Ihre Power wird Dresden fehlen: Mareen von Römer Foto:

18May2020

Mareen von Römer beendet ihre Karriere

Die Frauen-Bundesliga verliert eines ihrer bekanntesten Gesichter: Mareen von Römer beendet ihre Karriere. Die gefühlvollen, butterweichen Hände waren ihr Markenzeichen, beim Dresdner SC startete sie 1998 ihre Volleyball-Laufbahn, zog mit kurzer Unterbrechung ab 2005 bei ihrem Herzensverein die Fäden und wurde zum Aushängeschild und Publikumsliebling. 

Nach 22 Jahren, davon 13 als Profi, und mehr als 400 Spielen für ihren Heimatklub sowie 145 Auftritten in der Nationalmannschaft beendet Mareen von Römer ihre erfolgreiche Karriere. 

„Es ist keine spontane Entscheidung, sondern es war ein längerer Reifeprozess. Die ersten Gedanken kamen schon in den Wochen meiner Krankheit Ende letzten Jahres. So wollte ich jedoch nicht aufhören und habe deshalb darum gekämpft, nochmal aufs Spielfeld zurückzukehren. Ich bin sehr froh, dass das geklappt hat, und ich mit dem Team beim Pokalsieg in Mannheim einen ganz besonderen Moment erleben konnte“, sagt die 33-Jährige. 

Sie habe "bisher fast alles dem Volleyball untergeordnet, jetzt freue ich mich auf einen neuen Lebensabschnitt. Ich werde in Zukunft so oft es geht als Fan auf der Tribüne die Daumen drücken. Der DSC war für mich immer eine Herzensangelegenheit und wird es immer bleiben.“

Zwei Meistertitel, drei Pokalsiege und der Challenge Cup-Sieg holte das Dresdner Eigengewächs mit ihrem Verein. Dazu kommt EM-Silber mit der deutschen Nationalmannschaft und der Titel als französische Meisterin mit dem RC Cannes. Nach einem zweiten Auslandsjahr im aserbaidschanischen Baku kehrte Mareen von Römer, die unter ihrem Mädchennamen Apitz bekannt wurde, 2016 zum DSC zurück. „Das waren für mich wichtige Erfahrungen, die ich nicht missen möchte. Aber ich habe auch immer zu schätzen gewusst, was ich zu Hause habe.“ 

Trainer Alexander Waibl sagt: „Ich habe neun Jahre lang mit Mareen gearbeitet. Sie ist in dieser Zeit immer eine Leistungsträgerin gewesen. Ich kann mich nicht erinnern, sie je schlecht gelaunt erlebt zu haben. Sie war immer voll motiviert, engagiert und optimistisch. Sie hat das Gesicht der Mannschaft und des Vereins geprägt, deshalb ist ihr auch ein Platz im DSC-Geschichtsbuch sicher.“ 

Vorstandsvorsitzender Dr. Jörg Dittrich sagt: „Zum Ruf des DSC als Aushängeschild für Sachsen hat Mareen von Römer einen beträchtlichen Teil beigetragen. Nicht nur sportlich, sondern auch mit ihrem unbändigen Teamgeist und ihrer absoluten Loyalität.“ 

Aufgeben war für Mareen von Römer, die seit 2018 verheiratet ist und in Zukunft auch an Familienplanung denkt, in ihrer Laufbahn nie eine Option. Das bewies sie mit ihrem Team, als sie zwischen 2011 und 2013 dreimal in Folge im Meisterschaftsfinale am Schweriner SC scheiterte, aber 2014 dann die Meisterschale in Empfang nehmen konnte. In der abgelaufenen Saison ließ sie sich selbst von einer schweren Lungenentzündung nicht entmutigen. Sie hielt trotzdem engen Kontakt zum Team, kämpfte sich ins Aufgebot zurück und pushte die Mannschaft vor dem Pokalfinale in Mannheim mit einer emotionalen Rede zum Sieg. Während ihrer Volleyball-Karriere sorgte die Dresdnerin für das Leben nach dem Sport vor, indem sie eine Lehre zur Bankkauffrau und ein Studiu m zur Eve ntmanagerin abschloss.

 

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