Bester Punktesammler im deutschen Team: Denis Kaliberda. Foto: CEV

21Sep2013

Männer-EM: 3:2 gegen Bulgarien – Poolsieg ist möglich

Team Deutschland bleibt auf Erfolgskurs: Im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe D bei der EM siegte die Mannschaft im Fünf-Satz-Krimi gegen Bulgarien mit 36:34, 20:25, 21:25, 25:21 und 15:9. Damit hat sie nach dem Zaubersieg am Vortag gegen Olympiasieger Russland (3:0) die nächste Runde erreicht. Im letzten Spiel am Sonntag (ab 15 Uhr) gegen Tschechien hat sie sogar die Chance, mit einem Sieg die Vorrunde als Gruppenerster abzuschließen und stünde dann direkt im Viertelfinale.

Nachdem der Fünf-Satz-Krimi mit einem Happyend abgeschlossen war, zog Bundestrainer Vital Heynen Zwischenbilanz: „Wir haben in einer Woche gegen den Olympiadritten Italien, gegen den Olympiasieger Russland und den Olympiavierten Bulgarien gewonnen. Richtig fassen kann ich es noch nicht.” So unglaublich das klingt, er wird sich daran gewöhnen müssen, dass seine Mannschaft mal wieder für eine Überraschung gesorgt hat. Nach dem Silbermedaillengewinn der Frauen jüngst in Berlin, ist auch bei den Männern alles möglich.

Was selbst Heynen, der die Nationalmannschaft seit dem Frühjahr 2012 betreut, nicht für machbar gehalten hat. „Ich wusste vor der EM nicht, was wir drauf haben, alles war zu unsicher.” Doch dann kam es ganz anders. Sieg gegen Russland in drei Sätzen und gegen Bulgarien einen 1:2 Satzrückstand umgedreht. Bevor nun alle abheben, melden sich warnenden Stimmen aus dem deutschen Lager. „Wir müssen gegen die Tschechen genauso konzentriert zur Sache gehen, sonst wird es schwer”, sagt Außenangreifer Denis Kaliberda und Heynen hofft auch, dass „wir von Beginn an guten Volleyball zeigen.”

Vielleicht sollten sie noch einmal mit ihrem Präsidenten sprechen, denn der sieht die Sache wesentlich entspannter: „Wir werden morgen Gruppensieger”, sagt Thomas Krohne. Gemeinsam mit seinem Vizepräsidenten Michael Evers war er am Samstag nach Gdynia gekommen, tags zuvor waren sie Gäste bei der Hochzeit ihres Frauen-Bundestrainers Giovanni Guidetti in Istanbul. Dort hatten sie während der Feierlichkeiten vom Triumph der Männer gegen die Russen erst erfahren, als Krohnes Mutter den Sohnemann auf dem Handy anrief: „Thomas, die haben gerade 3:0 gewonnen.” Krohne wäre vor Überraschung fast in einem Pool gelandet, konnte sich aber fangen und erlebte nun den zweiten Vorrundensieg vor Ort mit: „Zwischendurch ging zwar unsere Fehlerquote etwas hoch, weil die Bulgaren besser wurden.” Doch er habe nie das Gefühl, dass sein Team verlieren würde.

„Das Spiel ist eben erst vorbei, wenn der letzte Ball am Boden liegt”, so sah es auch sein Bundestrainer: „Wir stehen nicht nur für Disziplin und gute Defensivarbeit, wir stehen auch für Durchhaltevermögen.” Und das alles ohne Diagonalangreifer, glaubt man den selbstkritischen Worten von Georg Grozer, der diese Position in beiden Partien innehatte. Gegen Russland war er der eifrigste Punktesammler, gegen Bulgarien „hat diese junge Mannschaft ohne mich gewonnen, denn das war nicht mein bester Tag heute.” Der ebenfalls für diese Position vorgesehene Jochen Schöps musste erneut passen. Nicht nur wegen einer Bauchmuskelverletzung saß er leidend am Spielfeldrand, „sondern auch, weil es heute nervenaufreibender war”, so der Spielführer der Deutschen. Heynen nahm Georg Grozer in Schutz. „In den letzten beiden Sätzen war er im Angriff nicht mehr so stark, dafür hat er mit seinen Aufschlägen entscheidende Punkte gemacht.” So muss es eben laufen in einem Team, dass sich nun anschickt, bei dieser EM etwas Großes erreichen zu können.

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