Andrej Urnaut (links) im TV-Interview als Noch-Coach des SCC Berln. Foto: Eckhard Herfet

24Apr2010

SCC Berlin trennt sich von Trainer Urnaut

Nur neun Tage nach dem Halbfinal-Aus der Männer des SCC Berlin gehen der Bundesligist und der erst zu Beginn der Saison verpflichtete Trainer Andrej Urnaut getrennte Wege. Auf der Saisonabschlussfeier des Bundesligadritten und Dritten im europäischen Challenge Cup am Freitagabend in der Berliner Max-Schmeling-Halle gab Manager Kaweh Niroomand die Trennung bekannt, die gerüchteweise schon seit Wochen kursiert. „Manchmal passt es eben einfach nicht zusammen. Dann muss man auch die Konsequenzen ziehen", sagte Niroomand, der dem Slowenen, der eigentlich bis 2011 einen Vertrag hat, dennoch eine „tolle Arbeit" bescheinigte.
 
Hintergrund für Niromaands Entscheidung ist die "unbefriedigende Außendarstellung des Coachs". Niroomand: „Auch der Trainer ist in einer Stadt wie Berlin in der Position der Vertriebsmannes Volleyball. Da genügt es nicht, mit den Spielern gut zu arbeiten. Wir müssen um jeden Zentimeter Aufmerksamkeit kämpfen, und das kann nicht nur auf meinen Schultern hängen." Immerhin kann der SCC Berlin für diese Saison auf eine Rekordkulisse von 33 000 Zuschauern verweisen. Niroomand selbst hatte vor Saisonbeginn den eloquenten Michael Warm - inzwischen in Rumänien tätig - entlassen und Urnaut zum SCC geholt. Ein Nachfolger für Urnaut steht noch nicht fest. „Ich will aber so schnell wie möglich eine Lösung", kündigte der Manager an.
 
Bekannt gegeben wurden auch zwei Neuverpflichtungen für die kommende Saison mit dem deutschen Nationalspieler Sebastian Krause vom Liga-Konkurrenten Netzhoppers Königs Wusterhausen und dem Letten Viktor Korzenevics von Unicaja Almeria (Spanien). Der 20-jährige Außenangreifer Krause spielte einst in der Jugend beim SCC und war danach beim VC Olympia Olympia in der Bundesliga aktiv. Krause gehört gegenwärtig auch zum 22-köpfigen Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft, das Bundestrainer Raul Lozano für die Teilnahme an der World League nominiert hat. Niroomand ist weiter auf der Suche nach einer dritten Neuverpflichtung.
 
Verlängert wurden mittlerweile die Verträge mit Kapitän Jaroslav Skach, Diagonalangreifer Sebastian Fuchs (beide bis 2012), mit dem Annahmespezialisten Janis Smedins, Libero Martin Krystof, Außenangreifer Salvador Hidalgo Oliva und Mittelblocker Ricardo Galandi (alle bis 2011). Mit einigen anderen aus dem übrigen Kader werde Niroomand demnächst Gespräche führen. Auf jeden Fall nicht mehr dabei sein wird Mittelblocker Malte Holschen, der zu Saisonbeginn von evivo Düren nach Berlin gewechselt war. Der 28-Jährige hat nach erfolgreichem Medizinstudium inzwischen seine Doktorarbeit beendet und will sich künftig nur noch auf seinen Beruf konzentrieren.
 
Als "klare Ziele für die nächsten beiden Jahre des SCC Berlin", der letztmals 2004 deutscher Meister war und seit 2000 keinen Pokalsieg mehr feiern konnte, formulierte Manager Niroomand: „Es muss uns gelingen, in ein Endspiel zu kommen. Der SCC will endlich wieder in die Champions League. In der Gruppenphase der Champions League rechne ich mit 5000 bis 7000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle. Das wäre nicht nur sportlich, sondern auch für die Außendarstellung und das Sponsoring des Vereins top." 

Von:  Jürgen Holz

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