Apitz landete im Aus. Danach lag Dresden permanent zurück, weil Suhl in allen Elementen besser war und mit der Hilfe von rund 1500 Fans, die in 25 Bussen angereist waren, auch eine tolle Unterstützung hatte.
 
Bei einer Führung von 24:21 sah es auch so aus, als würden die Thüringerinnen den ersten Durchgang leicht gewinnen können. Doch Dresden zeigte Moral und Kampfgeist und wehrte insgesamt fünf Matchbälle ab. Spielführerin Spielführerin Stefanie Karg sorgte mit einem Aufschlag-As für den ersten Satzball des DSC. Bei 28:27 wurde der zweite Satzball durch einen Blockpunkt zum 29:27 verwandelt.
 
Dresdens Spielerinnen war damit jedoch die Nervosität immer noch nicht genommen. Suhl zeigte sich von dem ersten Satzverlust unbeeindruckt und holte sich Satz zwei durch ein 25:16. Zu diesem Zeitpunkt vermeldeten die Statistiker am Spielfeldrand: zehn Fehlaufschläge Dresden, einer für Suhl.
 
Erst ab Satz drei übernahm das Waibl-Team endgültig die Kontrolle über das Spiel und den Gegner. Suhl hatte zudem beim Stand von 12:17 den Ausfall der etatmäßigen Zuspielerin Lina Sundström zu beklagen. Die Schwedin war bei einer Abwehraktion mit Grit Lehmann zusammengeprallt und musste mit einer Platzwunde an der rechten Augenbraue ausgewechselt werden. Für sie rückte Manja Simmank auf die zentrale Position, die aber auch nicht für eine Wende sorgen konnte.
 
Nach 25:22 und 25:19 für den Dresdner SC war das Finale entschieden. Den Matchball verwandelte Außenangreiferin Saskia Hippe, die mit 28 Punkten auch die erfolgreichste Punktesammlerin des Finals war. Für Suhl brachte es Grit Lehmann auf 17 Punkte.
 
Während sich Dresdens Spielerinnen, Trainer und Betreuer auf dem Feld auf einen Haufen warfen, um ihren Sieg zu feiern, stimmten die rund 1200 DSC-Fans Freudengesänge an: „Oh, wie ist das schön. So was hat man lange nicht gesehen…” Was auch ins Bild passte: Den letzten Meisterschaftstitel hatten sie 2007 gefeiert, ein Erfolg im Pokalwettbewerb liegt jedoch schon länger zurück: 2002 hatten sie ihn zuletzt gewonnen. Insgesamt ist es der dritte Pokaltriumph: 1999, 2002 und nun 2010. In vierzehn Tagen steht das nächste Highlight für Dresden an. Dann wird in der sächsischen Landeshauptstadt das Final Four im Challenge Cup ausgerichtet, wo der DSC als Gastgeber im Halbfinale auf Impel Gwardia Wroclaw aus Polen trifft.
 
Stimmen zum Carolinen Volleyball DVV-Pokalfinale 2010:
Jean-Pierre Staelens (Trainer VfB Suhl): „Wir haben gut gespielt, aber nicht optimal. Dafür war unsere Annahme nicht gut genug, wir konnten unsere Mitte, unsere stärkste Waffe, nicht so häufig einsetzen wie gewohnt. Nach dem Ausfall unserer ersten Zuspielerin war es natürlich schwierig, auch weil unsere zweite Zuspielerin noch nicht wieder voll fit ist.”
 
Stefanie Karg (Spielführerin Dresdner SC): „Geil, einfach toll. Ich wollte unbedingt diesen Pokalsieg feiern. Wir wussten, dass wir es schaffen können und haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Dabei war der Gewinn des ersten Satzes sicherlich ein Knackpunkt im Spiel.”
 
Saskia Hippe (Angreiferin Dresdner SC): „Im Gegensatz zum Vorjahr hatte ich immer ein gutes Gefühl. Auch als der zweite Satz verloren ging, wurden wir nicht nervös. Es ist toll, Volleyball-Deutschland gezeigt zu haben, dass wir auch in anderen Hallen gewinnen können. Es ist der erste nationale Titel für mich – das ist natürlich das Schönste.”
 
Alexander Waibl (Trainer Dresdner SC): „Der dritte Satz war entscheidend, dort war das Niveau am höchsten. Suhl hatte natürlich Pech, dass die Zuspielerin verletzt ausgeschieden ist, dennoch glaube ich, dass wir auch so gewonnen hätten. Wir hatten den größeren Willen, nachdem es zweimal vorher hier so schlecht war. Deswegen ist es umso schöner, dass meine Spielerinnen heute den Bock umgestoßen haben.”
 
Maja Adam Ilic (Spielführerin VfB Suhl): „Dresden hat konstanter gespielt als wir. Dass wir den ersten Satz noch abgegeben haben, war unsere Schuld. Die Verletzung unserer Zuspielerin hat uns letztlich den Sieg gekostet, aber auch unsere vielen Fehler.”

Von:  DVL/weg

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