Angriff von Hana Cutura (USC Münster): Foto: USC Münster/Stefan Gertheinrich

11Dec2011

1. Liga Frauen: Punktgleiches Quintett jagt Vilsbiburg

Fünf gegen Vilsbiburg – so heißt derzeit die Devise an der Tabellenspitze der Frauen-Bundesliga: Die Roten Raben, spielfreier und noch immer ungeschlagener Spitzenreiter, konnten sich am Wochenende beruhigt zurücklehnen. Dahinter formiert sich allerdings ein punktgleiches Verfolger-Quintett mit dem Dresdner SC, VfB Suhl, USC Münster, 1. VC Wiesbaden und Schweriner SC, die alle jeweils zwei Niederlagen auf dem Konto haben. Der USC Münster zeigte beim deutlichen 3:0 über Wiesbaden seine bis dato stärkste Vorstellung. Beim 2:3 von Alemannia Aachen gegen Meister Schwerin war Angelina Grün das Tagesthema: Nach gerade mal einem Drittel der Saison wechselt die Nationalspielerin zu Dynamo Moskau. Am Samstag gegen den SC Potsdam wird Grün zum letzten Mal das Trikot der „Ladies in black” tragen.

Zwei Mal geriet der Schweriner SC bei der Aachener Alemannia in Satz-Rückstand – und zwei Mal fand der Meister die passende Antwort: Beim 3:2 (20:25, 25:15, 21:25, 25:17, 17:15) hatte Schwerin allerdings eine harte Nuss zu knacken. Erst im fünften Durchgang legte der SSC mit einer 7:2-Führung den Grundstein zum Erfolg. Letztendlich gab die bessere Angriffsquote, 38 gegenüber 28 Prozent, den Ausschlag zugunsten der Gäste. „Wir hatten hier zwei Gegner”, sagte SSC-Coach Teun Buijs. „Die Alemannia und das fantastische Publikum.” Bestnoten beim SSC verdienten sich Mira Topic und Anne Buijs. „Es war ein Spiel, wie wir es uns ausgerechnet haben”, sagte Aachens Trainer Stefan Falter. „Die Mannschaft ist in der Lage, für Begeisterung zu sorgen, und auf der Welle der Begeisterung surfen wir dann auch.”

Drei Matchbälle und eine 2:0-Satzführung reichten dem Köpenicker SC nicht zum Sieg bei VT Aurubis Hamburg,  am Ende stand der KSC beim 2:3 (26:24, 25:19, 22:25, 23:25, 14:16) mit leeren Händen da. „Dass wir heute solche Probleme hatten, muss ich auch ein Stück auf meine Kappe nehmen”, gab sich VT-Voach Jean-Pierre Staelens selbstkritisch. „Ich habe in dieser Woche wohl zu viel und zu lange trainiert.” Seiner Mannschaft habe die mentale Frische gefehlt. Nach dem zweiten Satz reagierte Staelens, brachte fast eine komplette neue Sechs aufs Feld. „Das Team hat dann Charakter gezeigt und toll gekämpft. Allen voran Julia Hero, die im Angriff für Furore sorgte und nach dem 11:14 im fünften Satz mit tollen Aufschlägen noch für die Wende sorgte.”

Der USC Münster bleibt zu Hause eine Macht, feierte beim 3:0 (27:25, 26:24, 25:21) über den VC Wiebaden seinen vierten Heimsieg. In den entscheidenden Momenten war der USC da, spielte in den Schlussphasen der Sätze jeweils seine Stärken aus, beispielsweise beim Stande von 15:19 im zweiten Durchgang. USC-Coach Axel Büring bewies ein goldenes Händchen, brachte im Mittelblock Andrea Berg für Mini Wiley. Nicht zu stoppen waren einmal mehr Außenangreiferin Hana Cutura und Diagonalspielerin Lonneke Sloetjes. Wiesbaden war gleichwertig, ließ im im ersten Durchgang aber zwei Satzbälle, im zweiten dann sogar deren drei ungenutzt. „Wir haben es versäumt, den entscheidenden Punkt zu machen”, ärgerte sich VCW-Trainer Andreas Vollmer, der verletzungsbedingt auf Zuspielerin Martina Viestova verzichten musste.

Nach dem Einzug ins Achtelfinale des CEV-Cups am Dienstag feierte Smart Allianz Stuttgart beim 3:0 (25:19, 25:11, 25:18) über den VCO Berlin den zweiten Sieg innerhalb von drei Tagen. Bis zum 18:18 im Auftaktsatz war die Habbing-Sechs ebenbürtig, doch danach sorgten die Gäste für klare Verhältnisse. „Ich bin richtig stolz, dass wir danach so souverän aufgetreten sind”, freute sich Stuttgarts Trainer Jan Lindenmair. „Die Mannschaft zeigt eine Entwicklung, unsere Zeit wird noch kommen.” Berlin unterliefen dagegen zu viele Eigenfehler. „Auch diese Lektion will gelernt sein: Selbst bei hohem Rückstand nicht aufzugeben”,  sagte VCO-Coach Han Abbing. „Aus so einer Partie kann man viel lernen.”

Das Erreichen der nächsten Runde im Challenge Cup hat dem VfB offenbar auch in der Liga Flügel verliehen. Beim 3:0 (25:17, 25:16, 25:17) bei den envacom volleys sinsheim war die Koslowski-Sechs jederzeit Herr der Lage. „Wir haben sehr diszipliniert gespielt, wenig Fehler gemacht und waren auf den Punkt konzentriert”, freute sich VfB-Coach Felix Koslowski. „Das war eine gute Teamleistung.”

Der Dresdner SC legt seine Priorität derzeit klar auf die Chammpions-League. Deshalb hakte Trainer Alexander Waibl das 3:1 (25:17, 25:21, 23:25, 25:18) bei Bayer Leverkusen auch schnell ab. „Die Partien in der Liga und im Pokal spielen momentan eine untergeordnete Rolle für uns.” Waibl schonte einige Stammkräfte – so kam die erste 17-jährige Juliane Langgemach zu ihrem ersten Bundesligaeinsatz.

Der Tanz auf drei Hochzeiten geht für einige Teams weiter – schon am Montag steht das Viertelfinale im DVV-Pokal auf dem Programm. Der USC Münster will dem noch amtierenden Pokalsieger Smart Allianz Stuttgart ein Bein stellen, während die Roten Raben Vilsbiburg beim VfB Suhl vor einer hohen Hürde stehen. Auch das Duell zwischen dem VC Wiesbaden und dem Dresdner SC verspricht Volleyball der Extraklasse. Für den Dresdner SC und den Schweriner SC bleibt nicht viel Zeit zum Luftholen, zwei Tage später wartet schon wieder die Champions-League. Der DSC hat Mulhouse zu Gast, der SSC reist einen Tag später zum RC Cannes. Auch die Liga macht keine Pause: Die Roten Raben wollen beim SC Potsdam punkten, während die envacom volleys sinsheim beim VCO Berlin zu Gast sind.

Ergebnisse vom 9./10. Dezember:
1. Liga Frauen

Zurich Team VCO Berlin – Smart Allianz Stuttgart 0:3 (19:25, 11:25, 18:25)
USC Münster – VC Wiesbaden 3:0 (27:25, 26:24, 25:21)
Alemannia Aachen – Schweriner SC 2:3 (25:20, 15:25, 25:21, 17:25, 15:17)
TSV Bayer 04 Leverkusen – Dresdner SC 1:3 (17:25, 21:25, 25:23, 18:25)
VT Aurubis Hamburg – Köpenicker SC Berlin 3:2 (24:26, 19:25, 25:22, 25:23, 16:14)
envacom volleys sinsheim – VfB Suhl 0:3 (17:25, 16:25, 17:25)

Die nächsten Termine
DVV-Pokal – Viertelfinale

12.12.2011 19:00 Schweriner SC – VT Aurubis Hamburg (ARENA Schwerin)
12.12.2011 19:30 USC Münster – Smart Allianz Stuttgart (Sporthalle Berg Fidel)
12.12.2011 19:30 VfB Suhl – Rote Raben Vilsbiburg (Sporthalle Wolfsgrube)
12.12.2011 20:00 VC Wiesbaden – Dresdner SC (Sporthalle Am 2. Ring)

Champions Leaue – Vorrunde
14.12.2011 19:00 Dresdner SC – ASPTT Mulhouse (FRA)
15.12.2011 20:00 RC Cannes (FRA) – Schweriner SC

1. Liga Frauen
14.12.2011 19:00 SC Potsdam – Rote Raben Vilsbiburg (Sporthalle Heinrich-Mann-Allee)
14.12.2011 19:00 Zurich Team VCO Berlin – envacom volleys sinsheim (Sporthalle Anton-Saefkow-Platz)

Der Link zur Tabelle:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blftabelle

und zum kompletten Spielplan:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blfspielplan

Von:  DVL

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