Der Dresdner SC gewann 2014/15 zum zweiten Mal in Folge die Meisterschaft. Foto: Holger Schulze

08Oct2015

Saisonvorschau 1. Liga der Frauen

Das Fieber steigt und erreicht in gut einer Woche seinen Höhepunkt. Am 15. Oktober (ab 18.30 Uhr live bei sportdeutschland.tv) startet die Bundesliga der Frauen in die Spielzeit 2015/16. In der Palmberg Arena eröffnet der Schweriner SC gegen Vize-Meister und Pokalsieger Allianz MTV Stuttgart vor vollen Rängen die Saison. Während man in Schwerin gleich am ersten Tag zeigen kann, ob man durch eine gute Leistung gegen Stuttgart zu den Favoriten auf den Titel zählt, startet der als Titelverteidiger favorisierte Dresdner SC erst am 18. Oktober mit einem Auswärtsspiel beim USC Münster in die neue Spielzeit. Schon jetzt ist klar, dass sich die Fans auf eine extrem spannende Saison freuen dürfen.
 
Die Mannschaften der Bundesliga der Frauen im Überblick:
 
Allianz MTV Stuttgart
Mit der Herausgabe eines offiziellen Saisonziels tut man sich beim Allianz MTV Stuttgart schwer. Manager Bernhard Lobmüller formuliert es gerne gegenüber der Mannschaft so: „Ich verlange von euch lediglich, dass ihr immer ihr selbst seid! Also geht da raus, spielt gelöst und werdet glücklich!“ Glücklich würde man sicher durch Erfolge in der Bundesliga, im DVV-Pokal und in der Champions League. Kampfgeist und Ehrgeiz werde man brauchen, um in gleich drei Wettbewerben entsprechende Leistung zu bringen, heißt es aus der Landeshauptstadt Baden-Württembergs. Ein Gesicht dieser Saison könnte Deborah van Daelen werden. Die Niederländerin, die ihre Hallenkarriere eigentlich wegen einer Schulterverletzung beendet hatte, will in Stuttgart nun doch noch einmal angreifen. „Ihr Wiedereinstieg ist eine Wucht“, sagt Lobmüller. Stevi Brooke Robinson wird vorerst die derzeit verletzte Tamari Miyashiro als Libero ersetzen. Darüber hinaus ist es eine Herausforderung, das mit fünf Nationalspielerinnen gespickte Team nur zehn Tage nach der EM als Einheit zu präsentieren.
 
Dresdner SC
Das Saisonziel ist mit nur einem Wort genannt: Titelverteidigung. Auch nach der kommenden Saison will sich der Dresdner SC wieder Deutscher Meister nennen. Damit das gelingt, haben die Verantwortlichen vor allem auf dem internationalen Spielermarkt zugeschlagen. Mit Gina Mancuso, Kathleen Slay, Whitney Little und Jennifer Cross kommen gleich vier nordamerikanische Spielerinnen nach Sachsen, dazu wechselt Zuspielerin Mareike Hindriksen von Allianz MTV Stuttgart zum Meister. Der Fokus liegt jedoch nicht nur auf der Bundesligasaison. „International zu spielen ist klasse, die Champions League ein Traum, der nun erneut wahr geworden ist. Die Teilnahme ist für uns als Mannschaft und Verein mittlerweile ein wichtiger Baustein in unserer Entwicklung geworden“, sagt Sandra Zimmermann, Geschäftsführerin der DSC Volleyball Damen. „Die  Champions  League  hat  uns  sportlich  vorangebracht.  Wir  haben  damit  ein  Produkt mit europäischer Ausstrahlung für die Stadt und den Verein, ja für ganz Sachsen.“ Diesen Weg will man weiter beschreiten und die Chance zur Weiterentwicklung nutzen.
 
Köpenicker SC Berlin
Der Köpenicker SC ist mit dem Anspruch, jungen Spielerinnen Entwicklungsmöglichkeiten zu geben, in die Kaderplanung gegangen. Dazu wollte man den jungen Wilden routinierte Kräfte mit einem Plus an Erfahrung zur Seite stellen. Dabei waren die Berliner vor allem auf der Suche nach deutschen Spielerinnen, die sich im Profibereich durchsetzen möchten. Hinzu kamen junge US-Spielerinnen, die ebenfalls im Profi-Volleyball Fuß fassen wollen. Trainer Björn Matthes setzt auf die „individuelle Weiterentwicklung und die dadurch gegebene Verbesserung der Teamleistung. Als Resultat wird man sehen, wofür es am Ende reicht.“ Eine schnelle Spielweise - gepaart mit Zusammenhalt, Kampfgeist und Siegeshunger - sollen die Auftritte auf dem Spielfeld prägen.
 
Ladies in Black Aachen
Zum „Volleyball-Partytempel der Nation“ wollen die Ladies in Black ihre Halle an der Neuköllner Straße auch in dieser Saison machen. Mit Teamgeist und Zusammenhalt „möchten wir uns wieder direkt für die Playoffs qualifizieren“, sagt Sportdirektor Robert Strauch. Besonders freue man sich, dass man die deutsche Nationalspielerin Laura Weihenmaier vom Schweriner SC zurückholen konnte. „Wir sehen sie nun als gestandene Spielerin und sie wird als Kapitänin vor allem unseren vielen jungen Spielerinnen Impulse geben“, so Strauch. „Wir sind aber auch auf die anderen Neuzugänge stolz.“ Dazu gehört auch Juliane Langgemach, die vom Dresdner SC nach Nordrhein-Westfalen wechselt. Ein Team aus „erfahrenen, älteren Spielerinnen sowie jungen und hungrigen Volleyballerinnen“ – das sind die Ladies in Black in der Saison 2015/16.
 
NawaRo Straubing
Aufsteiger NawaRo Straubing hat seinen Kader mächtig aufgestockt, um die Herausforderung 1. Volleyball Bundesliga zu bewältigen. Der wohl bekannteste Name ist Corina Ssuschke-Voigt. Die 248-malige Nationalspielerin gibt nach ihrer Babypause ihr Comeback bei den Niederbayern. Mit der Slowenin Karmen Kocar und der Tschechin Barbora Purchartova sind zwei weitere Spielerinnen mit internationaler Erfahrung neu an Bord. „Unser Saisonziel ist es, die Pre-Playoffs zu erreichen“, sagt Manager Heiko Koch, der auch auf den neuen Cheftrainer Guillermo Gallardo baut. „Die Ziele des Clubs haben mich überzeugt, nach Bayern zu kommen und mit NawaRo einen neuen Weg zu gehen. Ich bin sehr froh, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf”, hatte der Argentinier bei seiner Vorstellung gesagt. „Teamgeist und der unbedingte Siegeswille werden uns auszeichnen“, kündigt Manager Koch an. Damit verfügt das Team über gute Grundlagen, um eine starke Saison zu spielen.
 
Rote Raben Vilsbiburg
Kampfkraft und Engagement, positive Ausstrahlung auf und neben dem Spielfeld – so wollen die Roten Raben Vilsbiburg die direkte Playoff-Teilnahme sichern. Coach Jonas Kronseder, der mit Konstantin Bitter und Marco Geiger zwei neue junge Co-Trainer an die Seite bekommen hat, blickt neben der Bundesligasaison auch auf internationale Aufgaben - auf den Challenge Cup: „Wir schauen von Runde zu Runde. Für viele junge Spielerinnen ist es das erste Mal, dass sie im Europacup spielen. Das wird in der Gesamtbetrachtung – angesichts des engen Spielplans - eine Herausforderung werden.“ Um den bewältigen zu können, baut Geschäftsführer André Wehnert auf seine Kaderplanung. „Wichtig sind jene Spielerinnen, die geblieben sind, Lena Stigrot, Liana Mesa Luaces, Mona Elwassimy – sie sind Gesichter der Roten Raben, auch Nikol Sajdova und Quirine Oosterveld. Alle anderen sind gute, junge, erfolgshungrige Spielerinnen.“ Zu den neuen Gesichtern gehören die Außenangreiferin Srna Markovic und Zuspielerin Tess von Piekartz, die schon in der Vergangenheit in der Bundesliga überzeugt haben.
 
SC Potsdam
Umbruch- und Aufbruchsstimmung beim SC Potsdam: Neun neue Spielerinnen hat das Team verpflichtet, darunter die deutschen Nationalspielerinnen Saskia Hippe und Wiebke Silge. Trotzdem oder gerade deswegen „streben wir eine bessere Platzierung an als in der vergangenen Saison“, sagt Sportdirektor Toni Rieger. Das bedeutet mindestens Platz vier. „Dafür brauchen wir Power und Willen.“ Neu ist aber nicht nur der Kader. Potsdam wird in der MBS-Arena auf einem neuen Gerflorboden spielen und ein neues LED-Bandensystem im Einsatz haben. Die Vorbereitung lief auf sportlicher Ebene eher durchwachsen – ein dritter Platz beim hauseigenen Masters und nur ein sechster und damit letzter Rang beim Vorbereitungsturnier in Dippoldiswalde stehen zu Buche. Da ist aber Wiebke Silge nicht dabei gewesen, die noch bei der Nationalmannschaft weilte.
 
Schweriner SC
Eigentlich ist das Ziel immer ein Titelgewinn, das ist auch in diesem Jahr nicht anders beim zehnmaligen Deutschen Meister. Seit zwei Jahren warten die Volleyballerinnen vom Schweriner SC nun schon auf einen Erfolg. Für die anstehende Spielzeit wurde deswegen ein neuer Weg bei der Kaderplanung eingeschlagen. Neben Rückkehrerin Denise Hanke, der aus Frankreich kommenden Topathletin Ariel Turner und der talentierten Amerikanerin Tabitha Love will man in dieser Saison auf den eigenen Nachwuchs setzen. International will das Team die Leistung aus dem letzten Jahr wiederholen. „Wir möchten natürlich gerne wieder ins Halbfinale des Europapokals, auch wenn das aufgrund des engen Spielplans sehr anstrengend wird und dementsprechend auch Zeit für die eigentliche Trainingsarbeit wegfällt. Aber die anderen Teams haben ein ähnliches Pensum, sodass die Chancen am Ende für alle ähnlich sind“, so SSC-Präsident Johannes-Meinhart Wienecke.
 
USC Münster
Mit der Verpflichtung von Michala Kvapilová ist dem USC Münster ein großer Coup gelungen. Die beste Scorerin der letzten Saison kommt vom SC Potsdam und wird auf der Annahme-Außen-Position sicherlich wieder für Furore sorgen. Zusammen mit Mittelblockerin Andrea Lakovic und Zuspielerin Amanda Sá soll sie ein wichtiger Baustein zur direkten Playoff-Qualifikation und der angestrebten Halbfinalteilnahme werden. Ausschlaggebend sei allerdings das Gesamtkonstrukt. „Wir werden ein ausgeglichenes Team präsentieren, in dem die Last auf vielen Schultern verteilt ist“, sagt Andreas Vollmer, der neue Cheftrainer beim USC Münster. Der Coach bringt auch gleich eine andere Spielsystematik in Annahme, Angriff und Abwehr mit. Somit wird viel davon abhängen, wie schnell das Team die Ideen Vollmers konstant in der Praxis umsetzen kann.
 
VC Wiesbaden
Unter die besten sechs Teams zu kommen, dieses Ziel gibt Wiesbadens Cheftrainer Dirk Groß für die Saison 2015/16 aus. „Alle fünf Neuzugänge sind wichtig für uns. Alyssa Longo, Celin Stöhr, Delainey Aigner-Swesey, Esther van Berkel und Liz Hintemann sind gekommen, um uns in dieser Saison weiter voranzubringen“, sagt Groß. Das junge Team will dynamischen und attraktiven Volleyball zeigen und auch international Eindruck hinterlassen. „Wir werden uns auf alle nationalen wie internationalen Wettbewerbe gut vorbereiten. Die Belastung wird für die gesamte Mannschaft natürlich sehr hoch sein, trotzdem ist die Teilnahme am CEV-Cup für alle Spielerinnen wichtig, um sich weiter verbessern zu können“, so der Trainer. Mit einer neuen Markenstrategie, einer verbesserten Kommunikation und neuen Strukturen für die vielen engagierten Helfer und Ehrenamtler will der VCW den stetig steigenden Anforderungen im Spielbetrieb gerecht werden. „Wir haben die lange Spielpause intensiv dazu genutzt, um uns in vielen strukturellen Bereichen weiter zu verbessern“, betont Nicole Fetting, Geschäftsführerin der VCW Spielbetriebs GmbH.
 
VC Olympia Berlin
Immer in Bewegung ist der Kader beim VC Olympia Berlin. Viele Spielerinnen haben den Bundesstützpunkt in Richtung Profiteams verlassen, deswegen werden acht neue Gesichter in der kommenden Saison Bundesligaluft schnuppern. Sieben Nachwuchstalente kommen aus der 2. Mannschaft, Sophie Dreblow und Lisa Senger wechseln aus Potsdam. „Unser Saisonziel ist es, die individuelle Entwicklung unserer Spielerinnen voranzubringen, um aus ihnen gute Profis, Nationalspielerinnen und Spielerpersönlichkeiten zu machen“, sagt Stützpunkttrainer Jan Lindenmair. „Wir werden mit jedem Spiel besser und kämpfen aufopferungsvoll um jeden Ball. Dabei haben wir Spaß und sind fokussiert – das sind die Dinge, die uns auszeichnen werden.“
 
VT Aurubis Hamburg
Viel Neues gibt es beim VT Aurubis Hamburg. Bis auf Nina Braack gehen die Nordlichter mit einem komplett neuen Kader in die kommende Saison. Unter anderem mit im Team sind die niederländische Diagonalangreiferin Karine Muijlwijk, die zu den besten Scorerinnen der Liga gehört, und die deutsche Volleyball-Hoffnung Denise Imoudu auf der Zuspielposition. „Wir wollen in der Meisterschaft 2015/16 den positiven Trend fortsetzen und über die Playoffs mindestens Platz acht erreichen“, sagt Präsident Horst Lüders. Und sein gleichberechtigter Kollege Volker Stuhrmann ergänzt: „Der Erfolg soll die finanzielle Zukunft des Bundesliga-Volleyballs am Standort Hamburg sichern helfen.“ Der Kampf um die Zukunft des Volleyballs in der Elbestadt - nach dem angekündigten Rückzug der Aurubis AG als Hauptsponsor - soll gleichwohl der Motor sein, guten Sport zu zeigen.
 
VolleyStars Thüringen
„Uns wird auszeichnen, dass die Qualität auf einem guten Level sehr ausgeglichen ist und jede Spielerin eine Führungsrolle übernehmen kann“, sagt Teammanager Sebastian Leipold von den Volleystars Thüringen. Saisonziel Nummer eins sei in jedem Fall der Klassenerhalt, bestenfalls sieht man sich auf Rang sieben. Helfen soll das junge deutsche Talent Michelle Petter. Die 18-Jährige soll an der Seite der erfahrenen Miloslava Lauerova auf der Libero-Position zum Einsatz kommen. Neu ist auch die tschechische Nationalspielerin Veronika Trnkova, die mehr Qualität in den Mittelblock bringen soll. Mit Andreas Renneberg steht zudem in alter Tradition ein junges Trainertalent an der Seitenlinie, der seinen ersten Cheftrainer-Posten antritt. „Durch die Veränderung auf der Trainerposition und somit die Teilung des Managements und der sportlichen Abteilung, haben wir wieder mehr Potenzial für individuelle Arbeit mit den Athletinnen. Dadurch gewinnen wir an Entwicklungspotenzial“, so Leipold.

Von:  dvl

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