Nachwuchscoach Benni Corts und seine Stars von Morgen der Elly-Heuss-Gesamtschule in Wiesbaden. Foto: Detlef Gottwald

16Apr2014

Alarmierende Analyse im Nachwuchsbereich

Die Sorgen um den den deutschen Volleyball-Nachwuchs nehmen nicht ab. In den vergangenen Monaten berichteten wir wiederholt über die Entwicklung in der Szene, mal im Volleyball-Magazin (Dezember-Ausgabe) oder in Meldungen auf unserer Website wie hier.

In der am 17. April erscheinenden Mai-Ausgabe wird das Thema wieder aufgegriffen unter der Überschrift „Couching statt Coaching”. Als Lehrer und Nachwuchstrainer in Wiesbaden beschäftigt sich Benjamin Corts täglich mit jungen Volleyballern. Im Rahmen seiner A-Trainerausbildung befragte er Trainer, wie es hierzulande um die Arbeit mit Talenten bestellt ist. Die Ergebnisse sind alarmierend: Es wird zu nachlässig gesichtet und zu wenig mit jungen Athleten gearbeitet.

Corts sagt dazu: „In erster Linie ging es um die Sichtung an der Basis sowie die
Rekrutierung der D-Kader in den Landesverbänden. Ich habe zehn Landesverbände exemplarisch befragt, wobei herausgekommen ist, dass es wirklich gute Aspekte und Ansätze gibt. Ich nenne sie Good-Practice-Modelle, die man durchaus auf andere Landesverbände übertragen kann. Es gibt aber auch Problemfelder. Die aktuelle Diskussion, die bei uns über die Nachwuchsarbeit geführt wird, kommt ja nicht von ungefähr. Es herrscht die Meinung vor, dass wir bestimmt nicht vor goldenen Zeiten stehen, wenn die Entwicklung so weiter geht. Im Gegenteil: Dann geht es bergab.”

Die Untersuchung deckt Mängel auf: „Eine Dachorganisation wie der DVV muss klare Strategien und Konzepte für den Nachwuchsbereich vorgeben. Da scheint es ganz offenbar Probleme zu geben, aber diese Kritik ist ja nicht neu.” Der Konkurrenzdruck ist enorm. Im Fußball, Handball oder Hockey wird schon im Kindergartenalter angefangen, die Kinder zu binden.

Als gutes Beispiel listet Corts eine Aktion in Thüringen auf: „Es gibt Volleyballereine, die haben sich bereits darauf eingestellt, Kinder frühzeitig an sich zu binden. Der Schmalkalder VV in Thüringen hat eine Volleyball-Krabbelgruppe für Drei- bis Sechsjährige ins Leben gerufen. Das könnte ein Ansatz sein. Wir dürfen ja nicht vergessen, dass der Talentpool künftig kleiner wird. Das liegt an der demografischen Entwicklung und aber auch daran, dass die motorische Entwicklung sowie die körperliche Leistungsfähigkeit von Kindern im Grundschulalter  immer mehr nachlassen.”

Das komplette Interview lesen Sie in der Mai-Ausgabe.

Hier lesen Sie das Interview mit DVV-Vizepräsident Michael Evers aus der Dezember-Ausgabe zur Geschichte „Im freien Fall”.

 

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