Optimist: Mirko Culic will sein Team peu a peu an die Bundesligaspitze führen

05Jan2012

1. Liga Männer: Culic fordert den Meister, bleibt aber bescheiden

Die schwarze Serie ist gebrochen: Dem CV Mitteldeutschland ist im ersten Spiel des Jahres 2012 der Befreiungsschlag in der Volleyball-Bundesliga gelungen. Das Team von Trainer Matthias Münz, das zuvor sechs Spiele hintereinander nicht gewinnen konnte, setzte sich bei evivo Düren in 111 Minuten mit 3:1 (25:19, 25:18, 13:25, 27:25) durch. Beste Punktesammler bei den Sachsen-Anhaltern waren Christian Langer (15 Punkte) und Mark Siebeck (17).

In den beiden weiteren Mittwochspartien zum Jahresauftakt setzten sich die Favoriten jeweils klar durch. Der Tabellendritte Berlin Recycling Volleys ließ beim 3:0 (25:21, 25:19, 25:19) gegen den VC Gotha vor 2351 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle nichts anbrennen. Im Revierderby zwischen Moerser SC und dem punktlosen Tabellenschlusslicht RWE Volleys Bottrop behielten die Gastgeber ebenso klar mit 3:0 (25:22, 25:16, 26:24) die Oberhand.

Am Sonntag werden die Moerser gegen Tabellenführer Generali Haching  mehr gefordert sein. Die RWE Volleys Bottrop empfangen den Ligadritten aus Berlin. Bereits am Samstag ist der TV Bühl beim VC Gotha zu Gast. Dazu steht mit der Partie zwischen dem Tabellenvierten Netzhoppers KW-Bestensee und dem Zweiten VfB Friedrichshafen das Spitzenspiel an. Mirko Culic, Trainer der Netzhoppers, verrät im Interview, wie er den Serienmeister ärgern will und wie der Höhenflug der Randberliner zu erklären ist.

Herr Culic, nach dem Start gegen Generali Haching wartet mit dem VfB Friedrichshafen der nächste Hammergegner auf Ihr Team. Wie gehen Sie und Ihre Mannschaft mit diesem harten Rückrundenauftakt um?
Mirko Culic: Haching und Friedrichshafen sind die perfekten Gegner, um uns zu steigern. Nach der Weihnachtspause hat man im Training gemerkt, dass eine Leistungssteigerung notwendig ist, um wieder an das Niveau der Hinrunde anzuknüpfen. Wir werden in diesen Partien spüren, wo unsere Grenzen sind. Und wir trainieren besser und intensiver, weil wir wissen, dass wir viel Druck ausüben müssen. Es ist nie einfacher, die  Mannschaft zu motivieren, als vor diesen Spielen. Das ist die perfekte Vorbereitung für den Rest der Saison.

Die Netzhoppers haben eine tolle Hinrunde gespielt, aber gegen die drei Topteams der Liga haben Sie bislang keinen einzigen Satz geholt. Wie wollen Sie das ändern?
Culic: Das ist zwar zu ändern, aber frühestens in zwei Jahren. Wir können derzeit noch nicht auf dem Niveau dieser Top-Mannschaften mitspielen. Aber wir sind auf dem Weg, eine Top-Mannschaft zu werden. Doch dafür müssen unsere Leistungsträger zwei, drei Jahre zusammenbleiben, hart trainieren und viele gute Freundschaftsspiele auf hohem Niveau absolvieren. Derzeit können wir höchstens überraschen. Von zehn Spielen gegen Haching, Friedrichshafen und Berlin werden wir aktuell neun verlieren.

Gibt es für das Spiel gegen Friedrichshafen ein ganz konkretes Ziel, zum Beispiel endlich einen Satzgewinn gegen das Toptrio?
Culic: Wenn ich ehrlich bin, habe ich darüber noch nicht genau nachgedacht. Aber wenn Sie mich fragen ... Ich will meine Mannschaft nicht unter Druck setzen, dass sie unbedingt einen Satz gewinnen muss. Wenn das einträte, wäre es zwar super. Aber unser Anspruch muss sein – auch gegenüber unseren Zuschauern -, dass wir die Sätze so lang wie möglich spannend halten. Wir wollen zeigen, dass wir unter Druck auch gut Volleyball spielen können. Wir wollen mindestens zwei Sätze über 20 Punkte bekommen. Und wenn wir einen davon gewinnen, umso besser.

2009 standen die Netzhoppers in den Play-off-Halbfinals. Woran liegt es, dass Sie als aktueller Vierter dieses Level wieder erreicht haben?
Culic: Wir haben zum Beispiel den Trainingsumfang gesteigert. Jeder konnte sich dadurch individuell verbessern. Für das Team insgesamt haben wir eine passende Chemie gefunden. Die Mischung stimmt.

Und die Neuzugänge haben eingeschlagen.
Culic: Es ist sicher überraschend für viele, wie konstant und souverän Philipp Jankowski und Till Theißen spielen, die  vom VC Olympia Berlin gewechselt sind. Paul Sprung, der im letzten Jahr gekommen ist und damals noch nicht so viel gespielt hat, ist aktuell bester Blockspieler in der Liga. Und seit zwei, drei Wochen ist unser Kapitän Manuel Rieke von seiner Rückenverletzung genesen. Ihn wieder fit zu bekommen, ist nun eines unserer Ziele, denn er kann uns vorwärts bringen und wird gleichzeitig Philipp Jankowski, der bislang erster Zuspieler war, weiter fordern.

Glauben Sie, dass Sie den überraschenden vierten Platz halten können, um mit einer guten Ausgangsposition in die Play-offs zu gehen?
Culic: Es ist mir egal, ob wir in der Normalrunde Vierter, Fünfter oder Sechster werden. Mit dieser jungen Mannschaft und weniger Geld als noch vor ein, zwei Jahren wäre alles ein enormer Erfolg für uns. Um an die Saison 2008/09 anzuknüpfen, müssen wir in den Play-offs stark sein.

Von:  dvl

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining