Zurück bei den BR Volleys: Robert Kromm (rechts) und Manager Kaweh Niroomand. Foto: www.foto-herfet.de

05Oct2012

1. Liga Männer: Liga freut sich auf Rückkehrer

Friedrichshafens Trainer Stelian Moculescu war eigentlich sehr zufrieden mit der neuen Mannschaft, die er und VfB-Manager Stefan Mau zusammengestellt hatten. Doch nun hat der überraschende Abschied des vielversprechenden Neuzugangs Anastasios Aspiotis nur wenige Tage vor dem Auftaktspiel der Saison 2012/13 eine Lücke in den Kader gerissen. Der junge Grieche verabschiedete sich aus privaten Gründen in Richtung seiner Heimat Korfu. Aspiotis ist Diagonalangreifer, einer der Spieler, die die Hauptlast im Angriff tragen.

Nun ist der 22 Jahre alte Österreicher Thomas Zass, ebenfalls ein Neuzugang im stark veränderten VfB-Team, der einzig verbliebene Diagonalangreifer. Moculescu und Mau müssen nun noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden. „Angesichts der starken Konkurrenz aus Haching und Berlin werden wir mit nur einem Diagonalspieler nicht durch die Saison kommen”, sagt Mau. Allerdings suche der VfB ohne Eile nach einem Ersatz, „der Markt ist noch in Bewegung”.

Auch auf der Annahme-Außen-Position, wo es auf dem internationalen Spielermarkt laut Moculescu schwierig sei, wirklich gute Leute zu finden, präsentieren die „Häfler” zwei neue Akteure. Die erfahrenen Victor Batista Lemos (Dominikanische Republik) und José Manuel Rivera (Puerto Rico) sollen mehr Konstanz und Präzision in Annahme und Angriff bringen. Die wichtigste Verpflichtung jedoch, auch für alle Aufgaben über Training und Spiel hinaus, heißt Max Günthör. Der gebürtige „Häfler” kehrt nach fünf Jahren in Düren und Unterhaching zurück nach Hause. „Günthör ist ganz wichtig für uns, weil er eine Integrationsfigur ist”, sagt Stelian Moculescu.
Darüberhinaus wird „Mäxe” mit seiner engagierten Spielweise mehr Emotionen aufs Feld bringen, als das der nach Italien abgewanderte Marcus Böhme konnte. Sein langjähriger Trainer und Förderer Mihai Paduretu hat seinen Ex-Kapitän fair zum großen Konkurrenten verabschiedet: „Ich bin nicht sauer oder so”, sagt Paduretu, „er geht nach Hause. Wir wünchen Max alles Gute.” Zu Ehren des Nationalspielers und seines nach Italien abgewanderten Kollegen Dennis Kaliberda findet im Generali-Sportpark am 11. Oktober (18.30 Uhr) ein Abschiedsspiel zwischen Haching und Friedrichshafen statt – eine interessante Standortbestimmung vier Tage vor dem Ligaauftakt (15.10.2012/19.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle: BR Volleys – VfB Friedrichshafen)

„Nano” Steuerwald kehrt zurück nach Haching
Als Ersatz für Günthör hat Haching den 2,07-Meter großen Belgier Matias Raymaekers und 2,05-Meter-Mann Konstantin Shumov verpflichtet. Der Finne mit russischen Wurzeln kommt wie der niederländische Nationalspieler Jan Willem Snippe aus der italienischen Serie A Uno. Mitte September kehrte überraschend auch Zuspieler Patrick Steuerwald zurück nach Haching, wo er einst zum Nationalspieler reifte. Zunächst nur, um sich fit zu halten. „Wir sind guter Dinge, dass wir ihn auch bis zum Saisonende bei uns behalten”, sagt Mihai Paduretu, Hachings Trainer und Sportdirektor ins Personalunion.

„Generell”, sagt VfB-Manager Mau, „sind derzeit mehr Spieler auf dem Markt, als noch vor zwei Jahren. Berlin und Haching haben auch durch die schwierige Situation in Italien Spieler bekommen, die sie zuvor nicht gekriegt hätten.” So holten die BR Volleys Nationalspieler Robert Kromm nach sieben Jahren in der Fremde zurück in die Hauptstadt. „Wir hatten in Verona einen Schnitt von etwa 3000 Zuschauern”, sagt der Routinier. In Berlin werde ich es hoffentlich erleben, vor 7000 oder 8000 Leuten zu spielen.” Der Zuschauerschnitt sei ein „guter Indikator dafür, was die Verantwortlichen im Verein leisten, wie sie Sponsoren akquirieren oder die Leute in die Halle locken. Das ist ein Aspekt, der mich begeistert hat – das Umfeld stimmt einfach.” Neben Kromm ergänzt nur Zuspieler Sebastian Kühner von CV Mitteldeutschland kommend das Meister-Team.

TV Bühl kann eine gute Rolle spielen
Nach den Top-Drei der Liga ist immer wieder auch der Name des aufstrebenden TV Bühl zu hören, wenn es um die Kandidaten für eine gute Platzierung geht. Manager Georgios Vlachojannis freut sich zwar über die Komplimente der Konkurrenz, doch mit Verweis auf die vielen jungen Spieler an Bord sagt er: „Wir sind nicht zu euphorisch: Unser Ziel ist zunächst die direkte Qualifikation für die Play-offs.” Die wichtigsten Neuverpflichtungen für den Klub aus dem Badischen sind der australische Nationalspieler Adam White (Außen-Annahme) und der junge, serbische Zuspieler Luka Cubrilo. Auch durch weitere Verstärkungen wie Bas van Bemmelen und Marvin Prolingheuer könnten die Bühler zur vierten Kraft hierzulande erwachsen.

Diese Position hat derzeit der Moerser SC inne. Die „Adler vom Niederrhein” präsentieren mit dem Belgier Bart Jan Janssen einen neuen Zuspieler. Dazu kommt unter anderem mit Bobby Kooy ein interessanter, junger niederländischer Außen-Annahme-Spieler.

Umbrüche in Düren und bei CV Mitteldeutschland
Von den Klubs aus der unteren Tabellenhälfte war CV Mitteldeutschland aus Sachsen-Anhalt am aktivsten. Weil den „Piraten” zahlreiche Leistungsträger wie die Routiniers Mark Siebeck und Christian Langer von Bord gingen, hat Trainer Matthias Münz sein Team gründlich verändert. Nur eine Handvoll der Spieler der Vorsaison steht noch im Kader. Unter anderem kamen die Mittelblocker Artur Augustyn und Philip Ichovski aus Polen beziehungsweise Österreich. Lawson Bradley wurde für die Diagonalposition verpflichtet. Und Erik Shoji, der jüngere Bruder von Berlins Zuspieler Kawika, bringt sogar hawaiianisches Flair ins mitteldeutsche Chemiedreieck nach Spergau.

Auch evivo Düren hat seinen Kader nach der enttäuschenden Vorsaison mächtig umgebaut; der ebenfalls neue Trainer Michael Mücke kann mit sieben neuen Spielern arbeiten. Der TV Rottenburg setzte bis auf den aus Düren zurückgekommenen Mittelblocker Tibor Filo auf Nachwuchsspieler; die Netzhoppers KW haben mit 2,05-Meter-Mann Nicolai Kracht aus Düren lediglich einen Neuzugang. Aufsteiger VC Dresden baut unter anderem auf die Dienste des polnischen Mittelblockers Alan Wasilewski aus Warschau und von Zuspieler Santino Rost vom VC Gotha, um die Liga zu halten.

In eigener Sache: Die Vorschau auf die 1. Liga der Männer – und auch die bei den Frauen – lesen Sie in der November-Ausgabe des volleyball-magazins, die am 18. Oktober erscheint.

Die Begegnungen des 1. Spieltags
15.10. 19:30 Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen (Max-Schmeling-Halle Berlin)
17.10. 19:30 CV Mitteldeutschland – TV Rottenburg (Jahrhunderthalle Spergau)
17.10. 19:30 evivo Düren – Netzhoppers KW-Bestensee (Arena Kreis Düren)
17.10. 20:00 VC Dresden – Moerser SC (Margon Arena Dresden)
17.10. 20:00 TV Bühl – Generali Haching (Großsporthalle Bühl)
Der Link zum kompletten Spielplan:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blmspielplan

Von:  DVL

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