Jubel bei den deutschen Männern: Der erste Schritt nach Rio ist getan

05Jan2016

Olympia-Quali Männer: Deutschland schlägt Belgien mit 3:0

Der erste Schritt auf dem Weg zum Zuckerhut ist getan: Die deutsche Nationalmannschaft, angeführt vom überragenden Georg Grozer, schlug Belgien beim ersten Auftritt des europäischen Olympia-Qualifikationsturniers vor 2500 Besuchern in der Berliner Max-Schmeling-Halle mit 3:0 (28:26, 25:19, 26:24) und hat damit seine Möglichkeiten verbessert, das hochkarätig besetzte Achterturnier zu gewinnen oder zumindest unter den besten drei Teams zu beenden, was eine weitere Chance im Mai in Japan eröffnen wurde.

"Wir sind glücklich", sagte Christian Dünnes nach dem Spiel, "besser kann man nicht starten. Wir haben heute charakterstark und nervenstark gespielt." Das Resultat klingt eindeutiger, als es der Spielverlauf widerspiegelt. Zumindest gilt das für den ersten Satz, der eine ganz enge Kiste war und am seidenen Faden hing. Den Deutschen war die Nervosität zu Spielbeginn deutlich anzumerken, zahlreiche Wackler in der Annahme und fehlende Durchschlagskraft im Angriff führten dazu, dass die Belgier rasch mit 13:9 in Führung gingen. In der Folge fingen sich die Gastgeber vor allem deshalb, weil sie spielerische Klasse mit nimmermüdem Kampfgeist kompensierten. 

Und dann ist da ja auch noch ein Georg Grozer, wenn die Alternativen rar sind: Der sprunggewaltige Angreifer machte die Hälfte aller Punkte, hielt seine Mannschaft im Spiel und übernahm die entscheidende Rolle, als der Satz beim Stande von 19:22 verloren zu gehen drohte. Mit seinen brutal harten Sprungaufschlägen und Angriffen schaffte der dreifache „Volleyballer des Jahres“, der sein Geld im südkoreanischen Daejeon verdient, die Wende zum Guten.

Der unverhoffte Satzgewinn war das, was in der Diktion der Fußballer als „Dosenöffner“ bezeichnet wird. Fortan klappten die filigranen Abläufe im Spiel der Deutschen sehr viel stringenter, während die Belgier den Rückschlag wie einen kapitalen Wirkungstreffer spürten, den sie erst einmal verdauen mussten. Der zweite Satz war eine klare Angelegenheit, die Deutschen agierten nun so harmonisch, dass Grozer nicht mehr als Alleinunterhalter gefragt war.

Im dritten Durchgang fingen sich die Belgier und waren nun wieder ein ebenbürtiger Widersacher. Doch beim Stande von 16:21 zeigte das Team von Bundestrainer Vital Heynen einmal mehr, dass eine Mannschaft mit solcher Moral Berge versetzen kann. Die Gastgeber erzwangen den Sieg, am Ende war es Georg Grozer – wer sonst – der den zweiten Matchball so vehement ins gegnerische Feld drückte, dass er auf den Boden sprang. So kann es weitergehen, morgen um 18 Uhr wartet mit Serbien die nächste Herausforderung.

Von:  fex

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