Die Deutsche Volleyball Sport GmbH ist insolvent. (Symbolfoto: DVV)

28Apr2022

DVS ist insolvent – Was wird aus der Beach Tour?

Noch vor wenigen Jahren war die Deutsche Beach Tour ein Vorzeigeprodukt, die zweitbeste Serie weltweit. Mittlerweile befindet sie sich in einer schweren Krise, weil die Verantwortlichen keine Sponsoren finden. Nun spitzt sich die Lage weiter zu: Die Deutsche Volleyball-Sport GmbH (DVS) ist insolvent. In den vergangenen Wochen hatte DVV-Präsident René Hecht gemeinsam mit den hauptamtlichen Vorständen Julia Frauendorf und Bernd Janssen noch versucht, die Vermarktungsgesellschaft des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) zu retten – ohne Erfolg. Heute Vormittag haben der DVV und die Stiftung Deutscher Volleyball (SDV) in ihrer Funktion als Gesellschafter der DVS einen Insolvenzantrag für die Vermarktungstochter eingereicht.

Das Unternehmen war zuletzt führungslos, nachdem der bis zum 31. März als Interimsgeschäftsführer tätige Volker Braun sein Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte.Nach Informationen unserer Redaktion hat die DVS mindestens eine halbe Million Euro Schulden. Es handelt sich um Altlasten aus den vergangenen Jahren, es geht um mehr als ein halbes Dutzend alter Verträge. Diese Vertragspartner meldeten sich zu Wort und forderten ausstehende Zahlungen ein, als der Verband Ende letzten Jahres die Hamburger Vermarktungsagentur Sportfive als Marketingprofi für die Organisation der Deutschen Beach Tour ins Boot geholt hatte. 

Welche Auswirkungen die Insolvenz für den DVV und vor allem die Deutsche Beach Tour und die Deutschen Meisterschaften hat, ist im Moment noch nicht abzusehen. Denn die Rechte liegen bei der DVS. Der Insolvenzverwalter wird entscheiden, wie damit umgegangen wird. Der Verband wird in jedem Fall versuchen, irgendwie eine Deutsche Beach Tour auf die Beine zu stellen.

Fest steht bisher nur, dass es vier Turniere der Rock the Beach Tour geben wird, die eigentlich als 2. Liga angedacht war. Ende Mai finden zudem zwei Turniere in Düsseldorf statt – organisiert von Alexander Walkenhorst und seiner Firma Spontent. Sie laufen zwar unter dem Label German Beach Tour – weil der Eigenname nicht markenrechtlich geschützt ist –, allerdings wird es, Stand jetzt, keine Ranglistenpunkte geben, da es kein offizielles DVV-Turnier ist.

"In der aktuellen Lage sind wir dankbar, dass es Initiativen wie diese gibt, die unseren Sport unterstützen. Die jetzige Lage zeigt, dass wir unsere Strukturreform weiter vorantreiben müssen, um den Athlet*innen Perspektiven aufzeigen zu können. Wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen und können nur um Geduld bitten", wird Hecht in einer Mitteilung des Verbandes zitiert.

In der aktuellen Ausgabe des VM, das heute erschienen ist, beschäftigen wir uns ausführlich mit dem Thema Deutsche Beach Tour und DVS. Das Volleyball Magazin gibt es ab sofort auch als E-Paper!

Von:  vm

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