Heike Beier versucht, sich im Angriff gegen eine Japanerin durchzusetzen. Foto: FIVB

02Oct2014

Frauen-WM: Ende aller Finalrundenträume nach 2:3 gegen Japan

Nur kühne Optimisten haben ohnehin noch daran geglaubt, dass der deutschen Mannschaft bei der WM in Italien die Teilnahme am Final Six gelingt, nun ist auch der letzte Funken Hoffnung erloschen. Durch ein 2:3 (25:23, 24:26, 19:25, 25:16, 11:15) gegen Japan hat die DVV-Auswahl die fünfte Niederlage in sieben Spielen kassiert und kommt in der Zwischenrundengruppe E auf nur drei Zähler. China, Italien und die Dominikanische Republik sind nicht mehr zu erreichen, die ersten Drei qualifizieren sich für die dritte Runde. Für Deutschland geht es nur noch darum, sich am Samstag gegen Belgien und Sonntag gegen Aserbeidschan mit Siegen zu verabschieden. Schließlich können noch ein paar Punkte in der Weltrangliste gesammelt werden.

Dass es gegen asiatische Mannschaften immer ein zähes Unterfangen ist, weil sie so ungemein abwehrstark sind, ist bekannt. Nicht anders war es auch am Donnerstag im Palatrieste. Lange Ballwechsel prägten die Partie, was aber auch an den unzureichenden Qualitäten der deutschen Spielerinnen lag. „Wir sind im Angriff einfach nicht gut genug, aus einer schwachen Annahme finden wir grundsätzlich zu wenig Lösungen”, so Bundestrainer Giovanni Guidetti, der mit den anderen Elementen wie Block, Abwehr, Zuspiel und Aufschlag zufrieden war.

Wie mangelhaft die Ausbeute im Angriff mitunter war, zeigt sich beispielsweise an der Statistik einer Margareta Kozuch im dritten Satz: elf Angriffe, nur einen erfolgreich verwandelt, macht neun Prozent Effektivität. So ein Satz als Ausreißer kann passieren, aber für eine Weltklassespielerin wie die „Volleyballerin des Jahres” ist es eindeutig zu wenig. Nach einer Pause hatte sie sich wieder gefangen und am Ende war sie mit 21 Punkten die erfolgreichste deutsche Spielerin, vor Maren Brinker (19) und Heike Beier (18). Brinker sagte: „Wir mussten viel Risiko gehen, im dritten Satz ist es schief gelaufen, im vierten war es dann wieder gut. Wir hatten einen Sieg verdient.” Mittelblockerin Christiane Fürst sagt: „Es war gut, dass wir gekämpft haben. Sich immer wieder ranzukämpfen, ist aber kraftraubend. Wir konnten das Spiel am Ende nicht zumachen.”

Hinzu kommt, dass Japan auch keine Übermannschaft ist, wenn es um die Größen der Spielerinnen geht, „und trotzdem hat das Team gezeigt, dass es mit deutlich weniger Zentimetern bei den Körpergrößen stark spielen kann,” so Guidetti.

Der Italiener war sichtlich gefrustet und kündigte an, den rund 4,5 Kilometer langen Weg von der Halle zum Hotel zu Fuß gehen zu wollen. Wahrscheinlich braucht er das, um seinen Ärger abzukühlen. Für das Team wird es am Freitag ein freies Training geben: „Wer kommt, der kommt.”

 

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