Künftig auf getrennten Wegen: Giovanni Guidetti und Maggi Kozuch. Foto: FIVB

14Jan2015

Maggi Kozuch: „Ich spiele weiter für die DVV-Auswahl”

Erst der Rücktritt von Mittelblockerin Christiane Fürst, dann die Trennung zwischen DVV und Frauen-Bundestrainer Giovanni Guidetti – die Frauen-Nationalmannschaft bietet in diesen Tagen viel Gesprächsstoff. Da kommt eine positive Nachricht aus dem fernen Shanghai doch gerade Recht. Margareta Kozuch, Spielführerin der DVV-Auswahl und Volleyballerin des Jahres 2014, erklärte in einem Telefoninterview gegen dem Volleyball-Magazin: „Ich mache auf jeden Fall weiter und halte an meinem Traum von der Teilnahme an Spielen in Rio 2016 fest.”

Kurz nach dem Einzug in die Finalserie der chinesischen Liga stand sie vm-Chefredakteur Klaus Wegener Rede und Antwort. Das Abenteuer China hat sich für Margareta Kozuch und ihren Verein Shanghai jetzt bereits gelohnt: „Maggi” und ihre Mitspielerinnen stehen in den Endspielen und können erstmals seit 2001 wieder die Meisterschaft gewinnen. Im Halbfinale wurde Jiangsu zweimal mit 3:2 (21-25, 21-25, 28-26, 25-23, 15-12 und 25:21, 21-25, 25-17, 26-28, 15-9) besiegt. Während Kozuch im ersten Spiel 13 Punkte machte, musste sie im Rückspiel wegen einer starken Magenverstimmung passen. Finalgegner ist Bayi, das 2002 die bislang einzige Meisterschaft feiern konnte, in dieser Saison aber die Liga anführte. Die Serie wird im Best of Five-Modus gespielt, am 24. Januar findet das erste Finale statt.

Da bleibt nicht viel Zeit, sich mit den Ereignissen in Deutschland zu befassen, oder Kontakt zum Nationalteam zu halten. Nach der WM in Italien mussten alle Spielerinnen sofort bei ihren Klubs antreten. „Wir hatten keine Chance zur Aufarbeitung und zu Gesprächen, bei denen wir uns direkt ins Gesicht schauen konnten.” Es blieb ein Nachrichtenaustausch auf der Ebene E-Mail, Facebook, Skype oder Whatsapp. Aber auch dabei kann sich jeder in die Lage der anderen einfühlen, von daher war Kozuch nicht sonderlich überrascht über die Entwicklung. „Eher darüber, dass es jetzt wie von heute auf morgen wirkt.” Dabei war ihr seit längerem klar, dass Veränderungen anstanden und man nach neuen Wegen des Miteinanders suchen muss, will man das Ziel „Rio 2016” erreichen. „Unser Teamspirit bleibt uns erhalten und ich will am Ende sagen können, ich habe alles gegeben und versucht.” Auch wenn es nun noch schwerer wird: „Christiane ist als Mittelblockerin eigentlich nicht zu ersetzen.” Und dass ihr Weg mit Guidetti beendet ist, fällt ihr auch nicht leicht: „Ich habe ihm in den acht Jahren unendlich viel zu verdanken und kann nur jeder Spielerin wünschen, einen solchen Trainer an ihrer Seite zu haben.”

Trotzdem war auch ihr klar, dass Veränderungen kommen können, ja, auch bei ihr hätten eintreten können. „Ich musste erst mal mental und gesundheitlich auf die Beine kommen und den Kopf wieder klarer kriegen.” Dabei hat sie sich gefragt, ob ihr eine Pause nicht gut täte. Aber das kam am Ende nicht dabei heraus, „sondern der Wunsch, dass wir als Team jetzt noch enger zusammen rücken müssen.”

Einen Wunschkandidaten für den Trainerposten hat sie nicht. „Ich bin bislang auch nicht in die Suche eingebunden.” Dass erste Namen wie die von Felix Koslowski (Schwerin) oder Alexander Waibl (Dresden) gehandelt werden, erfährt sie im vm-Telefonat. „Ich habe noch nie unter Waibl trainiert. Felix kenne ich als sehr guten Co-Trainer mit viel Potenzial.” Mehr kann sie nicht sagen, will sie auch nicht sagen.

Erst einmal gilt die Konzentration den Finals, die ersten beiden werden am 24. und 27. Januar in Shanghai ausgetragen.

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