Schlagen gemeinsam bei der DM auf: Eric Stadie und Nils Ehlers (Fotos: FIVB, DVV/Conny Kurth)

02Sep2020

Beach-DM: Rolle rückwärts von Eric Stadie

Ab morgen kämpfen die besten deutschen Beachvolleyball-Teams um die Titel bei den Deutschen Meisterschafen in Timmendorfer Strand. Kurz vor dem Saisonhöhepunkt dreht sich aber nochmal ordentlich das Spielerkarussell. Lars Flüggen, Elena Kiesling und Leonie Klinke sind verletzt. Für den Nationalspieler springt überraschend Eric Stadie ein, der die DM eigentlich boykottieren wollte.

Stadie hatte öffentlich kritisiert, dass acht Teams bereits direkt für die Titelkämpfe gesetzt waren, während sich die acht weiteren Duos erst qualifizieren mussten. Zudem würden neu gegründete Teams benachteiligt. Der Modus sei fragwürdig und „nicht tragbar”. Um ein Zeichen zu setzen, wollte der 24-Jährige weder die „Road to Timmendorf“ noch die Deutschen Meisterschaften spielen. 

Nun vollführt Stadie eine Rolle rückwärts im Sand und schlägt ab Freitag an der Seite von Nils Ehlers doch in Timmendorfer Strand auf, ohne ein einziges Qualifikationsspiel bestritten zu haben. In den Sozialen Medien begründet er seine Entscheidung mit „Freundschaft comes first“. Stadie möchte Ehlers auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Tokio helfen. An seiner Meinung zum Qualifikationsmodus ändere die Kehrtwende nichts. Timmendorf habe für ihn „dieses Jahr keinerlei Wert, und die Platzierung ist für mich am Ende absolut irrelevant“. 

Tobias Brand, der mit Jonas Reinhardt Nachrücker bei der DM ist, ist über dieses Vorgehen verärgert. Er kritisiert auf Facebook, dass der Verband das Interimsduo starten lasse. Das mache ihn sprachlos. Die Entscheidung sei nicht nachvollziehbar – wenn auch wohl zulassungsgerecht, „jedoch absolut unsportlich gehandhabt. Dass Leute vorgezogen werden, die sich in den letzten Monaten nicht einmal positiv dem Beachvolleyball gewidmet haben, die sich öffentlich in den sozialen Medien gegen den Verband ausgesprochen haben und "das System" verabscheuen... Dass das vom DVV auf Zustimmung trifft, und die es damit unterstützen und fördern, macht mich als Spieler sehr traurig“, schreibt Brand. 

Ehlers/Stadie ist nicht das einzige Interimsduo, das in Timmendorf an den Start gehen wird. Da Yannick Harms nach seiner Knie-Op noch nicht wieder fit ist, spielt Philip-Arne Bergmann mit Max Betzien, der eigentlich mit Jonathan Erdmann in den Top-Acht gesetzt war. Erdmann boykottiert die DM jedoch tatsächlich. Dadurch waren bereits Georg und Peter Wolf ins Teilnehmerfeld nachgerückt.

Auch bei den Frauen gibt es ein neues Team. Sowohl Elena Kiesling als auch Leonie Klinke können verletzungsbedingt nicht antreten. Ihre Partnerinnen Melanie Gernert und Lena Ottens schlagen daher gemeinsam auf. Dadurch rücken Chenoa Christ und Hannah Ziemer nach.

Von:  Lea Becker

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