Maren Brinker bekommt es mit einem starken Block der Niederländerinnen zu tun. Foto: CEV

07Sep2013

Frauen-EM: 3:2 für die DVV-Auswahl im Krimi gegen die Niederlande

Was ein hartes Stück Arbeit, zum Glück wartete am Ende des Weges ein verdienter Lohn: Durch einen Fünf-Satz-Sieg (27:25, 20:25, 22:25, 25:23, 15:9) gegen die Niederlande ist die DVV-Auswahl Platz eins in der Vorrundengruppe A der EM ein großes Stück näher gekommen. Am Sonntag geht es um 18 Uhr im Gerry-Weber-Stadion im ostwestfälischen Halle um den Gruppensieg.

Das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti bot zwar im Vergleich zum Spanien-Spiel eine verbesserte Leistung, aber es schien, als würden die Spielerinnen den Kopf nie freikriegen, um endlich mal locker zu spielen. Ohne die fanstastische Unterstützung der offiziell 6800 Zuschauer, wäre es wahrscheinlich eine Niederlage geworden. Das glaubt auch Corina Ssuschke-Voigt, die sich als erste den Reden und Fragen der Journalisten stellte: „Ich hatte eine Gänsehaut wegen der wahnsinnigen Lautstärke. Das hat uns geholfen und irgendwann haben endlich alle die Eier rausgeholt.” Oliver Kahn hätte es kaum treffender formulieren können.

Stadionsprecher Micky Wippermann forderte schon früh alles von den Zuschauern: 2:6 lag das DVV-Team im Anfangssatz zurück, der zweite Punkt war gerade erst eingefahren, da forderte er von den Zuschauern: „Bleibt stehen bis zum Ausgleich.” Das hätte lange dauern können, aber zum Glück durften sich die Fans bei 7:7 wieder setzen. Hätte er die Anweisung gegeben „Stehenbleiben bis zum Satzgewinn”, wäre jede Menge Stehvermögen und vor allem Geduld nötig gewesen.

Ohne echte Durchschlagskraft der Außenangreiferinnen im 1. Satz – Maren Brinker kam auf 29 Prozent, Heike Beier auf 33 – schaffte es die Mannschaft trotzdem den Satz zu gewinnen.

Aber es blieb eine Zitterpartie, Guidetti musste viel wechseln und geduldig aufmunterne Worte suchen. Als es Maren Brinker endlich mal gelang, den Block so anzuschlagen, dass der Ball ins Aus segelte machte sie eine Geste der Erleichterung und bekam von Guidetti einen Schulterklopfer in der nächsten Auszeit.

Satz zwei und drei gingen verloren, auch weil die überragende Anne Buijs (früher Schweriner SC) für die Niederlande in der Annahme kaum wackelte und es letztlich auf 22 Punkte brachte. Wippermann musste irgendwann zu härteren Worten greifen, wie beim 15:20 im 3. Satz. „Lasst sie nicht allein”, rief er via Hallenmikrofon. 

Im 4. Durchgang klappte dann endlich das Aufbäumen, Brinker wurde sicherer und erfolgreicher und über 25:23 ging es in den Tie-Break. Bei 24:21 leiste sich Zuspielerin Denise Hanke noch Fehler, die zu zwei Punkten führten. Im Entscheidungssatz sollte sie dann aber eine Hauptrolle bekommen. Bei 11:9 kam sie zum Aufschlag, machte drei Asse hintereinander und sorgte mit dem vierten Aufschlag immerhin für so viel Unordnung bei den Niederländerinnen, dass die Deutschen mit einem Doppelblock das 15:9 machten.

Zum Genießen der besten Szenen: Zusammenfassung auf sport1

Ergebnisse des zweiten Spieltages

Pool A in Halle/Westfalen
Deutschland – Niederlande 3:2 (25, -20, -22,23, 9)
Türkei – Spanien 3:0 (13, 19, 15)

Pool B in Zürich
Italien – Frankreich 3:1 (16, 15, -20, 16)
Belgien – Schweiz 3:0 (21, 16, 23)

Pool C in Dresden
Weißrussland – Aserbeidschan 3:1 (23, 20, -17, 22)
Russland – Kroatien 3:1 (21, 24, -23, 22)

Pool D in Schwerin
Serbien – Tschechien 3:0 (21, 24, 23)
Polen – Bulgarien 3:1 (22, -18, 13, 18)

Termine des dritten Spieltages (8. September)

Pool A in Halle/Westfalen
15.00 Uhr: Niederlande – Spanien
18.00 Uhr: Deutschland – Türkei

Pool B in Zürich
15.30 Uhr: Schweiz – Frankreich
18.30 Uhr: Belgien – Italien

Pool C in Dresden
15.00 Uhr: Weißrussland – Kroatien
18.00 Uhr: Russland – Aserbeidschan

Pool D in Schwerin
15.00 Uhr: Bulgarien – Tschechien
18.00 Uhr: Polen – Serbien

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