Endlich darf Hamburg Trainer Jean-Pierre Staelens jubeln. Foto: www.vt-aurubis-hamburg.de

19Nov2012

1. Liga Frauen: Hamburg stürzt Spitzenreiter Dresden

Viel unterschiedlicher hätten die Gemütslagen der Spielerinnen von VT Aurubis Hamburg auf der einen und des Dresdner SC auf der anderen Seite nach dem Duell kaum sein können. Die  Hamburgerinnen feierten den 3:2 (22:25, 25:17, 26:24, 15:25, 15:11)-Überraschungssieg in der Toppartie des 5. Spieltags gegen den Tabellenführer wie eine Erlösung; die DSC-Akteurinnen waren nach dem kräftezehrenden Fünf-Satz-Spiel am Boden zerstört. „Die Akkus sind völlig am Ende”, sagte Dresdens Trainer Alexander Waibl zu DVL-live.tv. „Man muss den Mädels nur in die Augen sehen, da sieht man wie leer die sind.”

Durch die erste Liga-Niederlage der Saison rutschte der Vizemeister von der Spitzenposition auf Rang drei. Schwerin und Wiesbaden, die ihre Partien auswärts jeweils 3:1 gewannen, zogen an den Dresdnerinnen vorbei. Hamburg verbesserte sich durch den zweiten Saisonsieg auf Rang neun. Nach dem völlig verkorksten Saisonstart konnte man förmlich greifen, wie sich Stimmung und Selbstvertrauen steigerten: Endlich ist der Knoten geplatzt. „Der Sieg ist unglaublich wichtig”, sagte Hamburgs Trainer Jean-Pierre Staelens. „Wir hatten leider in der Vorbereitung Probleme und haben uns erst von Spiel zu Spiel steigern können – ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft”, sagte der Belgier. „Jetzt ist das Vertrauen da, da wird auch das Training viel angenehmer verlaufen.” Ein Sonderlob gab es für Zuspielerin Mareike Hindriksen, die wegen der Verletzung von Femke Stoltenborg seit Wochen allein alle Last auf der Zuspielposition trägt.

DSC-Trainer Waibl mit keinem Element zufrieden
Dresden brach hauptsächlich die schwache Annahmeleistung das Genick. Vor allem Friederike Thieme produzierte zu viele Fehler. Doch Alexander Waibl, dem gleich mehrere Leistungsträgerinnen fehlen, bemängelte auch Verteidigung, Blockarbeit sowie Durchschlagskraft im Angriff.

Knackpunkt der Partie war der dritte Satz, in dem Dresden bereits einen Satzball hatte, dann jedoch die Hamburgerinnen ihrerseits die erste Chance zum Satzgewinn nutzten. 1,96-Meter-Frau Imke Wedekind blockte einen Schnellangriff von Stefanie Karg. „Mit einer 2:1-Führung hätten wir vielleicht noch die nötige Energie gehabt, das durchzuziehen”, sagte Alexander Waibl, der das vierte Mal in Folge in Hamburg verlor.

Stuttgart ohne Libera Evelyn Delogu
Profitiert von der Dresdner Niederlage haben der Deutsche Meister Schweriner SC und der VC Wiesbaden. Der Titelverteidiger aus Schwerin gewann sein Auswärtsspiel bei Allianz MTV Stuttgart mit 3:1 (27:25, 18:25, 25:18, 25:18). Die Norddeutschen sind damit nun das einzige Team ohne Punktverlust in dieser Saison. Gegner Stuttgart begann stark, musste sich dann aber der Klasse des SSC beugen.

Mittelblockerin Alessandra Jovy-Heuser sagte nach der Partie: „Wir haben super angefangen, jede hat toll gefightet, hat alles gegeben, was sie hatte. Am Schluss ist uns etwas die Puste ausgegangen. Jetzt müssen wir daran arbeiten, dass wir unsere Leistung konstant durchhalten, dann bin ich mir sicher, dass wir jeden schlagen können.” Stuttgart musste erstmals ohne Libera Evelyn Delogu auskommen, die sich im Spiel gegen Potsdam einen Kreuzbandriss zuzog und wohl bis zum Saisonende ausfällt. Vertreten wurde Delogu von Außen-Annahme-Akteurin Silvana Olivera. „Silvana hat das super gemacht, sie hat der Mannschaft geholfen“, sagte Alessandra Jovy-Heuser. Doch man könne ihre Leistung natürlich nicht mit der der zuletzt besten Libera der Liga vergleichen.

Wiesbaden setzte seine Erfolgsserie fort, gewann auch das sechste Pflichtspiel in Serie und bleibt das Überraschungsteam der Liga. Beim 3:1 (25:21, 25:21, 20:25, 25:19) in Berlin-Köpenick hatte das Team von Trainer Andreas Vollmer nur im dritten Satz ernsthafte Probleme und schob sich durch den Erfolg auf Rang zwei der Tabelle. Zwischenzeitlich betrug der Rückstand in Durchgang drei bereits zehn Punkte. Doch die Wiesbadenerinnen kamen bereits gegen Ende dieses Satzes wieder besser ins Spiel. Außenangreiferin Tanja Großer und Zuspielerin Meredith Schamun brachten neuen Schwungs auf Feld. Diesen Elan nahm der VCW mit in den vierten Satz, in dem tolle Abwehraktionen und eine Aufschlagserie von Schamun für den Erfolg sorgten.

Raben klettern auf Rang vier, Suhl bleibt sieglos
Die Roten Raben Vilsbiburg kletterten durch den überlegenen 3:0 (25:15, 25:16, 25:14)-Erfolg gegen den SC Potsdam auf Rang vier. „Die Potsdamer fanden heute nicht zu ihrem Spiel, das war mit ein Grund für das sehr deutliche Endergebnis“, sagte Raben-Trainer Guillermo Gallardo. „Dazu ist die Intensität unseres Spiels ausschlaggebend für unsere derzeitigen Erfolge, wir arbeiten als Team sehr gut zusammen.” Libera Lenka Dürr und Liana Mesa Luaces waren die auffälligsten Spielerinnen beim Dritten der Vorsaison.

Der USC Münster gewann gegen den weiter sieglosen VfB Suhl 3:2 (28:26, 25:22, 19:25, 14:25, 15:6). Die Westfälinnen taten sich dabei schwerer als erwartet. Immerhin holten sich die Suhlerinnen die ersten zwei Satzgewinne dieser Spielzeit, doch die Bilanz mit sieben Niederlagen aus sieben Pflichtspielen ist ernüchternd. Alemannia Aachen erledigte seine Pflichtaufgabe gegen den VC Olympia Berlin erwartungsgemäß souverän mit 3:0 (25:15, 25:17, 25:15).

Ergebnisse 1. Liga Frauen
VT Aurubis Hamburg - Dresdner SC 3:2 (22:25, 25:17, 26:24, 15:25, 15:11)
Köpenicker SC Berlin - VC Wiesbaden 1:3 (21:25, 21:25, 25:20, 19:25)
Alemannia Aachen - VCO Berlin 3:0 (25:15, 25:17, 25:15)
Rote Raben Vilsbiburg - SC Potsdam 3:0 (25:15, 25:16, 25:14)
Allianz MTV Stuttgart - Schweriner SC 1:3 (25:27, 25:18, 18:25, 18:25)
USC Münster - VfB Suhl 3:2 (28:26, 25:22, 19:25, 14:25, 15:6)

Die kommenden Termine
Champions League Frauen
22.11. | 18:00 | Eczacibasi VitrA ISTANBUL/TUR - DRESDNER SC
21.11. | 19:00 | SCHWERINER SC - Robur Tiboni URBINO/ITA (Arena Schwerin)
CEV-Cup Frauen
20.11. | 18:00 | Baki-Azeryol Baku/AZE - Rote Raben VILSBIBURG
Challenge Cup Frauen
21.11. | 20:00 | Spodnja Savinjska Sempeter/SLO - VT Aurubis Hamburg           
21.11. | 19:00 | Hapoel Kfar Saba/ISR - USC Münster
1. Liga Frauen
24.11. | 16:00 | VCO Berlin - Köpenicker SC Berlin | Sporthalle Anton-Saefkow-Platz
24.11. | 17:30 | Dresdner SC - Alemannia Aachen | Margon Arena
24.11. | 18:30 | SC Potsdam - USC Münster | MBS-Arena Potsdam
24.11. | 19:00 | Schweriner SC - VC Wiesbaden | ARENA Schwerin
24.11. | 19:30 | VfB Suhl - VT Aurubis Hamburg | Sporthalle Wolfsgrube
24.11. | 19:30 | Allianz MTV Stuttgart - Rote Raben Vilsbiburg | SCHARRena Stuttgart

Von:  DVL

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