Christian Fromm im Angriff gegen einen iranischen Dreierblock. Foto: FIVB

14Jul2013

Weltliga: DVV-Männer holen sich Platz drei in der Vorrunde

Vital Heynen traute seinen Augen nicht. Am Freitag hatte ihn sein Team enttäuscht, 24 Stunden später zeigte es sich von seiner Schokoladenseite. Nach 0:3 hieß es 3:0 mit den Satzergebnissen 25:21, 25:23 und 25:22. Die DVV-Männer haben Platz drei in der Vorrundengruppe B der Weltliga erreicht, mit fünf Siegen in zehn Spielen durften sie verdientermaßen einen vierwöchigen Urlaub bis zum 15. August antreten.

„Das Trainersein ist schon schwer”, sagte Heynen in der letzten Weltliga-Pressekonferenz. „Am Freitag habe ich mich gefragt, warum war mein Team so schlecht. Heute frage ich mich: Warum waren sie so gut.” Der Belgier lieferte die Antwort gleich selbst hinterher: „Weil sie heute alles gemacht haben, was wir uns vorgenommen haben.” In Block, Aufschlag und Zuspiel waren einfach besser, „das reichte, um heute zu gewinnen.”

Neben ihm saß sein Kapitän Jochen Schöps mit „Stolz auf die Mannschaft, weil sie den Kampf nach dem gestrigen Spiel angenommen hat.” Der Diagonalangreifer lobte zudem die Leistungen in der Annahme und im Außenangriff, die „viel besser waren als am Freitag.”

Schon der erste Ballwechsel, der lange umkämpft war, zeigte, dass die Deutschen nicht gewillt waren, wieder unter die Räder zu kommen. Der Punkt ging zwar an die Iraner, aber das war nur ein Strohfeuerchen. Im DVV-Team kamen die Aufschläge druckvoll und effektiv, gleich im ersten Satz gelangen Asse und Blockpunkte. Elemente, die im ersten Spiel nicht zu finden waren. Punktbester Spieler war Denis Kaliberda mi 18 Zählern vor Christian Fromm (12) und Mittelblocker Tim Broshog (9).

Irans Coach Julio Velasco musste früh mit Auszeiten und Wechseln reagieren, genutzt hat es nichts. Trotz der erneut ohrenbetäubenden Kulisse durch 15.000 Fans in der Azadi Hall, die einen Hexenkessel veranstalteten. DVV-Präsident Thomas Krohne fand es „sportlich unfair, dass die Spieler in der Konzentrationsphase beim Aufschlag ausgepfiffen werden.” Kapitän Schöps hatte ihm aber schon vorher gesagt,„dass es da noch Schlimmeres gibt.” Krohne wollte damit auch nicht die Leistung im ersten Spiel begründen: „Die Iraner sind ja keine Übermannschaft, sie hatten am Freitag nur einen sensationell guten Tag.” Umso mehr freute ihn, dass die deutsche Nationalmannschaft die richtige Reaktion zeigte und in Duell Nummer zwei dagegen hielt. „Für mich war entscheidend, wie die Antwort aussah. Wir liefen Gefahr, die gute World-League-Saison kaputt zu machen und das sollte nicht passieren.”

Die Mannschaft tat sich selbst und ihm den Gefallen, die Rückreise verlief entsprechend erleichtert, entspannt, trotz hoher Müdigkeit. Gut anderthalb Stunden nachdem der Matchball verwandelt war, saß das Team im Bus auf dem Weg zum Flughafen. Sechs Uhr landete die Crew in Frankfurt, von dort ging es weiter in die Heimatorte.

Nächste große Station in diesem Sommer ist die Europameisterschaft im September in Polen und Dänemark.

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