Als Mannschaft stark: Potsdam will gegen Schwerin die Sensation schaffen

09Apr2013

1. Liga Frauen: Schwerin und Raben müssen zittern

Der Play-off-Modus kann gnadenlos sein. Ähnlich wie bei einer Relegation im Fußball kann sich ein Team in kurzer Zeit um den Lohn einer gesamten Saison bringen oder aber eine ganze Spielzeit zum Positiven wenden. „Der Spielmodus bringt es mit sich, dass die Roten Raben Vilsbiburg innerhalb von fünf Tagen alles verlieren können, was sie sich in der Normalrunde erspielt haben”, sagt Hamburgs Interimstrainer Helmut von Soosten.

Nach dem überraschenden 3:0-Sieg im zweiten Play-off-Duell fordern die Hamburgerinnen die Gastgeber aus Niederbayern an diesem Mittwoch (20 Uhr) zum entscheidenden Duell um die Halbfinal-Teilnahme heraus. Mit nur drei Niederlagen in der Hauptrunde ist Vilsbiburg einer der ambitioniertesten Titelfavoriten. Hamburg dagegen spielte bis dato eine verkorkste Saison, musste nach einem Katastrophenstart den Trainer wechseln und rettete sich erst über die Pre-Play-offs ins Viertelfinale. „Für uns gilt spätestens seit Samstag, dass Totgesagte länger leben. In den Pre-Play-offs sind wir gegen einen Gegner, der uns zuvor zweimal 3:0 besiegt hatte, zurückgekommen und haben jetzt eine ähnliche Ausgangslage”, sagt von Soosten.

„Auch Vilsbiburg hatte uns in der Normalrunde zweimal mit 3:0 bezwungen - jetzt sind wir an der Reihe. Vilsbiburg kann bei der Ausgangslage nur verlieren, wir dagegen wollen mit der notwendigen Lockerheit die Leistung vom Samstag erneut abrufen.” Auch Hamburgs Präsident Horst Lüders sagt optimistisch: „Wir glauben fest an unsere reelle Chance für ein Weiterkommen.”

Vilsbiburg ist nun nach dem wenig couragierten und engagierten Auftritt in Hamburg im psychologischen Nachteil. Der Meister von 2008 und 2010 stand in den vergangenen fünf Jahren immer mindestens im Halbfinale, da wäre ein Viertelfinal-Aus – zumal nach der starken Hauptrunde - eine mittlere Katastrophe.

Vilsbiburg kann sich höchstens damit trösten, dass es auch Meister und Pokalsieger Schwerin nicht besser geht. Die Schwerinerinnen – in der Hauptrunde das Nonplusultra - müssen nachsitzen und am Mittwoch (19 Uhr im 1-Kamera-Stream auf DVL-live.tv) im K.o.-Spiel gegen den SC Potsdam um den Halbfinaleinzug kämpfen.

Überraschend hatte Schwerin den Auftakt vor heimischem Publikum mit 2:3 verloren und sich am vergangenen Samstag in der voll besetzten Potsdamer MBS-Arena durch einen Tie-break-Sieg nur mit Mühe in ein drittes Spiel gerettet. Überraschenderweise ließ sich der sonst so souveräne Favorit aus Mecklenburg in beiden Partien eine 2:0-Führung aus der Hand nehmen.

Bereits im Vorjahr war Schwerin im Viertelfinale gegen Suhl am Abgrund gewandelt. Der Nordklub hatte das Halbfinale erst im damals entscheidenden Golden Set erreicht - ein Schlüsselerlebnis für den Meistertitel. Vor dem dritten Aufeinandertreffen mit Potsdam sagt Schwerins Coach Teun Buijs: „Dass wir dem Druck standhalten können, haben wir am Sonntag bewiesen. Wir glauben an uns, wissen, dass wir ein super Team sind, das diese Saison schon überragende Spiele gespielt hat und es schaffen kann. Außerdem haben wir den Heimvorteil auf unserer Seite, den wir nutzen wollen und auch nutzen werden."

Der überraschend starke Underdog Potsdam kann ohne Druck nach Schwerin reisen. Trainer Alberto Salomoni sagt: „Wir glauben an unsere Chance und werden alles probieren. Wenn wir noch einmal ans Limit gehen können, sind wir mit Schwerin auf einer Ebene. Ich bin fasziniert von den bisherigen beiden Partien."

 

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