Kameruns Frauen durften im November 2006 erstmalig bei einer WM mitschmettern. Auf das Abenteuer in Japan stimmten sich die Afrikanerinnen in Kienbaum ein. Der Trainer: Peter Nonnenbroich, der vor wenigen Wochen mit Kameruns Männern Geschichte schrieb, wie im vm 12/2010 nachzulesen ist.
Der erste Eindruck vom Training von Kameruns Frauenteam im Bundesleistungs-Stützpunkt Kienbaum bei Berlin: Es gibt nicht zwei Spielerinnen, die gleich gekleidet sind. Ein buntes Sammelsurium wird von den zehn Frauen samt Trainerpersonal präsentiert. Die Optik kennzeichnet die Situation einer Mannschaft, die erstmals bei der Frauen-WM vertreten ist: Kamerun hat vom Outfit her und auch sportlich betrachtet Nachholbedarf.
Die Defizite wurden bei Trainingsspielen deutlich, als die Gäste dem Zweitligisten vom VC Olympia Berlin mit 0:2 unterlagen. „Oberes Zweitliganiveau”, bescheinigte Jens Tietböhl, Trainer der DVV-Juniorinnen den Afrikanerinnen: „Sie sind fast alle athletisch stark und sprungkräftig, haben aber deutliche Defizite in der Annahme und der Abwehr.” Das Ausstattungsproblem erklärt der Generalsekretär des Volleyball-Verbandes, Tocko Ekambi (46), wie folgt: „Puma wäre bereit, uns zu helfen, weil sie auch unsere Fußballer ausstatten. Aber das erlaubt die FIVB nicht.” Im zentralafrikanischen Staat Kamerun (18 Millionen Einwohner) nimmt Volleyball laut Ekambi bei den Mannschafts-Sportarten Rang zwei ein. Hinter König Fußball, vor Basketball und Handball. Bei Mädchen und Frauen ist das Spiel am Netz sogar ganz vorn.
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