Angriff von Simeonov gegen den Berliner Block. Foto: www.foto-herfet.de

02May2013

Play-off-Finale Männer: Meisterfeier vertagt – VfB gewinnt in Berlin 3:1

Alles war angerichtet für ein großes Fest, mit 8553 Zuschauern war die Max-Schmeling-Halle erstmals ausverkauft – ein Bundesligarekord. In Scharen waren die Fans gekommen, um ihre BR Volleys beim Unternehmen Titelverteidigung lautstark zu unterstützen. Doch leider spielten die Spieler an diesem zweiten Mai-Abend nicht so richtig mit. Im dritten Play-off-Finale unterlagen die Berliner gegen den VfB Friedrichshafen mit 1:3 (22:25, 21:25, 25:23, 20:25).

In der Serie „best of five” haben die Häfler nach zwei Niederlagen ihren ersten Sieg eingefahren. Damit ist die Entscheidung im Kampf um die Deutsche Meisterschaft zumindest auf Sonntag vertagt, wenn der VfB um 18 Uhr in der ZF Arena die Gäste aus der Hauptstadt erwartet zum vierten Duell. Sollte Friedrichshafen erneut siegen, kommt es am 8. Mai zum Showdown in der Max-Schmeling-Halle.

Mit einer ungeheuren Dynamik waren die Berliner bei der Teamvorstellung in die Arena gestürmt, während die Friedrichshafener eher teilnahmslos der Präsentation beiwohnten. Auf dem Feld doch drehte sich schnell das Blatt. 4:0, 8:2, 16:13, 18:14, 23:20 – das waren die Zwischenstände auf VfB-Sicht. Berlin holte einmal noch auf (22:23), doch ein Aufschlag-Ass von Valentin Bratoev beendete den Satz mit 25:22.

Die Hausherren wirkten auch in Durchgang zwei weiter nervös und gehemmt und fanden nie ihren Rhythmus, mit dem sie in der gesamten Saison bislang zuhause ungeschlagen waren. Die mögliche Titelfeier vor Augen schien sie zu blockieren, auch wenn die Klubführung nichts dafür vorbereitet hatte.

Den Friedrichshafenern gelang es immer wieder, die Angriffe, insbesondere die von Paul Carroll und Robert Kromm, zu entschärfen. Zwölf Blockpunkte standen nach dem Gewinn des 2. Satzes mit 25:21 für die Gäste zu Buche – nur vier für die Berliner. Zudem machte der VfB mit dem Aufschlag viel mehr Druck, als es den Berlinern lieb war. Deren Aufschlagspiel ist sonst vor heimischer Kulisse eine Waffe, doch nicht so an diesem Abend: Paul Carroll sorgte mit einem Aufschlag ins Aus für den letzten Punkt zum 21:25.

Auch Satz drei schien lange Zeit keine Wende zu bringen. Friedrichshafen spielte locker weiter, während Berlin verkrampft blieb. Erst ein Blockpunkt von Robert Kromm zum 9:9 gegen Ventzislav Simeonov brachte ein wenig Befreiung. Danach zogen die Hausherren auf 12:9 davon, bauten die Führung auf 15:11, 20:15 und 24:19 auf. Statt schnell den Satz unter Dach und Fach zu bringen, flatterten aber plötzlich wieder die Nerven der Berliner und wenn sich nicht Simeonov einen Netzaufschlag zum 25:23 für die BR Volleys geleistet hätte, wäre die Partie vielleicht sogar mit 3:0 für den VfB ausgegangen.

So hielt die Spannung noch ein wenig an. Dachten jedenfalls die Zuschauer, die aber erneut enttäuscht wurden. Friedrichshafen hatte schnell wieder alles im Griff, während die Berliner wieder nervös wurden. Auch die Einwechslungen von Sebastian Kühner im Zuspiel für Kawika Shoji und von Alexander Spirovski auf der Diagonalen für Carroll brachten keine Ruhe ins Spiel des Meisters. Als hätte es noch eines Beweises für die Unterlegenheit der Berliner an diesem Abend bedurft, traf Spirovski mit dem letzten Aufschlag des Spiels nur die Bande hinter dem VfB-Feld. 25:20 – Jubel bei den Häflern, lange Gesichter bei den Berlinern.

Berlins Manager Kaweh Niroomand haderte mit dem Auftritt seines Teams: „So nervös habe ich die Jungs noch nie gesehen in dieser Saison. Nach den ersten vier Bällen hatte ich schon das Gefühl, dass es heute sehr, sehr schwer wird.” Sein Coach Mark Lebedew machte den entscheidenden Unterschied im Block aus: „22 Punkte für Friedrichshafen sind eine riesige Ausbeute.”

VfB-Mittelblocker Max Günthör freute sich, „dass wir heute nach dem verlorenen Satz nicht eingebrochen sind”: „Das hat uns in den ersten beiden Spielen das Genick gebrochen. Jetzt muss die Berliner darüber nachdenken, was sie im nächsten Spiel anders machen müssen, um uns zu schlagen.” Friedrichshafens Trainer Stelian Moculescu lobte sein Team, „weil es heute insgesamt ruhiger geworden ist als in den Partien zuvor. Aufschlag und Block haben super funktioniert.”

Play-off-Finale, 1. Liga Männer (Modus: „best of five”)
BR Volleys – VfB Friedrichshafen | 3:1 (27:25, 23:25, 26:24, 25:15)
VfB Friedrichshafen – Berlin Recycling Volleys | 1:3 (25:17, 23:25, 21:25, 20:25)
Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen | 1:3 (22:25, 21:25, 25:23, 20:25)

Spiel 4:
05.05. | 18:00 | VfB Friedrichshafen – Berlin Recycling Volleys | ZF Arena (ab 17:50 komplett auf www.DVL-live.tv und www.rbb-online.de/sportplatz)

Mögliches Spiel 5:
08.05. | 19:30 | Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen | Max-Schmeling-Halle (ab 19:20 komplett auf www.DVL-live.tv und www.rbb-online.de/sportplatz)

 

 

 

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