Er macht den Weg frei für den Neuanfang: René Hecht Foto: DVV

22Jul2023

DVV-Krise: Präsident René Hecht ist zurückgetreten

Die Bombe platzte in der Nacht von Freitag auf Samstag: „Die Mehrheit der Volleyball-Landesverbände sowie die Volleyball Bundesliga haben dem Präsidium des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) das Vertrauen entzogen. Präsident René Hecht und die Vize-Präsidenten Volker Schiemenz, Holger Schell und Matthias Hach sind zurückgetreten. Auch Vorstand Julia Frauendorf verlässt den Verband.” So wurde es auf der Website des DVV vermeldet. Damit schaffte es der DVV sogar in die „Bild”, die sich mit der Randsportart Volleyball in der Regel nicht beschäftigt. Das Boulevardblatt titelte gewohnt wortgewaltig von einem „Beben in der Volleyball-Welt”.

Mit dem Rücktritt kam Hecht seiner Abwahl zuvor, in den vergangenen Wochen war die Kritik der Landesverbände an seiner Amtsführung immer massiver geworden. In einer internen Sitzung hatte die überwiegende Mehrzahl der Funktionäre für einen Neuanfang gestimmt, worauf sich Rekord-Nationalspieler Hecht dem immer größer werdenden Druck beugte und die Konsequenzen zog.

Auch das Volleyball Magazin hatte in den vergangenen Monaten immer wieder den Finger in die Wunde gelegt. Der DVV befindet sich in der schwersten Krise seines Bestehens, die finanzielle Lage ist schwierig, sportliche Erfolgsmeldungen sind rar, die verbandseigene Vermarktungsagentur DVS GmbH befindet sich in der Insolvenz. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Vielzahl von Führungspersonen entlassen wurden oder von sich aus das Weite suchten, sodass kaum noch inhaltlich gearbeitet werden konnte.

Stand jetzt ist das personelle Vakuum gravierend, de facto ist der DVV quasi führungslos. Die beiden Sportdirektoren Niclas Hildebrand (Beach) und Christian Dünnes (Halle) sind schon länger weg und wurden nicht ersetzt. Das gleiche gilt für Jürgen Wagner (Head of Beach), Bernd Janssen (hauptamtlicher Vorstand) und Michael Warm (Nachwuchskoordinator), die alle entlassen wurden bzw. von sich aus gegangen sind. Nun müssen auch noch der Präsident, der zweite hauptamtliche Vorstand Julia Frauendorf und wohl auch Hechts Vertraute Franziska Lange (Leiterin Medien und Marketing) ersetzt werden, sodass sich der Verband vollkommen neu aufstellen muss, was einer Herkulesaufgabe gleichkommt.

Wie der Tanker DVV in ruhigere Fahrwasser gelangen kann und welche personellen Alternativen es gibt, um den maroden Verband wieder auf die Füße zu stellen und zukunftsträchtig zu positionieren, lesen Sie in der neuen Ausgabe des Volleyball Magazins, die am kommenden Donnerstag erscheint.

 

Von:  fex

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