So feiern Sieger: Tesha Harry und Saskia Hippe genießen den EC-Triumph. Foto: Dresdner SC

25Mar2010

Vilsbiburg erwartet den Europapokalsieger

Die Feierlichkeiten sind noch nicht ganz beendet, die Kette der Gratulationswünsche ist nicht gerissen: Beim Dresdner SC herrscht nach dem Gewinn des Challenge Cups am Sonntag noch viel Euphorie. Zu den Gratulanten nach dem grandiosen 3:1 im Finale gegen Asterix Kieldrecht gehörte auch die Deutsche Volleyball-Liga, dessen Vorsitzender Michael Evers sagte: „Wer binnen vierzehn Tagen zwei Titel holt, erst den DVV-Pokal, dann den Europapokal, der darf mit Fug und Recht behaupten, Großes geleistet und ein Stück Volleyball-Geschichte geschrieben zu haben.”
 
Doch nun heißt es für die Sachsen, wieder im Bundesligaspielbetrieb anzukommen. Denn  da steht eine große Herausforderung an: Die Toppartie des Spieltages steigt am Samstag ab 20 Uhr zwischen den Roten Raben Vilsbiburg und dem Dresdner SC. Das Duell des Pokalsiegers 2009 gegen den Pokalsieger 2010 wird live auf www.spobox.tv übertragen.
 
Der Tabellenführer, der 1. VC Wiesbaden, will mit einem Heimerfolg gegen den SV Sinsheim den Platz an der Sonne verteidigen und zuhause weiter ungeschlagen bleiben. Trainerin Xiaojun Yang ist auch zuversichtlich, dass das klappt, hat aber gehörigen Respekt vor der Zeit danach, wie sie im Interview verrät: „Der April wird der härteste Monat der Saison für uns.”
 
In Schwerin hofft man derweil auf einen Ausrutscher der Hessen. Der Deutsche Meister erwartet am Samstag (Spielbeginn 18 Uhr) den SV Lohhof. Allianz Volley Stuttgart hat in einem vorgezogenen Spiel gegen den USC Münster am Mittwochabend mit 3:2 (25:21, 25:20, 17:25, 17:25, 16:14) gewonnen und Platz vier gefestigt. Mit dem VfB Suhl und VT Aurubis Hamburg treffen am Samstag (19.30 Uhr) zwei Tabellennachbarn (Fünf gegen Sechs) aufeinander. Nord gegen Süd heißt es im Duell zwischen dem Köpenicker SC Berlin und dem Allgäu Team Sonthofen (Samstag, 19 Uhr). Alemannia Aachen spielt zur gleichen Zeit gegen den SC Potsdam und will endlich Saisonsieg Nummer vier landen.
 
Xiaojun Yang (Trainerin 1. VC Wiesbaden): „Wenn Einstellung und Leistung stimmen, kann ich auch großzügig sein”

Frau Yang, überrascht es Sie, dass sich Ihr Team schon seit Wochen auf Platz eins der Liga hält?
Nein, denn wie heißt es auf deutsch: Ohne Fleiß kein Preis. Und Platz eins ist der Lohn für unseren Fleiß. Die Spielerinnen haben alle eine hervorragende Einstellung und zeigen das schon im Training. Oft wollen sie länger und mehr trainieren, als vorgesehen. Aber da bin ich natürlich gern zur Stelle und mache mit ihnen weiter. Dadurch sind sie auch besser geworden, was sich am Tabellenstand ablesen lässt.
 
Ihr Programm im April sieht gewaltig aus: drei Mal auswärts hintereinander in Vilsbiburg, in Dresden und in Suhl, dann kommt Schwerin nach Wiesbaden.
Das wird wohl der härteste Monat der Saison für uns. Aber da müssen wir durch.


Wo wird Wiesbaden nach diesen Aufgaben in der Tabelle zu finden sein?
Ich hoffe, immer noch dort oben. Auch wenn wir das ein oder andere Personalproblem haben. Steffi Lehmann kann beispielsweise noch nicht wieder springen. Aber wir werden alle auf die Zähne beißen und durchziehen.
 
Sie waren 1984 Olympiasiegerin mit China, sind eine ehrgeizige Spielerin gewesen und gelten als Trainerin mit hohen Ansprüchen und Anforderungen. Sind Sie zufrieden mit der Teamentwicklung?
Wenn die Leistung und die Einstellung stimmen, bin ich zufrieden, denn dann sind wir auf dem richtigen Weg. Es muss immer unser Ziel sein, ständig alles verbessern zu wollen. Dann mische ich mich auch nicht mehr so ein und bin unzufrieden.

Wenn es nicht stimmt, gibt es Ärger mit Ihnen?
Volleyball ist ein Teamsport. Alle zwölf Köpfe im Kader müssen auf einer Linie arbeiten und denken. Ist das gegeben, bin ich auch nicht mehr so kleinlich.
 
Sie sind die einzige Frau auf einem Trainerposten in der Bundesliga. Ist das noch ungewöhnlich für Sie?
Ach, das können andere Frauen auch schaffen. Manchmal muss ich als Frau auch in eine Männerrolle schlüpfen und hart sein. Aber das klappt eigentlich ganz gut.

Werden Sie auch in der nächsten Saison Trainerin in Wiesbaden sein?
Ich habe noch einen Vertrag für eine weitere Spielzeit. Wir haben ja auch noch große Ziele für uns. Vielleicht schaffen wir es oben zu bleiben oder wenigstens in den Europapokal zu kommen. Aber damit beschäftige ich mich jetzt noch nicht. Erst mal müssen wir uns auf das aktuelle Geschehen konzentrieren.

Von:  DVL/weg

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