Es wird wieder Live-Aktion im Sand geben: Die DM in Timmendorfer Strand findet trotz Corona statt (Foto: Hoch Zwei/Jörn Pollex)

22Jun2020

DM in Timmendorf findet statt – Sechs Qualifikations-Turniere

Der Beachvolleyball-Sommer ist gerettet – zumindest das Highlight. Wochenlang hatten Sportler und Fans gehofft, nun steht es endlich fest: Die Deutschen Meisterschaften finden trotz der Corona-Pandemie vom 3. bis 6. September in Timmendorfer Strand statt. Zudem gibt es in Düsseldorf und Hamburg insgesamt sechs Qualifikationsturniere.

„Wir freuen uns, dass wir trotz aller Widrigkeiten unsere Meister ermitteln können“, sagt Volker Braun, der als kommissarischer Geschäftsführer für die verbandseigene Vermarktungsagentur DVS GmbH verantwortlich zeichnet. Damit tragen die besten Athleten Deutschlands bereits im 28. Jahr in Folge ihre Titelkämpfe in Timmendorfer Strand aus. Es ist und bleibt das deutsche Beachvolleyball-Mekka – allerdings wird in diesem Jahr wegen Corona alles ganz anders. „Wir können den Fans nicht das bieten, was sie gewohnt sind“, sagt Braun. 

Am Center Court soll es nur ein kleines Stadion geben, in dem bis zu 700 Fans ihre Idole anfeuern können – natürlich mit Abstand. Wie die personalisierten Tickets vertrieben werden, steht noch nicht endgültig fest. Von den Nebenplätzen wird hingegen nichts zu sehen sein. Sie werden komplett blickdicht abgesperrt. „Selbst die Seebrücke wird eingehaust. Wir müssen vermeiden, dass sich dort Menschenmengen bilden“, so Braun.

Die Fans können dafür mit ihren Lieblingen am Bildschirm mitfiebern. „Alle Spiele sind im Stream abgedeckt. Zudem überträgt Sport1 fünfeinhalb Stunden live aus Timmendorf”, sagt Braun

Aber wer darf überhaupt in Timmendorfer Strand antreten? Nachdem die Techniker Beach Tour bereits im März abgesagt worden war, fällt der übliche Qualifikationsweg weg. Wochenlang haben sich die Verantwortlichen mögliche Szenarien überlegt, das Resultat: Die Road to Timmendorf. Als Grundlage dient eine Rangliste über die letzten zwei Jahre. „Die Top Acht Teams beider Geschlechter sind für die DM gesetzt“, erklärt Braun. Die weiteren Startplätze plus Nachrücker werden als „Ticket to Timmendorf“ bei insgesamt sechs Qualifikationsturnieren – je drei pro Geschlecht – ausgespielt.

Ab dem 17. Juli werden jedes Wochenende drei Tickets vergeben. Startberechtigt beim ersten Turnier sind grundsätzlich die Teams ab Platz neun der Rangliste. An jedem Wochenende wird zudem eine Wildcard vergeben – entweder für Nachwuchsteams oder für verdiente Spieler in neuen Teamkonstellationen. Die qualifizierten Teams sollen dann beim nächsten Turnier die Möglichkeit haben, bei dem jeweils parallel stattfinden Einladungsturnier der Top Acht mitzuspielen. „Das ist das Beste, was uns einfiel. Ich glaube es ist gut und transparent“, sagt Braun. Auch die Spielervertreter waren in der Planung mit eingebunden und stimmten dem Konzept zu.

Zunächst wird an vier Wochenenden in Düsseldorf auf dem Geländer an der Merkur-Spiel-Arena gespielt, wo aktuell die von Spielern initiierte Beach Liga stattfindet. Die letzten beiden Events werden am Bundesstützpunkt in Hamburg ausgetragen. Das Quli-Turnier beginnt jeweils freitags, das Einladungsturnier samstags. Organisiert wird alles von der DVS in Kooperation mit einem Technik-Dienstleister. Zuschauer sind nach aktuellem Stand nicht erlaubt. 

Aber auch dafür konnte Sport1 als Medienpartner gewonnen werden. „Wir haben ein sehr umfangreiches Paket geschnürt“, berichtet Braun. An allen sechs Wochenenden werden die drei Entscheidungsspiele sowie das Finale der Top Acht live im Fernsehen zu sehen sein – und das in einer Zeit, wo sonst kaum Live-Sport stattfindet. „Das ist richtig gut für unseren Sport, damit sind wir praktisch Monopolist.“Mit dieser Entwicklung hätte vor drei Monaten niemand gerechnet. Auch die Sponsoren hatten frühzeitig ihre Unterstützung signalisiert. „Das hat uns Planungssicherheit gegeben. Das Gerüst steht“, sagt Braun. Ein wichtiger Punkt, denn durch die Corona-Vorschriften kommen zusätzliche Kosten hinzu – allein für die Hygiene 5000 Euro pro Turnier. „Wenn wir die sparen können, würde wir das natürlich gerne machen, aber wir haben auch eine Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten.“

Von:  Lea Becker

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