Im Mittelpunkt: Gergely Chowanski, Trainer und Zuspieler der Wuppertal TItans. Foto: Herfet

11Mar2010

Vorbereitung auf die nächsten Highlights

Patrick Steuerwald ist es in den letzten Tagen schwer gefallen, zur Normalität des Bundesliga-Alltages zurück zu finden. Zu überwältigend waren die Eindrücke für den Zuspieler von Generali Haching bei seinem zweiten Pokalsieg (3:2 gegen evivo Düren) am letzten Sonntag im GERRY WEBER STADION in Halle/Westfalen: „Die Stimmung war dieses Mal noch krasser als im Jahr zuvor. Es war tierisch laut und intensiv, nach fünf Sätzen war ich völlig fertig. Und so richtig – das muss ich ganz ehrlich zugeben – habe ich mich bis heute nicht erholt”, schrieb er in einem Blog.
 
Spätestens am Samstag wird er es aber schaffen müssen, dann sind die Hachinger beim Tabellen-Letzten Wuppertal TITANS (ab 20 Uhr) gefordert. Der will sich keineswegs bereits geschlagen geben, wie Spielertrainer Gergely Chowanski im untenstehenden Interview verrät: „Chancen haben wir gegen Jeden, nur müssen wir es auch mal zu Ende bringen.” Für Haching ist es die letzte Probe vor dem Gipfeltreffen am Mittwoch in eigener Halle gegen den VfB Friedrichshafen. Die Häfler bereiten sich in einem Heimspiel am Samstag (ab 19.30 Uhr) auf das Duell des Meisters 2009 gegen den Pokalsieger 2009 und 2010 vor.
 
Am vorletzten Spieltag der Normalrunde geht es auch weiterhin um Punkte und Plätze für die Play-off-Runde. Sicher dabei sind Friedrichshafen, Haching, evivo Düren, der SCC Berlin und EnBW TV Rottenburg. Letzterer erwartet am Sonntag (ab 18 Uhr) Düren. Berlin trifft daheim auf den Moerser SC (Spielbeginn 16 Uhr, live auf www.spobotx.tv). Im direkten Kampf um einen Platz in den Play-offs stehen sich der VC Franken und die RWE Volleys Bottrop (Samstag, ab 19.30 Uhr) sowie der TV Bühl und die Netzhoppers Königs Wusterhausen (Samstag, ab 20 Uhr) gegenüber. Wer es nicht in die Runde der besten Acht schafft, muss in der Play-down-Runde der letzten Vier um den Klassenverbleib kämpfen. Wie die Wuppertal TITANS, deren Coach hier über die Lage bei den Bergischen spricht.


Gergely Chowanski (Wuppertal TITANS): „Noch ist alles möglich”

Herr Chowanski, gibt es eine Erklärung für den Tabellenstand Ihres Teams?
Wenn wir eine hätten, gäbe es auch Ansatzpunkte, um es besser zu machen. Es waren letztlich zu viele einzelne Bausteine, die zu dieser Situation geführt haben.

Welche meinen Sie damit?
In der letzten Saison hatten wir nur sieben Spieler, jetzt waren es vierzehn. So viele Spieler sind bei anderen normal, aber für uns war es eine Umstellung, die Neuen zu integrieren. Dann kam Verletzungspech dazu. Auch eine normale Sache, wie sie überall vorkommt. Aber es macht es nicht leichter, wenn jetzt beispielsweise auch noch Gerrit Zeitler bis zum Saisonende ausfällt. Dann kam noch der Trainerwechsel hinzu, als ich Anfang November für Jens Larsen den Regiestuhl übernommen habe.

Drei Siege in zwanzig Spielen sind eine magere Ausbeute.
Stimmt. Aber wir spielen keinen schlechten Volleyball. Wir können gegen jeden Gegner führen, haben das auch in einigen Spielen geschafft. Aber wenn es 22:22 steht, dann müssen wir es auch einmal erfolgreich zu Ende bringen.
 
Wie vermitteln Sie das den Spielern?
Wir haben schon alles versucht, auch die Arbeit mit einem Sportpsychologen. Vielleicht haben wir schon zu viel ausprobiert. Ich sage den Jungs jetzt immer: Kommt raus der verkrampften Situation, gewinnen zu müssen. Sagt Euch lieber, dass Ihr gewinnen könnt.
 
Kommen Sie mit der Doppelrolle Zuspieler und Trainer gut klar?
Für mich ist es zumindest einfacher, als für die jungen Spieler. Normalerweise kommst Du als neuer Spieler zu einem Verein, wo Dich ein Trainer und ein Co-Trainer erwarten. Die stehen am Spielfeldrand und können wenigstens mit Blickkontakt helfen. Das kann ich nicht leisten, wenn ich selbst auf dem Feld stehe.
 
Würden Sie diese Rolle in der kommenden Saison auch übernehmen?
Ja, aber nur mit anderen personellen Strukturen. Ich habe jetzt keinen Co-Trainer oder brauche dann zumindest einen zweiten guten Zuspieler, der mich in der Rolle entlastet. Merten Krüger liefert als zweiter Mann auf der Position eine tolle Leistung, aber er ist mit 19 Jahren noch recht jung und kann noch nicht die notwendige Erfahrung haben.  

Wuppertal hat eine lange Volleyball-Tradition. Aufgestiegen 1978 als TSV Bayer Leverkusen, 1992 der Umzug nach Wuppertal. Wie würde die Zukunft aussehen nach einem Abstieg in die 2. Liga?
Wenn wir eine Mannschaft zusammen kriegen, die gleich wieder aufsteigen kann, und wenn das Konzept stimmt, geht es auf jeden Fall weiter. Unser Management mit Thorsten Westhoff und Lars Dinglinger leistet gute Arbeit. Aber die Partner müssen schon mitziehen. Dann wird es auch in Zukunft erstklassigen Volleyball bei uns geben.

Von:  DVL/weg

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