Stuttgart steuert wieder auf Play-off-Kurs. Foto: DVL/Donath

01May2011

Stuttgart verdrängt Wiesbaden aus den Play-off-Rängen – Potsdam bleibt erstklassig

Es war ein heißer Tanz in den Mai – mit großem Jubel in Stuttgart und Sinsheim, aber auch tiefster Enttäuschung in Wiesbaden und Köpenick. Mit dem hart erkämpften 3:2 (26:24, 23:25, 21:25, 28:26, 15:7) über den USC Münster kletterte Pokalsieger Smart Allianz Stuttgart wieder auf den vierten Tabellenplatz, weil der 1. VC Wiesbaden zeitgleich überraschend mit 1:3 (25:22, 17:25, 22:25, 20:25) beim SC Potsdam verlor. Der SCP hat sich mit diesem Sieg endgültig den Klassenerhalt gesichert. Auch der SV Sinsheim kann nach dem 3:2 (25:14, 18:25, 25:16, 22:25, 17:15) in Aachen wohl für ein weiteres Jahr in der 1. Liga planen. Düster sieht es dagegen für den Köpenicker SC aus, der den großen Worten keine großen Taten folgen ließ und beim Schweriner SC mit 0:3 (23:25, 25:27, 13:25) die Segel streichen musste. Die Nachwuchsspielerinnen des VCO Berlin feierten im letzten Saisonspiel ihren ersten Sieg, am Ende hieß es 3:1 (25:23, 25:12, 22:25, 26:24) gegen das SWE Volley-Team.

Durch ein Wechselbad der Gefühle ging Jan Lindenmair, Trainer von Smart Allianz Stuttgart, beim 3:2 über den USC Münster. Nach dem Gewinn des ersten Satzes führten die Schwaben in Durchgang zwei bereits mit 21:15. „Dann haben wir aber das Spielen eingestellt und sind in alte Muster verfallen”, so Lindemair. Die Folge: Die Sätze zwei und drei gingen verloren. Danach aber zeigte Stuttgart seine Qualitäten, schlug besser auf, war im Block zur Stelle (17 direkte Punkte) und agierte auch im Angriff konsequenter. Im fünften Durchgang spielte der Gastgeber dann wie befreit auf. Vom Verlauf der Partie in Potsdam wollte man sich in der Scharrena indes nicht beeinflussen lassen, der Hallensprecher gab keine Zwischenstände durch. „Das haben wir bewusst ausgeblendet, um uns auf uns zu konzentrieren”, erklärte Trainer Lindenmair.“ Während des Abklatschens kam aber dann die frohe Kunde aus Potsdam.

Denn dort wurde der Höhenflug des 1. VC Wiesbaden mit Siegen über Dresden, Schwerin und Stuttgart jäh gestoppt. Der SC Potsdam sicherte sich mit seiner vielleicht besten Saisonleistung den Klassenerhalt. Nach dem 3:1 über Wiesbaden war die Begeisterung auch bei Trainer Volker Knedel groß: „Die Mannschaft hat Sensationelles geleistet, ist über sich hinausgewachsen. Den Klassenerhalt mit einem Sieg über den deutschen Vizemeister zu feiern, ist unbeschreiblich. Wir haben immer an uns geglaubt und das wurde heute belohnt.” Aus einer homogenen Einheit ragte Außenangreiferin Chantal Laboureur heraus. Den VCW könnten am Ende die Niederlagen in Sonthofen und jetzt in Potsdam die Play-off-Teilnahme kosten.

Spitzenreiter Dresdner SC kassierte eine überraschend glatte 0:3-Niederlage gegen den VfB Suhl, die für Trainer Alexander Waibl aber erklärbar war: „Wir haben unter der Woche im Hinblick auf die Play-offs sehr hart trainiert und waren müde. Und wenn frisch gegen müde spielt, gewinnt eben meistens frisch.” Zudem fehlten dem DSC einmal mehr fünf Leistungsträgerinnen – darunter erneut Zuspielerin Apitz. „Da muss man in Kauf nehmen”, so Waibl, „dass es mal daneben geht.” Die DSC-Spielerinnen können vor dem Saisonhöhepunkt aber noch einmal entspannen: Trainer Waibl hat dem Team drei freie Tage verordnet. Beim VfB Suhl hat Trainer Felix Koslowski übrigens ein weiteres Jahr verlängert.

Der Schweriner SC hat seine Play-off-Teilnahme nach dem 3:0 über den Köpenicker SC wohl in der Tasche – allerdings auch noch die Partien in Sinsheim und Suhl vor der Brust. „Der Sieg gegen Köpenick war ganz wichtig für unser Selbstvertrauen”, freute sich Trainer Tore Aleksandersen. Schwerin wirkte auch nach den Niederlagen der Vorwochen nicht verunsichert, war in den beiden engen Sätzen in den entscheidenden Phasen da. „Wir haben solide angenommen und gut geblockt”, so Aleksandersen. Nach der 2:0-Satzführung war die Moral des KSC gebrochen.

Das Zurich Team VCO Berlin bestätigte gegen das SWE Volley-Team die zuletzt guten Leistungen und verabschiedete sich mit einem verdienten 3:1-Erfolg vom heimischen Publikum und aus der Bundesliga.

Für VT Aurubis Hamburg dürfte die Saison wohl noch länger dauern, denn die Schützlinge von Trainer Jean-Pierre Staelens sind derzeit richtig gut in Fahrt. Das 3:0 (25:16, 25:22, 25:18) beim Allgäu Team Sonthofen war bereits der siebte Sieg in Folge – mit einem weiteren im letzten Heimspiel gegen den Dresdner SC könnten die Norddeutschen eine erstklassige Rückrunde krönen.

Ganz anders sieht es dagegen für die Alemannia aus Aachen aus, die beim 2:3 gegen den SV Sinsheim bereits zum sechsten Mal in Folge dem Gegner gratulieren musste. 1100 Fans kamen zum letzten Heimspiel der Saison, sahen eine tolle und spannende Partie. Für Sinsheim war es ein Riesenschritt Richtung Klassenerhalt, doch Trainer Stefan Bräuer will die Glückwünsche noch nicht annehmen: „Wir haben jetzt eine etwas bessere Ausgangsposition, aber es ist noch nicht die halbe Miete.” Der SVS kämpfte in Aachen um jeden Meter, überraschte die Gastgeberinnen mit einer guten Aufschlagstrategie. „Der MVP war heute die Mannschaft, alle haben an einem Strang gezogen und toll gefightet”, freute sich Bräuer. „Jetzt haben wir es selbst in der Hand.”

Entscheidenden Charakter in Sachen Play-off und Klassenerhalt hat das Nachholspiel zwischen dem SV Sinsheim und dem Schweriner SC am kommenden Donnerstag, 5. Mai. Die endgültigen Entscheidungen oben wie unten in der Tabelle fallen dann zwei Tage später. Der Schweriner SC ist dann beim VfB Suhl gefordert, die Partie wird live auf www.cpm24.tv übertragen. Der Köpenicker SC kämpft gegen Smart Allianz Stuttgart um den Klassenerhalt, Stuttgart derweil um die Play-off-Teilnahme. Der 1. VC Wiesbaden hofft auf einen Ausrutscher des Pokalsiegers, muss aber zeitgleich gegen die Roten Raben Vilsbiburg unbedingt gewinnen. Sinsheim will mit einem Heimsieg gegen das Allgäu Team Sonthofen den Klassenerhalt mit seinen Fans feiern. VT Aurubis Hamburg hat den Tabellenführer Dresdner SC zu Gast, während sich das SWE Volley Team gegen Alemannia Aachen aus der Bundesliga verabschiedet.

Ergebnisse vom 30. April:
Zurich Team VCO Berlin – SWE Volley-Team 3:1 (25:23, 25:12, 22:25, 26:24)
Dresdner SC – VfB Suhl 0:3 (18:25, 10:25, 20:25)
Schweriner SC – Köpenicker SC Berlin 3:0 (25:23, 27:25, 25:13)
Allgäu Team Sonthofen – VT Aurubis Hamburg 0:3 (16:25, 22:25, 18:25)
Alemannia Aachen – SV Sinsheim 2:3 (14:25, 25:18, 16:25, 25:22, 15:17)
Smart Allianz Stuttgart – USC Münster 3:2 (26:24, 23:25, 21:25, 28:26, 15:7)
SC Potsdam – 1. VC Wiesbaden 3:1 (22:25, 25:17, 25:22, 25:20)

Die nächsten Termine:
05.05.2011 19:30 SV Sinsheim – Schweriner SC (Messehalle 6)
07.05.2011 18:00 VfB Suhl – Schweriner SC (Sporthalle Wolfsgrube, live auf www.cpm24.tv)
07.05.2011 18:00 Köpenicker SC Berlin – Smart Allianz Stuttgart (Sporthalle Hämmerlingstraße)
07.05.2011 18:00 1. VC Wiesbaden – Rote Raben Vilsbiburg (Sporthalle Am 2. Ring)
07.05.2011 18:00 SWE Volley-Team – Alemannia Aachen (Sporthalle Pierre de Coubertin-Gymnasium)
07.05.2011 18:00 SV Sinsheim – Allgäu Team Sonthofen (Messehalle 6)
07.05.2011 18:00 VT Aurubis Hamburg – Dresdner SC (Sporthalle der Gesamtschule Süderelbe)

Der Link zur Tabelle:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blftabelle

und zum kompletten Spielplan:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blfspielplan

 

Von:  DVL

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