Da war die Suhler Welt noch in Ordnung: Claudia Steger und Fans nach dem Pokal-Halbfinalsieg. Foto: photo@dynamics-suhl.de

02Apr2014

Drei Aufsteiger stellen Lizenzanträge für die 1. Ligen

Bei der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) sind fristgerecht 24 Anträge für eine Lizenz in den 1. Bundesligen eingegangen. Um einen Platz im Oberhaus der Männer bewerben sich drei Aufsteiger. DVL-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung bedauert, dass die langjährigen Bundesligisten Moerser SC (Männer) und VolleyStars Thüringen (Frauen) keinen Lizenzantrag gestellt haben und weist die von dem Thüringer Club gegen die DVL erhobenen Vorwürfe zurück. Dazu gibt es auch eine Aussage von Ingolf Rust, Geschäftsstellenleiter der VolleyStars Thüringen – siehe unten.

Dreizehn Vereine haben eine Lizenz für die 1. Liga der Männer beantragt. Mit dem Meister der 2. Bundesliga Nord Männer, den Netzhoppers KW-Bestensee, der zweitplatzierten SVG Lüneburg sowie dem TSV Herrsching, der bis dato den dritten Platz der Südstaffel belegt, wollen gleich drei Mannschaften aufsteigen und die derzeit verwaisten Plätze im Oberhaus besetzen. „Wir freuen uns, dass das Interesse an der 1. Liga der Männer nach wie vor groß ist. Mit dem erstmals durchgeführten Vorlizenzierungsverfahren haben wir die Aufsteiger eng auf dem Weg zum Lizenzantrag begleitet. Das Instrument hat die erhoffte Wirkung erzielt”, zeigt sich DVL-Präsident Michael Evers zufrieden.

Für die 1. Bundesliga der Frauen sind elf Lizenzanträge eingegangen. DSHS SnowTrex Köln, einziger Teilnehmer an der Vorlizenzierung, hat keinen Lizenzantrag gestellt und würde mit dem aktuellen siebten Tabellenplatz in der Nordstaffel auch nicht die sportlichen Voraussetzungen für den Aufstieg erfüllen. Der Absteiger VT Aurubis Hamburg hat einen Antrag auf Verbleib in der 1. Bundesliga gestellt.

Die vom Bundesligisten VolleyStars Thüringen am 1. April in einer Pressemitteilung erhobenen Vorwürfen gegen die DVL weist deren Geschäftsführer Klaus-Peter Jung zurück. Der Verein hatte ausgeführt, dass die vom DVL-Vorstand verweigerte Ausnahmegenehmigung für die Spielhalle ein Grund für die Entscheidung gewesen sei, keine Lizenz zu beantragen. Jung erklärt hierzu, dass die DVL vier Tage vor dem Ablauf der Lizenzantragsfrist mit zwei Bedingungen konfrontiert worden sei. Zum einen forderte der Verein die Verlängerung der Ausnahmegenehmigung für die Spielhalle, zum anderen die Rücknahme der Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro aus dem Lizenzierungsverfahren der zu Ende gehenden Saison.

„Wir haben dem Verein mitgeteilt, dass sich der Vorstand in seiner regulären Sitzung am 4. April mit den Anträgen befassen wird. Wir haben jedoch nicht entschieden, wie der Verein in seiner Pressemitteilung ausführt, für die Saison 2014/15 keine Ausnahmegenehmigung mehr zu erteilen”, so Jung. Im Übrigen sei der Verein bereits im April des Jahres 2011 darüber informiert worden, dass die aktuelle Ausnahmegenehmigung zur Saison 2013/14 auslaufen wird und man dann über neue Kriterien zur Erteilung von Ausnahmegenehmigungen beraten werde.

„Für die Rücknahme der Geldstrafe gibt es überhaupt keine rechtliche Grundlage”, wehrt sich Jung gegen das Vorgehen der VolleyStars Thüringen: „Wir würden damit das von den Vereinen selbst beschlossene Regelwerk in Frage stellen und uns fortwährend unglaubwürdig machen”.

Gegenüber der vm-Redaktion sagte VST-Geschäftsstellenleiter Ingolf Rust am Dienstagabend: „Der Vorstand hat sehr lange und intensiv über diese Schritte diskutiert und sich schwer getan mit der Entscheidung. Aber mit der Strafe vor Augen kann der Verein keine weiteren Risiken eingehen.” Nach der Kooperation des VfB Suhl mit dem SWE Volley-Team wurden in dieser Saison Erstligaspiele in der Erfurter Halle ausgetragen, die die von der DVL erforderte Hallenhöhe von neun Metern garantiert. In der Suhler Wolfsgrube werden gerade mal 7,56 Meter erreicht.

Mit dem Umzug sind aber Probleme verbunden, weshalb ein ständiges Spielen in Erfurt nicht möglich sei, sagt Rust: „Wir zahlen das dreifache an Hallenmiete, haben nicht den Zuschauerzuspruch wie in Suhl, und das TV-Podest steht auf der falschen Hallenseite, so dass unsere Premiumsponsoren mit ihren Werbebanden nicht im TV zu sehen sind.” Eine komplette Saison in Erfurt zu spielen, sei unter diesen Umständen nicht möglich, so Rust. 

Am Freitag, 4. April, wird der DVL-Vorstand über die vorliegenden Lizenzanträge beraten. Die 1. Bundesligen spielen laut Lizenzstatut mit einer Staffelstärke von je zwölf Mannschaften. Der VC Olympia Berlin nimmt mittels Sonderspielrecht als zusätzliche, dreizehnte Mannschaft am Spielbetrieb der Männer teil, bei den Frauen sind es inklusive der Berliner Talentschmiede elf Teams. Nächste Etappe des Lizenzierungsverfahrens ist der 15. April, bis zu dem die Antragssteller ihre wirtschaftlichen Lizenzierungsunterlagen einreichen müssen.

Die Lizenzanträge im Überblick:
Frauen:
Allianz MTV Stuttgart, Dresdner SC, Ladies in Black Aachen, Köpenicker SC Berlin, Rote Raben Vilsbiburg, SC Potsdam, Schweriner SC, USC Münster, VC Wiesbaden, VT Aurubis Hamburg,  VC Olympia Berlin (Sonderspielrecht)

Männer: Berlin Recycling Volleys, CV Mitteldeutschland, evivo Düren, Generali Haching, Netzhoppers KW-Bestensee, VfB Friedrichshafen, SVG Lüneburg, TSV Herrsching, TV Ingersoll Bühl, TV Rottenburg, VC Dresden, VSG Coburg/Grub, VC Olympia Berlin (Sonderspielrecht)

Von:  DVL

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