Matthias Münz (rechts) wurde als Trainer von Chemie Volley Mitteldeutschland beurlaubt.

14Mar2013

1. Liga Männer: Münz muss gehen – Rottenburg in den Play-offs

Die Play-offs in der Bundesliga der Männer können beginnen: Mit dem TV Rottenburg steht auch der letzte der acht Teilnehmer für den Kampf um die Meisterschaft fest. Die Schwaben gewannen am Mittwochabend das dritte und entscheidende Pre-Play-off-Duell mit 3:2 (26:24, 23:25, 17:25, 25:23, 15:11) gegen die Netzhoppers KW-Bestensee. „Ich bin überglücklich. Dieses Team und unsere Fans genauso”, sagte TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger.

Während Rottenburg nun gegen DVV-Pokalsieger Generali Haching um den Halbfinaleinzug spielt, kämpfen die Netzhoppers gegen Chemie Volley Mitteldeutschland in den Play-downs um den Klassenverbleib. Letztere haben allerdings erst noch eien Personalentscheidung zu verdauen, das meldet die Mitteldeutsche Zeitung

Kofferpacken hieß es am Mittwoch bei Trainer Matthias Münz. Am Abend verabschiedete er sich in der Jahrhunderthalle in Spergau noch von der Mannschaft und heute geht es zurück in seine Heimat nach Berlin. Volleyball-Bundesligist Chemie Volley Mitteldeutschland (CVM) teilte Mittwochfrüh mit, dass Münz mit sofortiger Wirkung beurlaubt wurde. Der Vereinsvorstand habe damit auf die Ergebnisse der Pre-Playoff-Spiele und der damit verbundenen verpassten Teilnahme an der Meisterschaftsrunde reagiert. Das Saisonziel wurde mit dem Nicht-Erreichen der Playoff-Runde klar verfehlt. Matthias Münz, der bei den Spergauer Piraten noch Vertrag bis zum 30. Juni dieses Jahres hat, war von der Entscheidung des Vereins nicht überrascht: „Wenn man das Saisonziel nicht erreicht, muss man mit so etwas rechnen. Ich kann verstehen, dass der Verein so handelt. Denn so muss er sich hinterher nicht den Vorwurf gefallen lassen, nicht alles probiert zu haben.“ In den verbleibenden Saisonspielen geht es für die Piraten nur noch darum, die Klasse zu halten. Für die Vorbereitung auf die entscheidenden Spiele um den Klassenerhalt wurde Daniel Lang, der Trainer der 2. Mannschaft, vom Verein betraut.

Zum Start der Play-off-Runde überträgt DVL-live.tv das wohl offenste der vier Viertelfinalduelle: Am Samstag, 20 Uhr, empfängt der TV Ingersoll Bühl den Moerser SC. Die Bühler „Bisons” sind derzeit der aufstrebendste aller mittelständischen Bundesligisten. Der DVL-Presseservice hat mit Manager Georgios Vlachojannis über aufregende Spiele, die Entwicklung des Hauptrunden-Vierten und den Traum vom Halbfinale gesprochen.

Herr Vlachojannis, die Großsporthalle Bühl ist vor dem Play-off-Auftakt gegen den Moerser SC beinahe ausverkauft, nur noch einige Stehplatz-Tickets sind zu haben. Verfolgen Sie das Spiel eigentlich lieber im Sitzen oder im Stehen?
Immer im Stehen. Ich habe meinen Platz mitten in der Halle, genau neben dem DJ. Ich brauche viel Wasser, wenn ich nervös bin, muss ich immer was trinken. Ein Six-Pack stilles Wasser geht pro Spiel schon drauf. Aber zurück zu den Stehplätzen: Viele unserer Fans stehen gern, weil man das Spiel auf dem Oberrang sehr gut verfolgen kann. Wir hatten am letzten Hauptrunden-Spieltag bereits 1700 Zuschauer in der Halle - davon 650 Stehplätze. Ich gehe davon aus, dass wir auch gegen Moers wieder ausverkauft sind.

Ein Trailer auf Ihrer Webseite stimmt emotional auf die K.o.-Duelle ein. Was bedeutet das Play-off-Viertelfinale für den Verein?
Für uns ist das ein riesiges Ding. Wir hatten in dieser Spielzeit unsere erfolgreichste Saison mit Rang vier in der Hauptrunde. Dadurch haben wir den Vorteil, dass wir zwei Heimspiele hätten, wenn es zu einer dritten entscheidenden Partie kommen sollte. Im vergangenen Jahr sind wir ja im Viertelfinale gegen Moers ausgeschieden, da war es genau andersherum. Das kann also ganz wichtig sein. Die Leute in Bühl sind ganz begeistert vom Volleyball. Schon vor anderthalb Wochen war das letzte Sitzplatzticket weg - der Run auf die Karten ist sehr groß.

Sie spielen seit dieser Saison in einer neuen Halle, haben mit Ingersoll das Namensrecht an einen Sponsor verkauft und vermarkten den Verein neuerdings als „Bisons”. Wohin führt der Weg des Volleyballs in Bühl?
Wir planen immer in kleinen Schritten, lernen jedes Jahr dazu. Das ist wie in einer Firma, die entwickelt sich ja auch nicht von 100.000 Euro Umsatz auf 20 Millionen, sondern sukzessive. So passen wir Stück für Stück die Rahmenbedingungen an, was die Geschäftsstelle betrifft, Ticketverkauf oder Marketing. Wir versuchen immer neue Bausteine hinzuzufügen, das ist uns in diesem Jahr wieder gelungen.

Und sportlich?
Die Mannschaft hat sich in der Hauptrunde ebenso peu á peu gesteigert. Wir sind ja nicht besonders gut gestartet, das war uns aber klar. Wir haben bewusst an unserem Konzept festgehalten, junge Spieler zu uns zu holen, die hier in die Region passen und von uns ausgebildet werden wollen. Paradebeispiel dafür ist Marvin Prolingheuer, der in Moers viel auf der Bank saß und sich bei uns zum Stammspieler entwickelt hat.

Prolingheuer ist einer von nur drei deutschen Akteuren im Kader. Planen Sie in Zukunft, auch mehr deutschen Talenten eine Chance zu geben?
Klar wollen wir auf deutsche Talente setzen. Aber die wachsen auch nicht auf den Bäumen. Und richtig gute Talente wie Tom Strohbach oder Simon Hirsch gehen dann lieber gleich zu Generali Haching, wo sie die Chance haben, europäisch zu spielen. Wir wollen mittelfristig zur Adresse werden, für die sich die Talente entscheiden, um sich zu entwickeln, Spielanteile zu bekommen und weil sie vor so einem begeisterungsfähigen Publikum spielen wollen, wie wir es hier in Bühl besitzen. Da kommt unglaublich viel Emotion von den Rängen auf das Spielfeld.

Welche Ziele haben Sie sich gemeinsam mit Trainer Ruben Wolochin und der Mannschaft für die Play-offs gesteckt?
Jeder unserer Spieler träumt davon, ins Halbfinale zu kommen. Und wir im Vorstand wünschen es uns auch mit jeder Faser. Das Saisonziel war mindestens Rang sechs, damit wir nicht in die Pre-Play-offs müssen. Das haben wir übertroffen. Jetzt können wir uns mit dem Halbfinaleinzug den Bonus holen und brauchen überhaupt nicht nervös in die Spiele gehen. Aber wir haben im Pokalfinale gesehen, dass Moers enorm fighten kann. Die Mannschaft hat gute Spieler – das wird eine harte Nuss für uns. Ich mahne, Moers als leichten Gegner zu betrachten, nur weil sie in der Hauptrunde einen Platz hinter uns waren.

Die Ergebnisse – 1. Liga Männer, Pre-Play-offs (3. Spiel)
13.03. | TV Rottenburg – Netzhoppers KW-Bestensee | 3:2 (26:24, 23:25, 17:25, 25:23, 15:11)

Play-off-Viertelfinale (Modus: „best of three”), 1. Spiel
16.03. | 19:30 | VfB Friedrichshafen – evivo Düren | ZF Arena
16.03. | 20:00 | TV Ingersoll Bühl – Moerser SC | Großsporthalle Bühl (live bei DVL-live.tv)
17.03. | 16:00 | Berlin Recycling Volleys – VC Dresden | Max-Schmeling-Halle
17.03. | 16:00 | Generali Haching – TV Rottenburg | Generali Sportarena

2. Spiel: 23./24.03. 2013
evtl. 3. Spiel: 27.03. 2013

Play-downs:
23./24.03. – max. 06./07.04.
Chemie Volley Mitteldeutschland – Netzhoppers KW-Bestensee

Von:  DVL/weg

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