Ein neuer Björn Andrae? Robin Baghdady

25Jul2020

BR Volleys angeln sich Top-Talent

Ein deutscher Staatsbürger, in der Schweiz geboren, im Iran verwurzelt und in Kanada gespielt: Das ist Robin Baghdady, der neue, 2.05 Meter große Außenangreifer der BR Volleys. Ebenso interessant wie sein multikultureller Hintergrund sind die Volleyball-Veranlagungen des 21-Jährigen, der auf Empfehlung von Stelian Moculescu nach Berlin kommt. Baghdady komplettiert die Außen-Annahme-Riege des Hauptstadtclubs und erhält einen Zweijahresvertrag.

Robin Baghdady entstammt einer besonderen Volleyball-Familie. Mutter Juliane (geborene Schlipf) war deutsche Nationalspielerin und WM-Teilnehmerin 1986. Vater Jalal arbeitete sich aus dem Armenviertel von Teheran bis zum iranischen „Sportler des Jahres“ hoch und spielte während seiner erfolgreichen Profikarriere in den 1990er Jahren auch für den VfB Friedrichshafen und zuvor den TSV 1860 München unter Stelian Moculescu.
Der Meistertrainer kennt die Familie also schon seit langer Zeit und nahm jetzt bei der Verpflichtung des Sprösslings eine Art Vermittlerrolle ein. Nachdem Robin Baghdady mit dem B-Kader der Nationalmannschaft im vergangenen Sommer in Friedrichshafen einen Trainingslehrgang unter Moculescu absolviert hatte, machte dieser die Verantwortlichen in Berlin auf den langaufgeschossenen, jungen Mann aufmerksam. Als „das vielleicht größte Talent im deutschen Außenangriff seit Björn Andrae“ beschreibt die Trainerlegende das neuste Gesicht im BR Volleys Team.
Derartige Vorschusslorbeeren genießt Baghdady mit Vorsicht: „Ich stehe noch immer am Anfang meiner Entwicklung und möchte in Berlin die nächsten Schritte gehen“, erklärt der Rechtshänder, obwohl er mit 21 Jahren bereits Titel und internationale Erfahrung vorweisen kann: „Mit Volley Amriswil sind wir in der Schweiz zweimal Pokalsieger und einmal Meister geworden. Ich wurde auch schon im CEV Cup eingesetzt, war aber als Jungspund nur Ersatzspieler.“ Das war in den Jahren 2016 bis 2018, danach führte ihn sein Weg nach Kanada an die Brandon University, wo der Schweizer mit deutscher Staatsbürgerschaft mit den sogenannten “Bobcats“das Meisterschaftsfinale erreichte.
Vom Angebot der Berlin Recycling Volleys fühlte sich Baghdady „sehr geehrt“, wie er berichtet. Die Ausbildung jetzt an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS) mit einem berufsbegleitenden Studium wird er neben seiner Karriere als Volleyballer fortsetzen. Seine Fachrichtung lautet Sportwissenschaften und angewandte Trainingswissenschaften. Die besondere Luft in der Max-Schmeling-Halle durfte Baghdady schon als Beobachter genießen. Mit seinem Vater besuchte er 2015 das Champions League Final Four. 

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